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G7 - Aus Licht und Traum.pdf

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WESEXI, KjJLfVILVIID LEBEnSWEiSE<br />

ELFEn sinD KEIIIE IÜETISCHEI! mit spif ZEn OHBJII<br />

•-Plötzlich standen sie vor mir, wie aus dem Gestrüpp aus Brombeeren <strong>und</strong><br />

Famen gewachsen. Eine junge Elfe mit silbrigem Haar, die Haut wie Elfenbein<br />

<strong>und</strong> die großen Katzenaugen wie Amethyst. Ihr Begleiter war ein<br />

hochgewachsener Jäger mit Kletten im Haar, mit einer nachtblauen Mähne<br />

<strong>und</strong> dem wilden Blick eines Wolfs. Ich war wie gebannt. Die Elfe machte<br />

eine merkwürdige Geste, legte Pfeil <strong>und</strong> Bogen ab <strong>und</strong> kam näher, während<br />

der Elfenmann wie ein lauerndes Raubtier verharrte. Kein Laut war<br />

zu hören, als sie sich näherte, nur mein Plerzschlag pochte in meinen Ohren.<br />

Mit einer einzigen fließenden Bewegung kniete sie nieder <strong>und</strong> beugte<br />

sich über mein gebrochenes Bein. Ich konnte meinen Blick nicht von ihren<br />

faszinierenden Augen <strong>und</strong> den silberweißen Locken lösen, <strong>und</strong> ein fremdartiger<br />

Duft von Lotos <strong>und</strong> Minze umhüllte mich. Erst als sie mit leicht<br />

drehenden Bewegungen den Stiefel vom Bein zog, wandle ich meinen Blick<br />

dorthin. Inzwischen hatte sie mit flinken Eingernägeln die Hose aufgetrennt,<br />

<strong>und</strong> ihre Fingerkuppen glitten den eigenartig verrenkten Unterschenkel<br />

entlang. Plötzlich zogen mich ihre violetten Augen wieder in ihren Bann,<br />

<strong>und</strong> mit melodiöser, fast fragender Stimme sprach sie einige klingende Worte.<br />

"Ich verstehe dich nicht", krächzte ich spröde <strong>und</strong> versuchte zu lächeln.<br />

Nun huschte ein zartes Lachen über ihr Katzengesicht, <strong>und</strong> fast schamhaft<br />

senile sie kurz ihren Blick- Dann schaute sie mich aus halbgeöffneten Augen<br />

an <strong>und</strong> griff nach meinem Ohr. Fast schien sie es zu liebkosen, <strong>und</strong> ein<br />

seltsames Schaudern lief über meinen Rücken. Beiläufig glitt ihre Hand<br />

über mein stoppeliges Kinn, ehe sich ihre Finger zart auf meine Lider legten.<br />

"Ms ich erwachte, schien all das wenige Augenblicke zurückzuliegen, aber<br />

die Morgensonne stand über dem Horizont. Ich lag am Waldrand, an eine<br />

Linde gelehnt, vor mir die Heide, in der die Lerchen sangen. Mein Bein<br />

war narbenlos <strong>und</strong> kräftig, <strong>und</strong> nur das zerrissene Hosenbein erinnerte mich<br />

an den <strong>Traum</strong>, den ich im Elfen wald gehabt hatte.«<br />

• aus den Jugenderinnerungen des Geweihten Rondrian Donnerhall von<br />

Donncrbach, 990 BF<br />

Auf die meisten Menschenvölker Avcnturicns haben die Elfen schon<br />

immer eine mystische Faszination ausgeübt. Mal ängstlich, mal ehrfurchtsvoll<br />

oder neidisch begegnet man dem 'Schönen Volk', dessen<br />

Mitglieder auf den ersien Blick wie große <strong>und</strong> schlanke Menschen mit<br />

spitzen Ohren aussehen. Die Elfen sind fürvicle Menschen die Ffeisch<br />

gewordene Freiheit <strong>und</strong> Harmonie, die verträumte Weltferne, abcrauch<br />

die unbezähmbare Wildheit der von keiner Zivilisation berührten Natur.<br />

Sie verkörpern all das Schöne, Zwanglose, Atilrechte, dessen Menschen<br />

sich in den Grenzen ihrer Lebensweh voll Arbeit, Herrschaft<br />

<strong>und</strong> Unterwerfung beraubt sehen, aber auch die Liederlichkeil, Sitten<br />

losigkeit <strong>und</strong> Überheblichkeit eines götterfernen Volkes, das sich an<br />

kein Gesetz hallen will.<br />

Aber auch wenn die Elfen vielen der romantischen oder missgünstigen<br />

Vorstellungen von Menschen entsprechen - das wahre Wesen dieses<br />

Volkes entzieht sich ihnen immer wieder.<br />

KÖRJ>ERSAV UnD ERSCHEinVIIGSBiLD<br />

»Die Anatomie der <strong>Licht</strong>geborenen weist eine signifikante Affinität zu der<br />

von Raubkatzen auf: Sehnige Muskeln bewegen einen feingliedrigcn <strong>und</strong><br />

hageren Leib, scharfe Sinne finden <strong>Aus</strong>druck in großen Augen <strong>und</strong> spitzen<br />

Ohren. Die Organe sind dagegen den Menschen ähnlich angeordnet, ebenso<br />

wie der aufrechte Gang <strong>und</strong> Form <strong>und</strong> Anzahl der Glicdmaßcn an diese<br />

erinnern.«<br />

—Menschen <strong>und</strong> Nichtmenschen •• ein phänotypischer Vergleich,<br />

Garcther Abschrift, ins moderne Garethi übertragen<br />

3S<br />

FIfen sind größer <strong>und</strong> schlanker als die meisten Menschen; sie besilzen<br />

eine sehnige Statur <strong>und</strong> kaum Fettgewebe. Die hohen Wangenknochen<br />

<strong>und</strong> langen, schlanken Hälse unterstreichen die allgemeine<br />

Feinglicdrigkeit elfischer Körper, die sich auch in langen Fingern <strong>und</strong><br />

schmalen Händen <strong>und</strong> Füßen zeigt. Dieser Körperbau ist zwar einerseits<br />

für kaizcnhaft anmutende Gewandtheit der Elfen verantwortlich,<br />

bedingt aber andererseits auch, dass Elfen meist nicht besonders kräftig<br />

sind. Dennoch besitzen sie eine eindrucksvolle Kondition.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der ebenmäßigen Gesichtszüge, des vornehmlich lang getragenen<br />

Haupthaars <strong>und</strong> der wohlklingenden Stimme werden Elfen<br />

von Nicht-Elfen oft als androgyn empf<strong>und</strong>en, <strong>und</strong> viele tun sich schwer<br />

damit, weihliche <strong>und</strong> männliche Elfen zu unterscheiden. Aber auch<br />

die sek<strong>und</strong>ären Geschlechtsmerkmale sind hei Eifcnmännem <strong>und</strong><br />

-fraucn nur wenig ausgeprägt: Elfcnfraucn haben verhältnismäßig<br />

schmale Hüften <strong>und</strong> einen kleinen Busen, Ellenmänncr dagegen<br />

schmale Schultern <strong>und</strong> keinen Bariwuchs.<br />

Den nach oben spitz zulaufenden Ohrmuscheln verdanken die Elfen<br />

die olt abfällig gebrauchte Bezeichnung 'Spitzohr'.<br />

»Mögen aus einiger Entfernung das Auffälligste an einem Elfen die Ohren<br />

sein, wenn du ihm gegenüberstehst, sind es seine Augen, die dich gefangen<br />

nehmen. Sic stehen schräg wie Katzenaugen <strong>und</strong> erscheinen fast doppelt so<br />

groß wie beim Menschen. Gelingt es dir im hellen Tageslicht, seinem Blick<br />

standzuhalten, so scheint, es fast, dass die Pupille sich nach Katzenart verschmälert<br />

<strong>und</strong> öffnet. Zusammen mit den hohen Wangenknochen ergibt<br />

das den Eindruck, ??? C1,! Raubtiergesicht zu blicken. Die meiste Faszination<br />

geht jedoch von der Iris dieser Augen aus, die magisch wie ein Edelstein<br />

leuchtet.«<br />

—Menschen <strong>und</strong> Nichtmcnschen —ein phänotypischer Vergleich, Garether<br />

Abschrift, ins moderne Garethi übertragen<br />

Dieser durchdringende Blick der Elfen ist es, der nach menschlichem<br />

Aberglauben die Seele rauben kann. Nach Überzeugung der Elfen selbst<br />

geht das besondere Leuchten ihrer Augen auf ihre FIcrkunft aus dem<br />

<strong>Licht</strong> zurück — erst durch badoc-Verfallenheit soll es langsam verlöschen.<br />

(Die Konzepte des <strong>Licht</strong>s <strong>und</strong> des badoc werden im Abschnitt<br />

Glaube <strong>und</strong> Weltsicht ab S. 38 beschrieben.)<br />

ALBETIHAVT vno ELFEÜHAAR.<br />

»Bis heute ist es mir nicht gelungen zu bestimmen, was die Haut der Elfen<br />

von der unseren unterscheidet. Ich habe die rosigen Wangen mancher Elfenmaid<br />

gesehen, das wettergegerbte Bronzegesicht manches Elfcnjägcrs <strong>und</strong><br />

die fast unheimliche Albinoblässc manches Waldelfen sowie jede Schattierung,<br />

die man beim Menschen finden kann. Und dennoch: Über der Haut<br />

des Elfen liegt stets ein Hauch von Vitalität <strong>und</strong> Natürlichkeit, die man<br />

beim gesündesten Menschen nicht finden kann.«<br />

—Menschen <strong>und</strong> Nichtmenschen —ein phänotypischer Vergleich, Garcther<br />

Abschrift, ins moderne Garethi übertragen<br />

Die Haut der Elfen ist seidig kühl <strong>und</strong> völlig makellos. Weder verraten<br />

Falten ihr Alter noch sind Narben an ihren Körpern zu finden, weswegen<br />

ihnen absichtlich zugefügte Verlegungen wie beispielsweise das<br />

Stechen von Ohrlöchern oder das Tätowieren zuwider sind. Ihre eigenen<br />

Körper empfinden Elfen als perfekt. Verw<strong>und</strong>ungen werden meist<br />

rasch <strong>und</strong> spurlos mittels Magic kuriert, was zugleich Verunreinigungen<br />

<strong>und</strong> damit Entzündungen vorbeugt. Viele Elfen besitzen daher<br />

auch keinen Bauchnabel: Die bei der Geburt zurückbleibende W<strong>und</strong>e

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