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Gutachten zur Abwehr von Vögeln in der Landwirtschaft in ...

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die vielerorts dargestellten Ergebnisse e<strong>in</strong>zugehen, hat sich gezeigt, dass es zu stärkeren<br />

Ertragse<strong>in</strong>bußen vor allem bei folgenden Situationen kommen kann:<br />

• Wenn die Saat frisch aufläuft<br />

• Wenn die Ähren mit dem Schieben beg<strong>in</strong>nen<br />

• Kurz vor <strong>der</strong> Ernte<br />

• Wenn Getreide nach dem ersten Schnitt nachreift (kommt <strong>in</strong> Mitteleuropa üblicherweise<br />

nicht vor)<br />

Die Untersuchungen dazu haben gezeigt, dass <strong>in</strong> den meisten an<strong>der</strong>en Fällen e<strong>in</strong><br />

Ertragsverlust noch lange nicht vorprogrammiert ist. Hierzu bedarf es erst e<strong>in</strong>er sehr langen<br />

und <strong>in</strong>tensiven Nutzung, da die Pflanzen die Verluste im Laufe ihres Wachstums oft<br />

problemlos kompensieren können o<strong>der</strong> die übrig gebliebenen Pflanzen höhere<br />

Wuchsleistungen erzielen. Auch darf die düngende Wirkung des Gänsekotes nicht<br />

vernachlässigt werden (RUTSCHKE & SCHIELE 1978, MOOIJ 1984, RUTSCHKE 1987). Es ist<br />

daher <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie wichtig, Gänse während <strong>der</strong> „sensiblen Phasen“ <strong>von</strong> den Flächen<br />

fernzuhalten.<br />

5.2 Kostenermittlung für Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz<br />

Diese kurze Darstellung erklärt die teilweise großen Diskrepanzen und zeigt die<br />

Schwierigkeit, die tatsächlichen Schäden <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz überhaupt nur ansatzweise zu<br />

eruieren. Fast alle Schadensmeldungen bzw. Schadenserhebungen stammen aus den<br />

Monaten Oktober bis Dezember, zu e<strong>in</strong>em Zeitpunkt, zu dem die Gänse <strong>in</strong> stellenweise<br />

großer Anzahl die Ackerflächen nutzten. Schadensermittlungen nach <strong>der</strong> Ernte liegen nur<br />

wenige vor, die Darstellung betriebswirtschaftlicher Schäden gar nicht, auch wenn dies aus<br />

f<strong>in</strong>anztechnischen Gründen subjektiv verständlich ist.<br />

Um die Größenordnung <strong>der</strong> f<strong>in</strong>anziellen Verluste für ganz Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz abschätzen zu<br />

können, bleibt nur e<strong>in</strong> sicherlich sehr vager Vergleich mit an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n <strong>in</strong><br />

Deutschland.<br />

In e<strong>in</strong>er Studie im Auftrag des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für Umwelt, Naturschutz und<br />

Reaktorsicherheit (BMU) beliefen sich <strong>in</strong> Deutschland die jährlich ausgeglichenen<br />

Wasservogelschäden zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> 1990er Jahre für die alten und neuen Bundeslän<strong>der</strong><br />

zusammen auf umgerechnet etwa 128 EUR/ha (MOOIJ 1992). Diese Summe be<strong>in</strong>haltete<br />

nicht nur Ausgleichszahlungen, son<strong>der</strong>n auch Ausgaben zum Vertragsnaturschutz. Zudem<br />

wird hier e<strong>in</strong> Zeitraum betrachtet, während dem sich <strong>in</strong> ganz Deutschland zusammen mehr<br />

Gänse aufhielten als <strong>in</strong> den letzten Jahren (MOOIJ 2000). Bei e<strong>in</strong>er Schadensfläche <strong>von</strong><br />

10000 bis 20000 ha (da<strong>von</strong> zwei Drittel Ackerflächen) ergab sich somit e<strong>in</strong> Gesamtschaden<br />

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