G7 - Aus Licht und Traum.pdf

WftS SEHET! ALLE ELFEIl
ALS FORtGESCHRlffEitES 8/lDOCAn'
• die massenhafte Haltung von Tiuen unlci unwuidigcn Umsf
mdtn
• unnötiges Qu den und leichtfeitigcs loten anderer Wesen
• die Oiei nach mehr als man htaucht (zum Rcispit I Wildere],
Glücksspiel, Goldgiet. Dekaden/, Wissensdui st Foischcrdiangj
• die Ausübung\on Macht und /wang über andere Wesen ( nieh
urnhoi allem mittels Migic)
• die allgemeine Him\egsctzunq ubei das Gleichgewicht Von
nuidia und zeiza (/um Beispiel duich Wissenschaft, Tempoial-
/auberci, grausame Schidensmagie)
Die meisten Elfen sind sich der Veränderung, die mit ihnen vorgeht,
kaum bewusst, aher fortschreitendes badoc beeinträchtigt recht bald ihr
Gespür für die Harmonien der Weh, für das nurdra, zerza und insbesondere
AA^ mandra: Elfen auf" dem Weg des badoc verlieren langsam
ihre Fähigkeit, in elfiseber Art und Weise zu zaubern, sich auf die
Harmonien der Elicnlicdcr und des Salasandra einzustimmen. Dafür
erlangen sie jedoch ein tieieres Verständnis für die komplexen Zusammenhänge
ihrer (meist menschlichen) Umwelt: Philosophie und Wissenschaft,
Geschättstüchtigkeit und Intrige -der Verlust"der Unschuld
ihres fey gibt Ellen die Möglichkeit, die Fähigkeiten zum Überleben in
einer schnelllebigcn Zivilisation zu erlernen, die ihnen Irüber verborgen
waren.
Der weise Rohal hat diesen Schritt als den Schritt von Werden zu Wissen
bezeichnet, und die meisten Ehen gehen nicht weiter, sondern verbleiben
jahrelang in diesem Zustand des Wissens. Sic haben ihr^r
nicht vergessen, spüren die Sehnsucht nach dem Lieht und werden
sich früher oder später wieder von der Menschenweit abkehren und in
die Walder und Auen und zur heimischen Sippe zurückkehren. Dort
spüren sie dann erst., welcher Verlockung sie etil kommen sind, und die
allermeisten bemühen sich, ihre Zeit in der Welt abzulegen, den Schatten
des Fremden aus dem eigenen Licht zu tilgen — oder sie werden zu
Unterhändlern, die die Bürde auf sich nehmen, für die Sippe mit Menschen
Handel zu treiben oder bei Streitigkeiten für die Ihren zu sprechen.
Diejenigen Elfen aber, die neugierig noch ein Jahr und noch eines länger
in der Mcnschcnwelt verbleiben, erfahren irgendwann, was es heißt,
die Überlegenheit ihres Elfenlcibcs zu nutzen, lernen, die eigene Schönheit
und die Ehrfurcht der Menschen gezielt einzusetzen. Sic entdecken
in sich das tauhra: Magic mit Kalkül, als mächtiges Mittel genutzt,
das eigene Wollen durchzusetzen. Für viele ist dieses neue Wissen
um die Macht ein Schatz und das Opfer erseheint ihnen gering,
wiewohl sie ihr fey dumpf leiden spüren. Das Opfer besteht meist darin,
die eigene Sippe nicht mehr finden zu können, verloren zu gehen in
einer Welt, die einem mittlerweile vertrauter ist als die Heimat — und
doch fern vom Licht und vom eigenen Ursprung zu sein.
KEJn WEG ZURJ>CR_
Noch weiter auf dem Pfad des badocy wenn keine Macht mehr die Gier
belricdigen kann, gesellt sich zu seelischem oft auch körperlicher Verfall:
Die ehedem weisen oder geheimnisvollen Katzenaugen nehmen
einen zynischen oder gehetzten Blick an, sie verlieren ihr faszinierendes
Funkeln wie das Elfenhaar seinen geschmeidigen Glanz. Solchen
Elfen entschwindet zunehmend der Bezug zu ihrem Seclentier und
das Bewusstsein für ihr Lebensschicksal, es wird vergessen oder zugunsten
kurzfristiger Ziele und Befriedigungen verdrängt.
Die badocA-Mcn, die es so weit in die Wirklichkeit verschlagen hat,
dass sie den 'Hilferuf ihres fey ignorieren und mit allerhand Niedrigkeiten
zu betäuben suchen, die nicht mehr träumen und nur noch
43
unter Anstrengung -- also wie Menschen - zaubern können, werden
niemals wieder ihre Sippe finden, werden niemals mehr ins Licht eingehen
können. Sie wissen das, und viele hassen die Welt dafür, andere
hingegen finden sich einfach mil ihrem Schicksal ab. Nach Jahrzehnten
der Langeweile in einer ausgekosteten Weh ohne Mysterien, ohne
bleibende Freunde, ohne Salasandra, leben diese Elfen ohne, fey nur
noch ein kurzes Leben, und ort sterben sie einen einsamen Tod.
ZEiTEraPFinoEn
Die Ellen Völker haben seitdem Fall der hochclfischen Zivilisation keine
Verwendung mehr für langfristige Zeilmessung und Kalender. Sie leben
im Fluss, zählen keine Jahre und halten bedeutende Ereignisse in
Liedern und Legenden nach, denen es einerlei ist, ob ihr Inhalt vor
drei, dreihundert oder gar dreitausend Sommern geschehen ist.
Die Tages- oder Jahreszeiten und der Gang der Sterne setzen alle für
das Leben einer Sippe notwendigen Fixpunkte im ewigen Lauf der
Zeit, etwa für die Wanderungen der Kinder des Windes, für die Jagdund
Hanclclszeiten der Wald- und Firnelfen oder für die Bauschernte
der Auelfen. Auch der Elfenstern, der in neunzig Stunden einen
Himmelslauf vollführt, dieni als Orientierung und freundlicher Begleiter
auf Unternehmungen.
•»Überhaupt haben Elfen sehr lose und großzügige Zeitvorstellungen. Wenn
sich Jäger verschiedener Clans weit ab von ihren Wäldern verabreden, um
gemeinsam zu jagen, zu handeln, zu feiern oder sich einfach wiederzusehen,
verabreden sie sich für "wenn sich die Blüten der Pandlarilic öffnen"
oder "wenn die Spitzen der Salamandersteine ganz weiß von Schnee sind"
oder "wenn die Wandersalme den Kvill hinawfl{ommcn". Kein Jäger der
Wildnis hat Bedenken, an so einem Treffpunkt einige Wochen zu lagern,
auf die Jagd zu gehen und Vorräte anzulegen, sich gar einen Unterstand zu
bauen.«.
—Von Weg und Steg, Obristin Ohara Tuzirim, 956 BF
Elfen, die in Dörfern und Siedlungen leben und dort Gärten und Felder
pflegen, lernen jedoch schnell, den Mondkalcndcr sowie Saal- und
Erntez.eit.en zu beachten. In Großstädten passen sie sich notgedrungen
dem hastigeren, von strengen Praiosgong-Sehlägen überwachten
Stundenrhythmus an.
DIE JAGD
»Bevor die Sippe die Vflanzen und Tiere eines Waldes nimmt, überzeugt sie
sieh, wie viel nurdra ihnen, inne ist. Es ist undenkbar, mehr zu nehmen, als
der Wald geben kann. Unser mandra aber entfaltet sich nur in uns. Eis ist
undenkbar, mit mandra gegen nurdra vorzugehen. Wer die Tiere zwingt
und bannt, die er erjagen soll, den verstößt das nurdra, den verstoßen wir.
Das Tier weiß, dass es sein Leben enden muss, und es erwählt dich, den
gewandten und' /(lugen Jäger, ihm einen guten schnellen Tod zu geben, sein
Leben zu nehmen, damit deines fortwährt. Am deutlichsten erkennst du
das am Salm und am Lachs, die ihm Frühjahr die Flüsse hochdrängen.
Otter, Luchs und Elf stehen einträchtig beisammen, das Opfer der Salme
und Lachse anzunehmen. Zwei Elände voll werfen sich in unsere Mäulcr,
Netze und Spcere, doch ein einzelner entzieht sich uns, schöner und schneller
als alle. Er /(ehrt zur Quelle zurück, um zu gebaren. Seine Kinder werden
schön und schnell sein im nächsten Jahr, und zwei Hände voll werden
Otter, Luchs und Elf gehören.«
—Aratahon lässt-FJchc-lanzen für die ersten menschlichen Siedler, Gerasim,
Frieslerl(aiser-Zeit, überarbeitet
»Wenn eine Beute dir aber zweimal entweicht, so hat sie deinen Respekt
verdient. Es ist nicht ihr Los, erlegt zu werden und als Nahrung zu dienen.
f)ic Wälder danken es dir und schicken eine andere Beute."
—Sanray Eulen schwinge, langjährige Sippen wächterin im Kreis der Einfühlung
zu einer Schülerin, neuzeitlich