21.08.2013 Aufrufe

Gutachten zur Abwehr von Vögeln in der Landwirtschaft in ...

Gutachten zur Abwehr von Vögeln in der Landwirtschaft in ...

Gutachten zur Abwehr von Vögeln in der Landwirtschaft in ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

• Bei e<strong>in</strong>er genauen Analyse vorhandener Untersuchungen kristallisiert sich heraus, dass<br />

es e<strong>in</strong>zelne, meist nur kurzfristige sensible Phasen während des Pflanzenwachstums gibt,<br />

bei denen Gänse erhebliche Schäden verursachen können und <strong>in</strong> <strong>der</strong>en Folge hohe<br />

Ertragsausfälle zu erwarten s<strong>in</strong>d. Daraus resultiert, auch für Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz, e<strong>in</strong> zeitlich<br />

und räumlich begrenztes Konfliktpotenzial, das es bei <strong>der</strong> Suche nach<br />

Lösungsmöglichkeiten <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie zu berücksichtigen gilt.<br />

• Dr<strong>in</strong>gend nötig ist daher e<strong>in</strong> landesweites Konzept <strong>zur</strong> M<strong>in</strong>imierung <strong>der</strong> Gänseschäden.<br />

Dieses muß aus e<strong>in</strong>er Komb<strong>in</strong>ation e<strong>in</strong>iger oben dargestellter Maßnahmen bestehen und<br />

den regionalen Erfor<strong>der</strong>nissen <strong>der</strong> drei betroffenen Bereiche – <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e h<strong>in</strong>sichtlich<br />

des zeitlich und räumlich begrenzten – Konfliktpotenzials Rechnung tragen. Solche<br />

Lösungsansätze dienen letztlich dem Interesse sowohl <strong>der</strong> Landwirte als auch <strong>der</strong> Gänse.<br />

• Um den Konflikt zu verr<strong>in</strong>gern, muss als erstes <strong>der</strong> Energiebedarf <strong>der</strong> Gänse reduziert<br />

werden. Da dieser durch jede unabsichtliche o<strong>der</strong> absichtliche Störung (auch Jagd und<br />

gezielte Vergrämung) stark ansteigen kann, müssen geeignete Gebiete als Schutz- und<br />

Ruhezonen e<strong>in</strong>gerichtet werden. Hierzu bietet es sich an, Naturschutzgebiete und vor<br />

allem EU-Vogelschutzgebiete (bereits gemeldete SPAs, aber auch IBAs als faktische<br />

Vogelschutzgebiete, vgl. SUDFELDT et al. 2002) zu nutzen, zumal das Land hiermit „zwei<br />

Fliegen mit e<strong>in</strong>er Klappe schlagen“ kann und gleichzeitig se<strong>in</strong>er aus <strong>der</strong> EU-<br />

Vogelschutztrichtl<strong>in</strong>ie und an<strong>der</strong>en vertraglich verankerten gesetzlichen Verpflichtungen<br />

(Bonner Konvention, African-Eurasian Waterbird Agreement (AEWA), Ramsar-Konvention<br />

etc.) nachkommen kann.<br />

• Erfor<strong>der</strong>lich s<strong>in</strong>d daher geschützte Schlaf- und Rastplätze <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit beruhigten<br />

Flächen mit entsprechendem Nahrungsangebot (wenn möglich, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong><br />

Schlafplätze), die nicht nur <strong>in</strong>nerhalb dieser Schutzgebiete, son<strong>der</strong>n auch außerhalb liegen<br />

können. Auf den restlichen Flächen werden Gänse geduldet, sofern diese Flächen nicht<br />

zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Beweidung schadensträchtig s<strong>in</strong>d, also sich <strong>in</strong> sensiblen<br />

Wachstumsphasen bef<strong>in</strong>den (s. Kap. 5.1). Bef<strong>in</strong>den sie sich <strong>in</strong> dieser Phase, ist e<strong>in</strong>e<br />

Vergrämung erlaubt (s. Kap. 8.15). Diese sensiblen Phasen müssen <strong>in</strong> Abhängigkeit <strong>von</strong><br />

den Gebieten, <strong>der</strong> Kulturform und <strong>der</strong> Jahreszeit def<strong>in</strong>iert werden.<br />

• Zur konkreten Umsetzung sollte <strong>in</strong>nerhalb <strong>von</strong> Naturschutzgebieten bzw. EU-<br />

Vogelschutzgebieten soweit möglich e<strong>in</strong>e Umwandlung <strong>in</strong> Grünland erfolgen, das dort<br />

<strong>in</strong>tensiv genutzt werden kann, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> den <strong>von</strong> Natur aus tiefer gelegenen<br />

Bereichen mit höheren Grundwasserständen bzw. natürlicher Überflutungsdynamik.<br />

• Außerhalb des Grünlandes sollten <strong>in</strong> den restlichen Ackerflächen <strong>der</strong> Naturschutzgebiete<br />

bzw. EU-Vogelschutzgebiete sowie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Bereichen außerhalb dieser Schutzgebiete<br />

62

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!