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Bestandsaufnahme und Bedarfsanalyse - Berliner Beirat für ...

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zw. Ausländern, weil keine (oder zu wenig) Berater in den jeweiligen Landessprachen<br />

(vor allem türkisch oder arabisch) zur Verfügung stehen. Eine größere Ausstrahlung vieler<br />

Beratungsstellen wäre theoretisch denkbar, wenn es entsprechende Beratungen in Lan-<br />

dessprache gäbe. Allerdings sollte dies im Einklang mit der berechtigten Forderung,<br />

Deutsch als Landessprache zu akzeptieren <strong>und</strong> zu erlernen, erfolgen, um die unbedingt<br />

notwendigen Integrationsbemühungen nicht zu konterkarieren.<br />

Erweiterte Auffassung von Gewalt gegen Kinder <strong>und</strong> Armutskompetenz in<br />

der Ausbildung von pädagogischen Fachkräften<br />

Eine verstärkte Gewaltprävention <strong>und</strong> mehr gesamtgesellschaftliches Engagement in der<br />

Verhinderung von „Gewalt gegen Kinder“ sind notwendig. Dabei sollte Gewalt in einem<br />

umfassenden Sinn verstanden werden. Gewalt ist nicht nur die körperliche Gewalt, son-<br />

dern auch psychisch-soziale, strukturelle Gewalt durch Armut, durch Mangel, durch Ver-<br />

zicht u. a. Es sind also nicht nur die Eltern, sondern es ist auch die gesamte Gesellschaft<br />

gefordert. Die Politik befindet sich hier in besonderer Verantwortung. In der Aus- <strong>und</strong> Wei-<br />

terbildung aller pädagogischen Fachkräfte muss wesentlich stärker eine „Armutskompe-<br />

tenz“ aufgebaut werden <strong>und</strong> viel mehr Gr<strong>und</strong>lagenwissen in Bezug auf eine differenzierte,<br />

sozialraumorientierte „Armutsprävention“ vermittelt werden.<br />

Positive Erfahrungen nutzen <strong>und</strong> Informationssysteme ausbauen<br />

Positive Erfahrungen in der Armutsprävention in Berlin (so z. B. die Verbesserungen <strong>und</strong><br />

Veränderungen in der Rütli-Schule, der Einsatz <strong>und</strong> die Arbeit der „Stadtteilmütter“ in<br />

Neukölln) sind zu nutzen. Warum werden diese nicht auf ganz Berlin übertragen? „Fami-<br />

lienhelfer“, wie noch vor Jahren im Einsatz, wurden abgeschafft. Gerade diese Tätigkeit<br />

hat einen hohen pädagogischen Anspruch <strong>und</strong> erzielte gute Effekte, kann aber nicht eh-<br />

renamtlich erfolgen. Das Ehrenamt hat in anderen Bereichen einen wichtigen Platz.<br />

In Berlin gibt es z. T. gute Möglichkeiten, der Isolation durch Armut entgegenzuwirken,<br />

z. B. ermöglicht der „Sozial- <strong>und</strong> Familienpass“ die Teilhabe am kulturellen <strong>und</strong> sportli-<br />

chen Leben. Zur Nutzung dieser Möglichkeiten muss jedoch stärker angeregt <strong>und</strong> diese<br />

sollten auch öffentlichkeitswirksamer dargestellt werden (z. B. in den Medien, gutes Bei-<br />

spiel: „Familiensuite“ in der <strong>Berliner</strong> Morgenpost). Generell scheint es so zu sein, dass<br />

einer gezielten <strong>und</strong> frühzeitigen Unterstützung armutsgefährdeter bzw. in Armut lebender<br />

Familien, Kinder <strong>und</strong> Jugendlicher verschiedener Faktoren entgegenstehen: z. B. Gren-<br />

zen der Informiertheit, mangelnde „Professionalität“ bei der Beurteilung der Lebenssituati-<br />

on, unzureichende Vernetzung von Angeboten <strong>und</strong> Einrichtungen in problembelasteten<br />

Sozialräumen <strong>und</strong> fehlende Bestandssicherheit. Es zeigt sich auch die Tendenz in der<br />

I/F/A/D/B/E/R/L/I/N<br />

167<br />

Gesellschaft, Armut nicht wahrnehmen zu wollen bzw. dem Einzelnen (dem Ausländer,

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