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G7 - Aus Licht und Traum.pdf

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ofi mit den kunstvollen Schriftzeichen des Isdira verwoben. Wahren<br />

Meistern dieser Technik gelingt es gar, mehrere unterschiedliche <strong>und</strong><br />

sich teilweise überlappende Texte zwischen den Verzierungen zu verstecken.<br />

Aber auch stark abstrahierte, weniger organische als sehr ebenmäßige<br />

<strong>und</strong> symmetrische Muster finden Verwendung.<br />

Ornamentale Verzierungen bringen Elfen als Stickereien aus gefärbtem<br />

Rindenbasi, gesponnenem Bausch, Tier- oder sogar Elfcnhaaren<br />

auf Kleidung <strong>und</strong> Schuhwerk, Köchern <strong>und</strong> Decken an. Gebrauchsgegenständc,<br />

abcrauch Musikinstrumente <strong>und</strong> die Wände ihrer Woh-<br />

»Wie viel Zauber liegt in der singenden, klingenden, schwingenden Stimme<br />

eines Elfen! Fast scheint es, als ob er mit zwei Stimmen gleichzeitig<br />

spräche, als ob die eine dieser Welt <strong>und</strong> die andere einer lichtvollen Harmonien<br />

entspringe.«<br />

—Grilienzirp von Sauselwind — Elfeniyrik aus der Rohaiszeit, Vorwort<br />

der Vinsaltcr Hesinde-<strong>Aus</strong>gabe, 986 BF<br />

Die gemeinsame Sprache aller Elfcnvölker heißt Isdira, <strong>und</strong> die zugehörige<br />

Schrift trägt denselben Namen. Das gesprochene Isdira ist sehr<br />

melodiös <strong>und</strong> singend, voller Lautmalerei, die Stimmung <strong>und</strong> Bedeutung<br />

vermittelt. Die Fähigkeit zum zweistimmigen Gesang (siehe Seite<br />

.36) ist zwar keine zwingende Voraussetzung, um sich in Isdira verständlich<br />

zu machen, viele Facetten des sprachlichen <strong>Aus</strong>drucks gehen<br />

bei der Einstimmigkeit jedoch verloren — <strong>und</strong> viele Ellen empfinden<br />

einstimmiges Isdira auch nicht als sonderlich schön anzuhören.<br />

<strong>Aus</strong>sprache <strong>und</strong> Betonung unterscheiden sich unter den Völkern nicht<br />

SPRACHE VÜD riAmEn<br />

56<br />

nungen aus Eis oder lebendem Holz werden ahnlich verschönen, wobei<br />

gerade letztere last immer mittels METAMORPFIO GLET-<br />

SCHERFORM beziehungsweise HASELBUSCH ansiau mii profanen<br />

Werkzeugen bearbeitet werden. Als Materialien für Schnitzereien<br />

finden neben Holz auch Hörn <strong>und</strong> Bein Verwendung. Die Firnelfen<br />

können mit dem METAMORPHO FELSENFORM sogar Bernstein<br />

<strong>und</strong> den Kristall des Eisigeis in w<strong>und</strong>ersame Formen bringen. Die<br />

Auclfen halten Träume, Legenden <strong>und</strong> wichtige Ereignisse in Form<br />

von Bauschbildern fest.<br />

Neben Ornamenten, die auf Leder gestickt, in Holz geschnitzt oder in<br />

der Kälte des ewigen Eises konserviert" viele Jahrzehnte bestehen können,<br />

kennen Elfen aber auch zahlreiche Formen vergänglicher Kunstwerke:<br />

Sei es die malerische Dekoration eines auelfischcn Fcstplatzes<br />

mit Blüten, die nur für eine Nacht geöffnei werden, die Sand-Mandralas<br />

der Stcppcnelfen, die gleich nach der Vollendung dem Wind übergehenwerden,<br />

oder die Hautmalereien, die sich bei den Auclfen Albernias<br />

<strong>und</strong> wenigen Firnclfen finden. Deren Spiral- <strong>und</strong> Wcllcnmuster wurden<br />

möglicherweise durch thorwalsche Tätowierungen inspiriert <strong>und</strong><br />

siellen gr<strong>und</strong>sätzlich eine Slimmung des Augenblicks dar, denn kein<br />

Elf käme auf die Idee, seinen Körper permanent zu zeichnen, wie es<br />

die Menschen tun.<br />

DIE GEFAHP^DEB^WiRiaicHKEif<br />

»Kannst du ermessen, welche Wirklichkeit ein Lebewesen annehmen kann,<br />

dem du Gestalt verleihst — ob nun im <strong>Traum</strong> oder in einem Bild? Kannst<br />

du die Folgen deines Schaffens absehen?«<br />

—die auelfische Bauschweberin l.innacwcn pfl.ückt-Träume-im-Tau zu<br />

einem jungen Elfen ihrer Sippe<br />

Fast alle clfischcn Künstler lehnen die Darstellung von Elfen oder<br />

Menschen <strong>und</strong> selbst" Tieren ab, sei es bei der Verzierung von Kleidung,<br />

Schmuck, Wohnungen <strong>und</strong> Gebrauchsgegenständen, sei es bei<br />

Artefakten rein kunstvoller Bedeutung. Sie glauben, dass alles, was ein<br />

Ell darstellt, viel zu leicht Wirkung haben oder sogar zum Fokus von<br />

Verehrung werden kann. Darstellungen von Lebewesen wie die Eis-<br />

Skulpturen von Shanasala <strong>und</strong> die Statuen oder Portraits mittelländischer<br />

Auelten sind deshalb selten; sie gehen meist auf Überbleibsel<br />

hoehelfischer Traditionen oder die Vermenschlichung des Künstlers<br />

zurück. Eine Besonderheit, sind die magischen Gemälde des Golodinn<br />

Seemond, deren eigentümliche Wirklichkeitsnähe <strong>und</strong> Lebendigkeit<br />

nicht nur der Verwendung von Lotosfarbcn, Alraunensaft" <strong>und</strong> Kaiianpastc<br />

bei der Farbherslellung geschuldet ist, sondern auch einem alten<br />

Elfenlied (siehe auch Seite 108 <strong>und</strong> 117).<br />

sehr, <strong>und</strong> Verschlcifungcn oder Lehnwörter aus den umliegenden<br />

Menschensprachcn sind selten. Nur das Vokabular ist bei jedem Volk<br />

anders ausgeprägt".<br />

»So ernennen die Elfen natürlich in ihrem Lebensraum zahllose entscheidende<br />

Unterschiede, wo Fremde <strong>und</strong>ifferenziert das gleiche Wort benutzen<br />

Was wir Menschen unterschiedslos alsÄulandschaft' bezeichnen, benennen<br />

die Auclfen je nach Fruchtbarkeit, Bewuchs, Wasserverteilung, ja, selbst<br />

Jahreszeit <strong>und</strong> Tageszeit mit 'bi<strong>und</strong>a' (besonders fruchtbares Flussgrasland),<br />

'dene' (feuchte Niederung, eher baumlos), 'alwa' (Flussufer) oder zwei<br />

Dutzend weiterer Begriffe. Die Waldelfen Rennen mindestens sechzig Wolter,<br />

wo wir im Garethi mit 'Wald', 'Forst' <strong>und</strong> 'Hain' sowie 'Wäldchen<br />

'Urwald' <strong>und</strong> ähnlichen Ableitungen auskommen. Und für viele firnelfnc he<br />

Worte für 'Schnee' müssen wir gar auf nivesisches <strong>und</strong> thorwalsches Vokabular<br />

wie 'Neuschnee', 'Firn' oder 'Harsch' zurückgreifen, ohne dabei auch<br />

nur annähernd die gleiche Präzision zu erreichen.

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