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Gutachten zur Abwehr von Vögeln in der Landwirtschaft in ...

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Bundeslän<strong>der</strong>n) <strong>in</strong> Folge <strong>von</strong> Aussetzungsaktionen etabliert hat, ist es somit nicht klar, ob es<br />

sich um e<strong>in</strong>e gebietsfremde o<strong>der</strong> heimische Art handelt. In den meisten Gebieten verhält sie<br />

sich zum<strong>in</strong>dest wie e<strong>in</strong> Wildvogel und hat auch die entsprechenden natürlichen<br />

Lebensräume besiedelt. Dies zu beurteilen ist, wie bereits angesprochen, aber nicht Aufgabe<br />

dieses <strong>Gutachten</strong>s und <strong>zur</strong> Darstellung <strong>von</strong> Lösungsmöglichkeiten nicht relevant.<br />

Im Rahmen e<strong>in</strong>er aktuellen flächendeckenden Erfassung <strong>der</strong> Brutbestände <strong>der</strong> Graugans<br />

wurden im Jahr 2001 <strong>in</strong>sgesamt 65 Paare ermittelt, <strong>von</strong> denen fast alle erfolgreich brüteten.<br />

Es wurden dabei 213 Junge groß gezogen (BEINING 2002). Zusätzlich war e<strong>in</strong><br />

Nichtbrüterbestand <strong>von</strong> etwa 270 Tieren anwesend, so dass sich <strong>zur</strong> Brutzeit <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-<br />

Pfalz maximal bis zu 600 Tiere aufhalten.<br />

Als Hauptverbreitungszentren erwiesen sich die Ingelheimer Rhe<strong>in</strong>ebene und die Nördliche<br />

Oberrhe<strong>in</strong>ebene, <strong>in</strong> denen zusammen 45 Paare brüteten sowie e<strong>in</strong> Nichtbrüterbestand <strong>von</strong><br />

weiteren 200 Tieren. Im Rhe<strong>in</strong>auenbereich werden diese Zahlen durch die schwankenden<br />

Wasserstände (z.B. durch Gelegeverluste bei Hochwasser) stark bee<strong>in</strong>flußt.<br />

Kle<strong>in</strong>ere Schwerpunkte bef<strong>in</strong>den sich noch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Rhe<strong>in</strong>aue im Kreis Ludwigshafen, wo<br />

knapp 20 Paare brüten sowie am Urmitzer Werth/Engerser Feld. Hier gelang <strong>der</strong> erste<br />

Brutnachweis jedoch erst 1999, im Jahr 2000 wurden <strong>in</strong>sgesamt 4 Paare festgestellt.<br />

Zusätzlich zu <strong>der</strong> Brutvogelpopulation ziehen aber auch Tiere aus nördlicheren Regionen<br />

durch Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz bzw. überw<strong>in</strong>tern dort, was durch R<strong>in</strong>gfunde mehrmals bestätigt<br />

werden konnte (z.B. GLINKA et al. 2000, PETERMANN briefl.). Sie vergesellschaften sich mit<br />

den ansässigen Gänsen. Dadurch wird die ursprüngliche Population durchmischt. Es ist<br />

wahrsche<strong>in</strong>lich, dass es zwischen diesen Populationen zu e<strong>in</strong>em Austausch (Verhalten,<br />

Genetik) kommt. Auch im Falle <strong>der</strong> „Gens<strong>in</strong>ger Population“ wurde nachgewiesen, dass<br />

Jungtiere mit „Wildgänsen“ nach Süden zogen (WALTI briefl. <strong>in</strong> BURKHARDT 1998).<br />

Außerhalb <strong>der</strong> Brutzeit halten sich (<strong>in</strong> den letzten Jahren) im Bereich des Urmitzer Werthes<br />

durchschnittlich etwa 100-200 Tiere auf mit kurzfristigem Maximum im September/Oktober<br />

mit bis zu 500 Tieren (Abb. 1, Kap. 4). Im Bereich des Inselrhe<strong>in</strong>s akkumulieren die Tiere aus<br />

<strong>der</strong> Region mit durchschnittlich etwa 300-500 Tieren, auch hier wird e<strong>in</strong> Herbstmaximum<br />

erreicht mit ausnahmsweise bis zu maximal 700 Tieren (Abb. 2, Kap. 4). Außerhalb dieser<br />

beiden Regionen s<strong>in</strong>d Graugänse <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen an<strong>der</strong>en Landesteilen anzutreffen, jedoch <strong>in</strong><br />

vergleichsweise niedrigen Beständen.<br />

Die vorliegenden Beobachtungsdaten aus Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz – obwohl weitgehend<br />

unsystematisch erhobenen – fügen sich sehr gut <strong>in</strong> das Bild e<strong>in</strong>, das BURKHARDT (1998) bzw.<br />

KREUZIGER <strong>in</strong> KORN et al. (2000) für Hessen zeichnen. Nach Ende <strong>der</strong> Brutzeit ab Mitte Juli<br />

sammeln sich die ansässigen Gänse, zusätzlich erhöhen sich die Bestände vor allem im<br />

August/September, was sicherlich nur als Folge e<strong>in</strong>es starken Zuzuges nördlicher<br />

Populationen verstanden werden kann. Danach s<strong>in</strong>ken die Zahlen wie<strong>der</strong> (Wegzug). In<br />

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