G7 - Aus Licht und Traum.pdf

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denn ihr Weg führt in die Weh hinaus — und sie fürchten die graduelle
Verlockung des badoc weniger als das tatenlose Verbleiben im jey. ahnen
sie doch, dass alles Licht letztlich dem Sehallen weichen muss,
wenn man seinen Funken nicht verteidigt.
Naturgemäß erinnert sich die Geschichtsschreibung vor allem an die
Namen jener, die sich von düsteren 'Iräumen und umwälzenden Ereignissen
herausgerufen fühlten, ihr Schicksal in die eigene Hand zu
nehmen: Vor 6.(100 Jahren reichte Arikadion wandelt-in-frcmdcn-Todcn
den tauenden Hochelfcn die Hand. Tasilla Abendglanz schloss im 2.
Jahrhundert v.BE den Saljeth-Pafy mit den Zwergen, um die Orks ins
Orkland zurückzutreiben, Amarandcl und Asralion Sommertau besiegelten
31 v.BF den Tralloper Vertrag mit den Horas-Kaiscrn, und Ra/lion
Regenflieder bemühl sich seit 400 Jahren um Verständigung mit den
Menschen. Oionil Tauglanz schließlich führte eine Hundertschaft aucIfischcr
Reiter auf Seilen der vereinten Völker gegen Borbarads Horden
in die Dritte Dämonenschlacht\ der Rote Pfeil oplertc sein Wesen,
um dem elementaren Schlüssel da Humus einen neuen Platz in Simyala
zu geben. Sie alle sind Symbolgestalien für Jene, die sich nach außen
wenden, und es gibt viele weitere wandernde Elrcn, von denen einige
unter Menschen als Melden bekannt wurden, auch wenn sie dafür
oftmals ihre clfischc Heimat zurücklassen mussten.
Heute gibt es mehr von diesen Herausgerufenen als vielleicht jemals
zuvor Heimat- und Sippen lose, Kundschafteram Rande der Schwarzen
Lande, Kämpfer und Streiter gegen jene Finsternis, die seil der
Rückkehr Borbarads und Parcionas auch das Ellenvolk bedroht, und
auch ganze Sippen, die sich bewusst zum Bleiben entschließen und
ihre angestammten Lebensräume, verteidigen. Viele von ihnen wollen
ihren Platz im neuen Zeitalter nicht kampflos aufgeben, wollen nach
Jahrtausenden des Zurückweichens vor den Menschen wieder eine
aktive, nach außen gewandte Rolle spielen, wollen die Welt — und die
Menschen, die einen großen Teil davon beherrschen — nicht sich selbst
überlassen und nicht die Augen vor dem verschließen, was vor sich
geht. Sie ziehen im Wissen aus, dass sie ihr Licht und ihrfcy aufs Spiel
setzen, dass sie mit der Zuwendung zur Welt auch aul dem Pfad des
badoc fortschreiten — doch dieses Opfer erscheint ihnen nötig, um kommenden
Generationen das Sein und das Licht zu bewahren.
Die hier verwendete Bezeichnung 'Wanderer' ist nicht zu verwechseln
mit der elfisehen Prolcssionsvariante Wanderer.
ALS DAS FRlEDEnSLIED VERKLAIIG
«Niemand hat uns aufgefordert, und doch haben viele von uns gespurt, dass
eine Entscheidung wichtig, vielleicht unausweichlich ist: Entscheiden wir
uns für diese Welt oder gegen sie? Jedes Mitglied unseres Volkes sieht
irgendwann vor diesem Scheideweg, jetzt oder später, vielleicht erst in vielen
Jahrzehnten oder Jahrhttndertcn. Die beiden Wege werden Sippen
auseinander reißen, Geschwister und Liebespaare, und haben es schon getan.
Aber wie wir uns auch entscheiden: Beide Wege träumt Madaya, die
letzte der Alten, für ihr Volk, für die feya. Wie wirst du dich entscheiden,
meine Tochter?«
-Ulinve träumc-im-Einhomgras zu Ghavandoe lacht-Lcrchcnsang,
Kuirasun, neuzeitlich
Spätestens durch das Verklingen von Athavars Fricdenslied ist die Elfenheil
in Bewegung geraten, ihre angestammte Lebensweise in Zweifel
gezogen worden. Sehnende und Wanderer sind Ausdruck dieser Bewegung
und dieses Zweifeis, auch wenn beide Gruppierungen eher
als Tendenzen betrachtet werden müssen, nicht als Parteien oder Mächte.
Sie sind keinesfalls gefestigt und innerlich sehr divers: Die noch
kleine Gruppe der Sehnenden besteht vor allem aus romantischen
Heimkehrern und auclfischcn Flüchtlingen aus dem Bornland und
den Mittcilanden, aber auch Wäldchen der äußeren Salamandersteine
schließen sieh ihr an, von den Berichten über die Schwarzen Lande
und ihren eigenen düsteren Träumen verunsichert (während die Alten
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der inneren Wälder die ganze Unruhe eher besorgt oder gleichmütig
zur Kenntnis nehmen). Einige drängen auf baldigen Aufbruch des
Zuges, ohne zu ahnen, dass der Weg zurück ins Licht noch nie einfach
war und nur Wenigen gelingt, andere wollen ihre Sippen oder andere
Elfen überzeugen mitzukommen.
Die Wanderer bilden die Mehrheit, sind jedoch noch verschiedener:
Ihnen fühlen sich sowohl die friedlichen Siedler in Gerasim verbunden,
die im Vermächtnis der Volfer einen neuen Grundslein für das
Zusammenleben mit den Menschen gelegt haben, als auch viele zivilisationsnahe
Auclfcn, von denen einige gar ein neues Hochclfcnrcich
mit Simyala als Zentrum ersehnen, das die Menschen aus den nördlichen
Mittellanden vertreiben kann. Andere wiederum wollen die Menschen
lehren, aus dem Fall der Hochelfen zu lernen, wollen mit ihnen
gemeinsam für das Überleben beider Völker kämpfen und den Krieg
gegen die Schwarzen Lande aufnehmen — insbesondere Donnerbach
mit seiner Aura Acszerza zieht solche kriegerischen Elfen an.
Auch wenn Sehnende wie Wanderer keine Anführer' haben, so gibt es
doch Symbolfiguren, um die sieh die meinungs- und Stimmungsbildenden
Legenden und Lieder jeder Richtung drehen. Neben den oben
genannien Elfen der Geschichte ist die grimmige Sippcnwächterin
Sanray Eulciischwinge ob ihres erbitterten und rücksichtslosen Kampfes
gegen die Schwarzen Lande eine wichtige Symbolfigur für die Wanderer.
Eine gewichtige Stimme für die Sehnenden ist hingegen der
charismatische Legendcnsängcr Mandarion Schattenträumer, der bemüht
ist, nicht nur seine wachsende Schar ins Licht zu bringen, sondern
alle Elfen zum Rückzug aus der Welt zu bewegen. Der Mythos
dieser beiden wird nicht zuletzt dadurch gemehrt, dass ihre Liebe an
den gemeinsam erlebten Schrecken auscinanderbrach. Sie sind aul den
Seiten 104 und 110 genauer beschrieben.
SEHnEriDE unD WAnDEREsJm SPIEL
Betrachten Sie die hier dargestellte 'Fraktionenbildung' nicht als
vollendete Tatsache, als unausweichliches Ereignis, sondern als
Beginn einer Entwicklung, die sehr lange Zeit in Anspruch nehmen
kann und noch keinen festen Kulminationspunkt hat. Viele
Elfen wissen weder von einem neuen Zeitalter, noch haben sie
das Bedürfnis, ihre Lebensweise zu ändern oder ins Licht zurückzukehren.
Dennoch hat unter den Elfen ein Prozess begonnen, der es Ihnen
als Spieler erleichtern kann, in Aventurien einerseits mystische
und mythische Niehispielcr-EIfcn mit nachvollziehbaren Motivationen
und einem dynamischen Profil zu versehen und zu lebendigen
Abenteuer-Elementen zu machen, die nicht einfach nur
'da sind', sondern Ziele, Ängste und Hoffnungen haben, Hilfe
benötigen oder auch Widersland leisten; andererseits aber auch
clfischc Spielereharaktere ein gutes Stück von ihrem Erklärungsund
Rcchfcrtigungszwang zu befreien: Elfen, die sich der Welt
zuwenden, sie erfahren und verteidigen, sind immer noch selten,
aber innerhalb ihres Volkes nichts Ungewöhnliches, Unverständliches,
Inakzeptables mehr.
Die Dynamik innerhalb aller Gruppen und Individuen, die sich
den Sehnenden oder den Wanderern zugehörig fühlen, ist so groß,
dass sich eine Vielzahl von Abcnteuerplots, Aufbruchsmotivationen
und sogar gezielten Aul trägen lür clfischc, menschliche oder
gemischte Abenteurergruppen ergibt. (Weitere Hinweise 7Air Einbindung
der beiden Strömungen ins Spiel gibt der Abschnitt Elfen
am Spieltisch ab Seite 122.)
AUSBLICK.
Die Elfen Aventuriens befinden sich an einem Scheideweg: Einige Sippen
ziehen sich zurück, andere stellen sich nun erst recht der Wirklichkeit.
Gerade viele einzelne, vor allem junge Elfen sehen sich her-