Bestandsaufnahme und Bedarfsanalyse - Berliner Beirat für ...
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pädagogischen Wert (z. B. Nachhilfeunterricht im Kinderrestaurant). Die Tafel erreicht ca.<br />
125.000 Menschen im Monat über diese beiden Säulen.<br />
Drittens: der Bereich Kinder <strong>und</strong> Jugend der <strong>Berliner</strong> Tafel – es gibt drei Restaurants in<br />
Berlin („fünf Jahreszeiten“ in der gelben Villa in Kreuzberg, Motto: „Bildung <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>e<br />
Ernährung“, „Talmarant“ in Reinickendorf, Motto: „Bewegung <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>e Ernährung“)<br />
<strong>und</strong> diese stehen allen Kindern offen, ob arm oder reich. Für 1 EURO gibt es ein dreigän-<br />
giges Menü, gemeinsam mit Fre<strong>und</strong>innen <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>en, an gedecktem Tisch, mit Messer<br />
<strong>und</strong> Gabel. Alle Kinder sollen erreicht werden, unabhängig vom sozialen Status, sie ler-<br />
nen hier u. a. auch ges<strong>und</strong>heitsbewusstes Kochen, das sie dann zu Hause anwenden<br />
können, sowie die Bedeutung des Essens als soziale Komponente (unabhängig vom so-<br />
zialen Status werden Essgewohnheiten ausgeprägt, die z. T. nicht oder nur schwach aus-<br />
geprägt vorhanden sind, z. B. Essen mit Messer <strong>und</strong> Gabel).<br />
In diesem Bereich gibt es noch die Aktion „Frühstücksbeutel“. Damit sollen die Kinder <strong>für</strong><br />
ein Schulbrot begeistert werden <strong>und</strong> auch ihre Eltern dazu bringen, sie selbst damit zu<br />
versorgen. Die Beutel (Käse/Wurstbrot/Obst/Getränk) werden an neun Gr<strong>und</strong>schulen<br />
(Kreuzberg, Schöneberg, Tempelhof <strong>und</strong> Friedrichshain) einmal in der Woche auf dem<br />
Schulhof in der Pause <strong>für</strong> 20 Cent verkauft. Ca. 450 Beutel werden so wöchentlich ver-<br />
kauft. Geplant ist auch das Projekt „Kimba“, der neue Kinder- <strong>und</strong> Jugendimbiss der Berli-<br />
ner Tafel. Idee: junge Menschen bereiten unter professioneller Anleitung ihr Essen selber<br />
zu, ges<strong>und</strong> <strong>und</strong> im richtigen Umgang mit Haushaltsgeräten (Doppelstockbus, ausgestattet<br />
mit moderner Küchentechnik, geht ab Frühjahr 2010 auf Tour <strong>und</strong> wird Schulen im ge-<br />
samten Stadtgebiet anfahren). Auch hier, wie im gesamten Bereich Kinder <strong>und</strong> Jugend<br />
der Tafel, steht die Förderung des ges<strong>und</strong>en Ernährungsbewusstseins von Kindern <strong>und</strong><br />
Jugendlichen im Vordergr<strong>und</strong>, wie auch das Übertragen des im Kinderimbiss Erlernten<br />
auf die täglichen Ernährungsgewohnheiten bzw. die Aktivierung der Eltern.<br />
3. Welches ist die konkrete Zielgruppe, die angesprochen wird (z. B.<br />
Mehrkindfamilien, Alleinerziehende, Migranten o. ä.)?<br />
Generell werden alle Bedürftigen, die das nachweisen können, angesprochen, spezielle<br />
Zielgruppen (bis auf den Bereich Kinder <strong>und</strong> Jugend) gibt es nicht. Aber auch Familien mit<br />
Migrationshintergr<strong>und</strong> holen sich Angebote z. B. aus Kirchen. Hier ist aber zu beobachten,<br />
dass die Männer nicht in die Kirchen gehen, sie schicken die Frauen <strong>und</strong> warten draußen.<br />
Generell ist das Armutsklientel durchmischt, es gibt keine großen Unterschiede zwischen<br />
Bevölkerungsgruppen nach ihrer ethnischen Herkunft. So sind auch zu Migranten keine<br />
I/F/A/D/B/E/R/L/I/N<br />
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separaten Aussagen möglich, alle Bedürftigen werden bedient <strong>und</strong> es gibt keine besonde-