Bestandsaufnahme und Bedarfsanalyse - Berliner Beirat für ...
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3.2.6 Die <strong>Berliner</strong> Tafel Stiftung<br />
(berlinweit tätig)<br />
Die <strong>Berliner</strong> Tafel Stiftung wurde 2005 gegründet, um die seit 1993 erfolgreiche Arbeit der<br />
„<strong>Berliner</strong> Tafel“ langfristig finanziell sicherzustellen. Wie bei einer Stiftung gesetzlich vor-<br />
geschrieben, dienen dabei ausschließlich die Zinserträge der Unterstützung des Vereins,<br />
während das Stiftungskapital unangetastet bleibt. Da<strong>für</strong> sind mittel- bis langfristig eine<br />
Einlage von mindestens 3.500.000€ notwendig.<br />
In der täglichen Vereinsarbeit der „<strong>Berliner</strong> Tafel“ wird deutlich: Die Kluft zwischen reich<br />
<strong>und</strong> arm wird immer größer – die Zahl der Bedürftigen steigt stetig <strong>und</strong> damit der Bedarf<br />
nach dem, was der Verein sich zur Aufgabe gemacht hat: Überschüssige Lebensmittel<br />
werden eingesammelt <strong>und</strong> an bedürftige Menschen <strong>und</strong> soziale Einrichtungen weiterge-<br />
geben. Das Prinzip ist einfach: Es werden Lebensmittel dort abgeholt, wo sie übrig sind<br />
<strong>und</strong> dorthin gebracht, wo sie gebraucht werden. Lebensmittelbetriebe, Lokale <strong>und</strong> Super-<br />
märkte sortieren oft Waren aus, die als Überkapazitäten nicht mehr gebraucht werden,<br />
deren Verpackungen beschädigt sind oder deren Verfallsdatum bald abläuft. All diese im<br />
Prinzip einwandfreien Waren würden auf dem Müll landen – die Tafel holt sie ab.<br />
1999 begann man mit 40.000 Kilo, heute sind es – dank zahlreicher Sponsoren – bis zu<br />
650 Tonnen Lebensmittel monatlich, die von den 600 ehrenamtlichen Helfern abgeholt<br />
<strong>und</strong> verteilt werden. Sie werden direkt zu sozialen Einrichtungen wie Suppenküchen,<br />
Wärmestuben, Beratungsstellen, Kindereinrichtungen usw. gebracht <strong>und</strong> dort verarbei-<br />
tet – gegenwärtig in r<strong>und</strong> 300 Einrichtungen. Ein Drittel der Verbraucher sind Kinder <strong>und</strong><br />
Jugendliche.<br />
Zugunsten des dringend benötigten Spendenaufkommens appelliert die Stiftung an „ritter-<br />
liche“ Gefühle: Als Auslöser dient ihr die assoziative Verknüpfung von „Tafel“ <strong>und</strong> „Tafel-<br />
r<strong>und</strong>e“ der Artus-Legende. Die Ritter der Tafelr<strong>und</strong>e galten im Mittelalter als großzügige<br />
Beschützer der Armen <strong>und</strong> Bedrängten. Ansonsten lebt die Tafel von vielen Spenden <strong>und</strong><br />
den Monatsbeiträgen (2,75€) ihrer inzwischen 1.300 Mitglieder. Außerdem setzt der Ver-<br />
ein von Anfang an darauf, von Sponsoren nicht unbedingt Geld zu bekommen, sondern<br />
deren Waren <strong>und</strong> Fertigkeiten. Eine Firma macht z. B. seit Jahren kostenlos die Beschrif-<br />
tungen der Autos, eine andere spendet Brot, wieder eine andere Mobiltelefone. Ehrenamt-<br />
liche engagieren sich in unterschiedlichem Maß. Die einen sind einmal im Jahr dabei,<br />
wenn bei einer großen Obst- <strong>und</strong> Gemüse-Messe in kurzer Zeit Kisten gefüllt <strong>und</strong> trans-<br />
portiert werden müssen, die anderen sind jede Woche mit dem Transporter unterwegs zu<br />
Supermärkten <strong>und</strong> sozialen Einrichtungen, wieder andere bieten jede Woche im Kinder-<br />
restaurant Nachhilfeunterricht an.<br />
I/F/A/D/B/E/R/L/I/N