Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Geschlechter <strong>und</strong> der enge Zusammenhalt der Sippen. Darüber hinaus<br />
heißt es, die Andren seien ein kämpferisches Volk, denn von ihnen<br />
lernten die Magier viele Zauber, die im Kampi nützlich sind (<strong>und</strong> die<br />
vielleicht noch aus jener Zeit stammten, als die Hochclfcn die Ebenen<br />
in Besitz nahmen). Das Auvolk kämpft jedoch keineswegs gern. Wenn<br />
es möglich ist, ziehen die Sippen sich zurück. Gerade in der Wildnis<br />
des Nordens, wo noch Platz zum <strong>Aus</strong>weichen ist, geben sie sich scheu<br />
<strong>und</strong> meiden Störenfriede, statt sie anzugreifen.<br />
WELTSTCHT UTID GLAUBE<br />
Für die Weitsicht der Auclfcn gilt das ab Seite .58 Gesagte; sie achten<br />
das nurdra <strong>und</strong> zerza des Wcltcnlaufs. In der Regel wissen sie aus Liedern<br />
<strong>und</strong> Sagen noch vieles über die alten Götter, auch wenn sie sich<br />
von ihrer Verehrung abgewandt haben.<br />
Besonders in den Randgebieten gibt es jedoch auch Sippen mii einem<br />
anderen Weltbild <strong>und</strong> anderen Bräuchen. Manche Elfen der Mittcllande<br />
verehren Simia <strong>und</strong> Orima zwar nicht mehr als Götter, achten<br />
sie aber als immer noch wirkende weise Anführer ihres Volkes. Albcrnische<br />
Sagen erzählen von Tntenschiffen auf dem Großen Fluss, mit<br />
denen die Elfen des Westens ihre Verstorbenen zu einem Reich unter<br />
den Wellen schicken. Und am Yaquir beginnen sich einige Elfen wieder<br />
für den Drachenkult ihrer Vorfahren zu interessieren.<br />
LEBEnsRiivin<br />
Wild lebende Auelfensippcn, die ohne nennenswerten Kontakt zu<br />
Menschen von Fischfang, Jagen <strong>und</strong> Sammeln leben, gibt es in Mittclaventurien<br />
nur noch an wenigen Orten, etwa am Neunaugensee <strong>und</strong><br />
seinen Zuflüssen. Die meisten leben in Nordaventurien an den Flüssen<br />
der Taiga. Am flachen Oblomon mit seinen waldreichen Ufern,<br />
ebenso an Kvi 11 <strong>und</strong> Amper, findet man ihre Siedlungen abwechselnd<br />
milden Behausungen der Wddelfen. Am <strong>und</strong> im A!avi-See stehen zahlreiche<br />
aueifische Pfahlbaudörfer im Schilf Sogar entlang des kalten<br />
Fris<strong>und</strong> bis hinauf zur Eismeerküste leben vereinzelt Auelfen, obwohl<br />
dort nur noch niedrige Birken <strong>und</strong> Lärchen wachsen. Die Sippen am<br />
Svcllt <strong>und</strong> in den Brinaskcr Marschen, die seit langem den Orks die<br />
Stirn bieten, wurden in jüngster Zeit durch Elfen verstärkt, die wegen<br />
des Eisreiehs ihre Heimat an der Letta verlassen mussten.<br />
Im <strong>und</strong> um den Rcichsforst, an den Seen Albcrnias, bei Uhdcnbcrg im<br />
Gebirge, an Dergel <strong>und</strong> üchsenwasser sowie vielerorts in Weiden,<br />
Garetien <strong>und</strong> entlang des Yaquir leben Elfen, die zumindest in losem<br />
Kontakt zur Menschcnwelt stehen.<br />
LEBEÜSWEISE<br />
JÄGEivunD FISCHER.<br />
»Den ganzen Tag, von den Morgennebeln, wenn wir durch das taunasse<br />
Reihergras wandern, bis zur Abendsonne, die ihre letzten Strahlen durch<br />
die Birkenblätter sendet, spüren wir, dass es gut. ist, dass unser Volk für seine<br />
Au zu Kämpfen bereit ist. Wir sind eins mit der Au, wenn wir auf die Jagd<br />
gehen. Unsere Stimmen singen die alte Melodie, die das Zaubern erleichtert,<br />
unsere Herzen singen von der Freiheit, <strong>und</strong> unsere Bogensehnen singen<br />
von unserer Stärke. Trollblumen <strong>und</strong> Schwarzstörche grüßen uns, aber<br />
auch die Enten <strong>und</strong> die Elche, die wir erlegen, wissen, dass wir nicht, ihr<br />
Feind sind. Wenn wir im Frühjahr die Salme zu Tausenden aus den Flüssen<br />
ziehen, um sie -zu trocknen, dann ist. /(ein Hass in uns. Wenn alle paar Jahre<br />
die Brände durch Wald <strong>und</strong> Steppe rasen, begegnen ihnen Au <strong>und</strong> Elfen<br />
mit demselben Gleichmut. Doch wenn ein missmutiger Waldschrat Zornworte<br />
brüllt, wenn ein gieriger Baumdrache über der Au lauert, wenn blutdurstige<br />
Or/(s durch die Haine trampeln, dann wird es wieder Zeit für den<br />
Kampf Zeit, dass wir unsere Gefährten <strong>und</strong> sie uns mit der Seelcnfraft<br />
stärken oder ermutigen. Zeit, dass wir unseren Bogen bespannen, die besten<br />
Pfeile auswählen <strong>und</strong> die Waffen aus Metall hervorholen. Die Auelfen leben<br />
nicht, um am besten zu kämpfen - aber sie l(ämpfcn am besten, um zu<br />
leben.«<br />
tim<br />
—der Rote Pfeil, achtmaliger Sieger des Ho gen-Turniers von Garcth, etwa<br />
1010 BF<br />
Die Sippen in der Wildnis leben von dem, was die Natur ihnen bietet.<br />
Beeren, Pilze <strong>und</strong> Nüsse reifen unter ihren Blanden zu jeder Jahreszeit.<br />
Mit WASSERATEM von der Luft unabhängig <strong>und</strong> manchmal<br />
zugleich unsichtbar spielen die Auclfcn im Wasser wie die Fischotter<br />
<strong>und</strong> steilen mit bloßen Blanden Wasservögeln <strong>und</strong> Fischen nach. Lachse<br />
werden in Mengen mit dem Kaschcr gefangen, stattliche Hechte <strong>und</strong><br />
Welse harpuniert. Im Herbst, wenn alle Tiere fett sind <strong>und</strong> viele ihr<br />
dichtes Winterfell haben, jagt man die kleinen wie die großen, vom<br />
Birkhuhn über Biber, Schwan <strong>und</strong> Wildgans bis zum Elch.<br />
GÄRjnEivvrrD HATIDOTERKEIV<br />
Je weiter man nach Süden kommt, desto häufiger gehen die Elfendörfer<br />
auf der Landscitc in Obstgärten über, betreiben die Elfen Bienenzucht<br />
<strong>und</strong> bauen gar Heilkräuter <strong>und</strong> Blumen für den Verkaul an,<br />
während die Jagd an Bedeutung verliert. Den Mutierboden mit dem<br />
Pflug aufzubrechen, um Getreide zu säen, oder Hausticrc zu versklaven<br />
<strong>und</strong> in stinkende Ställe zu zwingen lehnen jedoch selbst die vermcnschlichtcstcn<br />
Elfen bei Garcth <strong>und</strong> am Yaquir überwiegend ab.<br />
»Die Weisen meiner Sippe haben uns gelehrt, dass wir in unserem Dorf im<br />
Yaquirtal nur Gast sind. Da wir unsere Nahrung nicht nur aus eigener<br />
Kraft erwerben, sondern auch die Lebenskraft des Tales für uns fließen lassen,<br />
müssen wir dafür einen Teil unserer Seelenkraft geben. Darum scheint<br />
es, dass unsere Haine <strong>und</strong> Gärten immer Frucht, tragen. Doch es ist unsere<br />
Scelenkjaft, die Frucht trägt. Unsere Fland lockt Apfel <strong>und</strong> Birnen, aber<br />
auch Pfirsiche, Aprikosen <strong>und</strong> Kirschen aus den Bäumen, Trauben <strong>und</strong><br />
Brombeeren aus den Sträuchern, Baldrian <strong>und</strong> Erdbeeren aus den Beeten.<br />
Lauch <strong>und</strong> Kürbis aus dem Boden, Bausch <strong>und</strong> Sonnenblumen aus den<br />
Wiesen. Darum seheint es, dass die Tiere zu uns kommen. Doch es ist unsere<br />
Seclenl{raft, die sie ruft. So kommen die Enten <strong>und</strong> Gänse aus dem. Yaquir,<br />
die Hirsche <strong>und</strong> die Rehe aus dem Wald. Wir füttern sie, <strong>und</strong> sie dulden,<br />
dass wir dann <strong>und</strong> wann von ihnen speisen. Auch die Bienen folgen dem<br />
Ruf unserer Alten, doch reiben wir auch Umenblatt. <strong>und</strong> Zuckernuss in die<br />
neuen Bienenstöcke, um sie anzulocken. Sogar der Boden selbst bringt, seine<br />
Gaben. <strong>Aus</strong> dem gelben Lehm des Yaquir formen wir unsere Töpfe <strong>und</strong><br />
Schalen. Diese Erde, auf der wir leben, zu brennen, um ihr Härte zu geben,<br />
wie ihr Mensehen es tut, erscheint uns grausam.«<br />
—Dimeloe Sonnenlocke, Heldin der Ogerschlacht, 1003 BF<br />
ESSEH vriD f RinKEn<br />
Auelfen verwerten alles, was See <strong>und</strong> Fluss hergeben: Frösche, Ringelnattern,<br />
Schnecken, Flusskrebse, Wasservögei <strong>und</strong> natürlich Fische von<br />
der Gnitze über Aal <strong>und</strong> Karpfen bis zum Stör. Im Frühling <strong>und</strong> Sommerwandern<br />
die Lachse. Die Elfen fangen sie in großen Mengen <strong>und</strong><br />
trocknen sie für den Winter. Großwild <strong>und</strong> Pflanzen werden nicht versehmäht,<br />
spielen aber eine geringere Rolle.<br />
Je weiter man nach Süden kommt, desto üppiger wird das Angeboi an<br />
pflanzlicher Kost. Man sammelt Nüsse, Bucheckern, Hol<strong>und</strong>erbeeren,<br />
Traubenkirschen <strong>und</strong> Trollbirnen oder züchtet Äpfel, Kirschen <strong>und</strong><br />
Quitten. Das Jagdrecht wird in dcnMittcilandcn vom Adel beansprucht.<br />
Gewürzt wird mit Pctasil, Basiliskum <strong>und</strong> Lavendel, bitter mit Gagelstrauch<br />
<strong>und</strong> Eberraute, scharf mit Brunncnkrcssc <strong>und</strong> Drachcnkräutlein,<br />
süß mit Honig oder Birkensaft. Um das modrige Wasser der Seen<br />
<strong>und</strong> Flüsse (<strong>und</strong> so mancher städtischer Brunnen) genießbar zu machen,<br />
behandeln die Elfen es mit ABVENENUM <strong>und</strong> aromatisieren<br />
es mit Minze; auch Blüten- <strong>und</strong> Früchtetees sind beliebt. Salz steht<br />
nur dort zur Verfügung, wo Handel mit Menschen betrieben wird.<br />
KLEIDVnG, SCHIHVCKLUnD KÖRPERPFLEGE<br />
»Überaus liebreizend sind die Auelfen anzusehen, wenn sie sieh schmücken<br />
<strong>und</strong> putzen. Gemeinsames Bad <strong>und</strong> Pflege von Haar <strong>und</strong> Haut nimmt viel<br />
/ !