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Gutachten zur Abwehr von Vögeln in der Landwirtschaft in ...

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Die Schadvogelarten Seite 18<br />

Problematik: Bei <strong>in</strong>tensivem Maisanbau dient <strong>der</strong> Mais dem Eichelhäher als zusätzliche<br />

Nahrungsquelle. Selten kommt es durch Eichelhäher zu Schäden <strong>in</strong> Maiskulturen, die <strong>in</strong><br />

Waldrandnähe liegen (BOLLMANN 1998). Die Schäden treten (<strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz) sehr vere<strong>in</strong>zelt<br />

und nur örtlich auf (BOLLMANN 1998).<br />

Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz: In allen h<strong>in</strong>reichend bewaldeten Regionen kommen Eichelhäher als<br />

alljährliche Brutvögel vor. In den weniger stark bewaldeten Agrarregionen Rhe<strong>in</strong>hessens,<br />

sowie <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>- und Südpfalz s<strong>in</strong>d sie lückig verbreitet.<br />

3.9 Elster Pica pica<br />

Lebensweise: Elstern bilden ke<strong>in</strong>e Brutkolonien und bauen ihre kugelförmigen Nester aus<br />

Ästen <strong>in</strong> den Kronenbereich <strong>von</strong> Bäumen o<strong>der</strong> <strong>in</strong> Hecken. Sie leben als Standvogel im<br />

offenen Kulturland o<strong>der</strong> <strong>in</strong> menschlichen Siedlungen. Sie s<strong>in</strong>d auch im W<strong>in</strong>ter ortstreu (HELB<br />

1998), vergesellschaften sich vere<strong>in</strong>zelt auch <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>eren Trupps und nutzen Schlafplätze<br />

geme<strong>in</strong>schaftlich.<br />

Nahrung: Der Nahrungssuche geht die Elster vornehmlich auf dem Erdboden nach. Sie<br />

ernährt sich ausgesprochen omnivor. Zur Brutzeit werden vorwiegend Insekten und an<strong>der</strong>e<br />

Wirbellose verzehrt sowie an die Jungtiere verfüttert. Getreide, Hülsenfrüchte sowie<br />

verschiedene Baumfrüchte ergänzen den Speiseplan <strong>der</strong> Elstern im Herbst und W<strong>in</strong>ter,<br />

während <strong>der</strong> Brutzeit können es auch S<strong>in</strong>gvogeleier und –jungvögel se<strong>in</strong>. In städtischen<br />

Regionen werden auch Abfälle gefressen (Müllhalden, Komposthaufen etc.). Im<br />

Straßenverkehr anfallendes Aas wird sehr oft <strong>von</strong> Elstern (und Rabenkrähen) gefressen.<br />

Teilweise werden Nahrungsdepots angelegt.<br />

Problematik: Von <strong>der</strong> Elster s<strong>in</strong>d (für die Schweiz) ke<strong>in</strong>e Schäden <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Landwirtschaft</strong><br />

bekannt (BOLLMANN 1998).<br />

Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz: Elstern gelten <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz als weit verbreitete Jahresvögel<br />

(Dietzen et al. <strong>in</strong> Vorber.). Die W<strong>in</strong>terbestände <strong>von</strong> Elstern wurden im W<strong>in</strong>terhalbjahr<br />

1996/97 <strong>von</strong> HELB (1998) <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz auf im Mittel 1,4 Elstern pro Quadratkilometer<br />

auf e<strong>in</strong>er Gesamtfläche <strong>von</strong> ca. 208 km 2 angegeben. Daraus wurde für diesen Zeitraum für<br />

ganz Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz e<strong>in</strong> Bestand <strong>von</strong> 27.000 Elstern ermittelt. Für die Brutsaison s<strong>in</strong>d durch<br />

systematische Erhebungen Abundanzen <strong>von</strong> 0,2 bis 2,2 Revieren/km 2 ermittelt worden. Für<br />

das gesamte Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz gibt HELB (1998) e<strong>in</strong>en Bestand <strong>von</strong> etwa 28.000 Tieren an.<br />

Das Beutespektrum <strong>der</strong> Elstern <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz stellen nach Untersuchungen <strong>in</strong> HELB<br />

(1998, Halsr<strong>in</strong>gmethode) zu 90,9 % epigäisch lebende Arthropoden (bodenlebende

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