21.08.2013 Aufrufe

Gutachten zur Abwehr von Vögeln in der Landwirtschaft in ...

Gutachten zur Abwehr von Vögeln in der Landwirtschaft in ...

Gutachten zur Abwehr von Vögeln in der Landwirtschaft in ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Jahren mit guter durchschnittlicher Witterung) größtenteils auf Gänse <strong>zur</strong>ückzuführen se<strong>in</strong><br />

(als worst-case-scenario).<br />

Betriebswirtschaftlicher Schaden: Hierbei handelt es sich um die letztlich durch<br />

Wildschäden verursachten tatsächlichen f<strong>in</strong>anziellen Verluste. Insbeson<strong>der</strong>e beim Anbau<br />

subventionierter Pflanzen ist dieser verständlicherweise ger<strong>in</strong>ger als <strong>der</strong> Ernteschaden, kann<br />

aber bei Neue<strong>in</strong>saaten (mit doppeltem Arbeitsaufwand) etc. auch entsprechend höher liegen.<br />

Es wird klar, dass es bei Benutzung unterschiedlicher Schadensdef<strong>in</strong>itionen zu e<strong>in</strong>er ganz<br />

an<strong>der</strong>en E<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong> Situation und damit zu großen Unterschieden <strong>in</strong> <strong>der</strong> E<strong>in</strong>stufung<br />

ökonomischer Schäden kommt bzw. kommen muß. Weiterh<strong>in</strong> wird klar, dass es sich bei <strong>der</strong><br />

Diskussion <strong>der</strong> <strong>von</strong> Gänsen tatsächlich verursachten Schäden nur um betriebswirtschaftliche<br />

Schäden handeln darf, da sie für den Landwirt (aber auch für die Volkswirtschaft)<br />

ökonomisch alle<strong>in</strong>e entscheidend s<strong>in</strong>d. Als Basis <strong>zur</strong> Ermittlung dieses<br />

betriebswirtschaftlichen Schadens darf alle<strong>in</strong>e <strong>der</strong> Ernteschaden, als <strong>der</strong> tatsächlich<br />

vorhandenen Ertragsausfall dienen. Hierbei muß dann <strong>von</strong> Fall zu Fall die Diskussion geführt<br />

werden, <strong>in</strong> wie weit Gänse daran beteiligt waren. Die theoretische Def<strong>in</strong>ition e<strong>in</strong>es<br />

Gänseschadens „<strong>von</strong> e<strong>in</strong>em Gänseschaden kann man dann sprechen, wenn <strong>von</strong> zwei völlig<br />

gleichwertigen landwirtschaftlichen Flächen nur e<strong>in</strong>e während e<strong>in</strong>es W<strong>in</strong>ters regelmäßig <strong>von</strong><br />

Gänsen beäst wird, und bei e<strong>in</strong>em Vergleich, e<strong>in</strong>ige Monate nach Abzug <strong>der</strong> Gänse die<br />

beäste Fläche sich deutlich negativ <strong>von</strong> <strong>der</strong> unbeästen, im Ertrag o<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Qualität des<br />

Gewächses unterscheidet“ ist zwar theoretisch richtig, aber <strong>in</strong> dieser Form <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis<br />

kaum zu eruieren. Als e<strong>in</strong>zige s<strong>in</strong>nvolle Alternative bleibt daher, pragmatisch handhabbare<br />

pauschale Randbed<strong>in</strong>gungen zu def<strong>in</strong>ieren, die jedoch vergleichbar und nachvollziehbar se<strong>in</strong><br />

müssen (z.B. SPILLING 1999).<br />

Entscheidend <strong>in</strong> diesem Zusammenhang ist aber, dass Fraßschäden kaum geeignet s<strong>in</strong>d,<br />

um Ernte- bzw. betriebswirtschaftliche Verluste erheben zu können. E<strong>in</strong>e Vielzahl <strong>von</strong><br />

Untersuchungen belegt, dass trotz <strong>der</strong> im Herbst und W<strong>in</strong>ter wahrgenommenen Totalverluste<br />

nicht zwangsläufig zu vollständigem o<strong>der</strong> auch nur hohen Ernteausfall führte. In e<strong>in</strong>igen<br />

Fällen kam es auch zu ke<strong>in</strong>er Ertragse<strong>in</strong>buße o<strong>der</strong> sogar zu Ertragssteigerungen (SPILLING<br />

1999). Dies bedeutet nicht, dass es nicht auch tatsächlich zu enormen Verlusten kommen<br />

kann, jedoch darf <strong>der</strong> Zeitpunkt <strong>der</strong> Schadensfeststellung nicht im Herbst o<strong>der</strong> W<strong>in</strong>ter liegen,<br />

son<strong>der</strong>n kann erst bei <strong>der</strong> Ernte erfolgen, sofern es sich nicht um e<strong>in</strong>e Neue<strong>in</strong>saat handelt.<br />

E<strong>in</strong> wesentlicher Aspekt ist <strong>der</strong> Zeitpunkt <strong>der</strong> Beweidung durch Gänse. E<strong>in</strong>e Vielzahl, auch<br />

experimenteller Untersuchungen hat ergeben, dass es auch bei e<strong>in</strong>er gleichen Zahl äsen<strong>der</strong><br />

Gänse zu sehr unterschiedlichen Schäden kommen kann (z.B. SCHULZ & BOECKLE 1989,<br />

SUMMERS 1990, PATTERSON 1991 CLARK et al. 1994, WASSHAUSEN 1997). Ohne im Detail auf<br />

39

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!