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G7 - Aus Licht und Traum.pdf

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.'«So -^<br />

V \<br />

lendc zunächst die Stimmung aufnehmen — <strong>und</strong> so klingt der Anfang<br />

eines solchen Elcilungsliedes auch chaotisch <strong>und</strong> 'krank'. Doch nach<br />

<strong>und</strong> nach wandelt sich die Melodie (im schlimmsten Fall kann diese<br />

Veränderung erst nach mehreren 'lagen erkennbar werden), wird harmonischer<br />

<strong>und</strong> ruhiger — <strong>und</strong> beschreibt damit den Zustand des Patienten<br />

genauso, wie sie ihn erzeugt.<br />

Ein anderer Fall elfisclier Musik, die für menschliche Ohren wenig<br />

geeignet ist, ist das so genannte dschissandra. Es kommt vor, dass eine<br />

KUensippc oder auch eine kleinere Gruppe miteinander vertrauter Ellen<br />

zusammenkommt, um im gemeinsamen Musizieren die Eindrücke<br />

<strong>und</strong> Empfindungen zu einer bestimmten Situation, zu einer Stimmung,<br />

zu einem Ereignis zu teilen. Dabei Holen, fiedeln <strong>und</strong> singen<br />

alle 'fröhlich drauflos' <strong>und</strong> jeder einzelne stellt die Aspekte dar, die<br />

ihm oder ihr gerade wichtig sind. Vor allem, wenn die Eindrücke der<br />

Mitspielenden stark voneinander abweichen, kann dies durchaus zur<br />

Folge haben, dass der Gesamtklang für Außenstehende durcheinander<br />

<strong>und</strong> unharmonisch wirkt. Doch für die Musizierenden selbst widerspricht<br />

auch das dschissandra nicht ihrem Harmonieemphnden, denn<br />

jeder Einzclklang ist in sich stimmig. So, wie die unterschiedlichen<br />

Geräusche im Wald nicht aufeinander eingestimmt sind, muss auch<br />

der Klang des gemeinsamen Spiclcns nicht von Anlang an harmonieren.<br />

Mit der Zeit nähern sich die Klange <strong>und</strong> Melodien nach <strong>und</strong> nach<br />

an, bis ein gemeinsames Gesamtbild entstanden ist.<br />

'£<br />

DIE insTRymEnfE DER^ELFEII<br />

»Für Elfen ist Musi/( etwas Lebendiges, <strong>und</strong> daher müssen auch ihre In-<br />

Strumente von Leben erfüllt sein. So werden die Holzflöten mit Magie aus<br />

lebendem Holz geformt. Hiefür ziehen die: Walde!fen die magisch rötliche<br />

Blutulme <strong>und</strong> die Eibe vor, dieAuelfen die Linde. Fimelfcn nehmen gerne<br />

den Kristall des Eisigels.<br />

Andere Elfen, die den Tieren näher stehen, verwenden Knochen oder Hauer,<br />

denn sie sehen die Gebeine als Träger des Geistes des verstorbenen Tieres.<br />

»Lausche den Melodien, die in allem sind. Lass deine Hände der M.usil{<br />

folgen. Wenn du das Bauschlied singst, werden die flauschigen Samen deinen<br />

zupfenden Fingern folgen. Wenn du dein ledernes Hemd mit Stickereien<br />

verzierst, knüpfe ihre Muster nach den Stimmen der Wälder, <strong>und</strong> sie<br />

werden dich willkommen heißen. Wenn du die verschlungenen Zeichen des<br />

Isdira in deine Ornamente einbettest, webst du die Melodie der Worte mit<br />

hinein.«<br />

—Unterweisung der Zauberweberin Simarjyel Herbstmond<br />

»Nurdra <strong>und</strong> zerza haben die Schönheit der Wälder <strong>und</strong> der Auen geformt.<br />

Bedenke dies, wenn du selbst den Dingen Gestali gibst. Was kann<br />

vollkommener sein als ein Spinnennetz mit glitzernden Tauperlen, das<br />

Aderngeflecht eines frühlingsgrünen Blattes oder die Farben auf den Flügeln<br />

eines Schmetterlings?«<br />

—-die auelfische Bauschwcbcrin Linnaewen pflückt-Träumc-iin-Tau zu<br />

einem jungen Elfen ihrer Sippe<br />

Aufgr<strong>und</strong> ihrer Eicbc zu natürlicher Schönheit <strong>und</strong> dem Bedürlnis<br />

nach harmonischer Einbettung eines jeden Teils in das umgebende<br />

Gefüge lassen die Elfen künstlerisches Wirken in nahezu jede Tätigkeit<br />

ihres Eebens einfließen. Die Kunst um der Kunst willen ist ihnen<br />

dagegen weitgehend fremd <strong>und</strong> wird nur von einigen wenigen Ellen<br />

praktiziert, die in der Menschenwelt oft große Anerkennung gef<strong>und</strong>en<br />

haben.<br />

Elfischen Elanciwcrksstücken ist gemein, dass die Kunstfertigkeit sowohl<br />

im Gesamtwerk als auch in den Details liegt, so dass das Werk oft<br />

erst beim mehrmaligen Hinsehen in seiner Gänze erfasst werden kann.<br />

DIE Kynsf DEB^ELFEII<br />

SS<br />

Waldelfen bevorzugen Löwen- oder Flirschgebein, Fimelfcn Sccligcrhaiter<br />

oder Wolfsl(nochcn, alle Völker aber Elfenbein.<br />

Neben der etwa ellenlangen Blockflöte haben dieAuelfen auch die Flirtenflöte<br />

erf<strong>und</strong>en, die aus zahlreichen, nebeneinander gesetzten Röhren zunehmender<br />

Länge besteht. Zur Hochclfenzeit entstand wohl das erste Saiteninstrument,<br />

die Elfen- oder Handharfe. Ursprünglich wohl wieder aus<br />

einem Ticrleib, nämlich dem Panzer der Schildkröte, der mit dem ineinander<br />

gedrehten Fl aar des Musikanten selbst bespannt wird, wurde sie bald aus<br />

feinsten Hölzern gebaut <strong>und</strong> verschwenderisch verziert.«<br />

•—Simona Weyringer, Edle vom Berg, bei einem Vortrug im Hesinde-Tcmpel<br />

zu Punin, neuzeitlich<br />

Auch die Stimme ist den Elfen Instrument, sind sie doch durch die<br />

Gabe der Zweistimmigkeit in der Lage, eine Vielzahl von Klängen hervorzubringen,<br />

die keineswegs immer Worte formen müssen. So kann<br />

jede Elfenstimme zwei Flöten imitieren oder andere musikalische Klange<br />

bilden, die das gemeinsame Musizieren bereichern.<br />

DAS iamA<br />

Zu den wichtigsten Besitztümern jedes Elfen <strong>und</strong> jeder Elfe gehört<br />

das iama — das Sccleninstrument. Oit handelt es sich um eine Knochenflöte,<br />

aber auch ganz andere Instrumente sind möglich. Das iama ist<br />

das Instrument, mit dem Elfen am Salasandra teilnehmen, <strong>und</strong> so wird<br />

die Verbindung zwischen dem Seeleninstrument <strong>und</strong> seinem Besitzer<br />

schon in der Kindheit geprägt <strong>und</strong> im Kaule des Ecbcns immer inniger.<br />

Eine Teilnahme am Salasandra <strong>und</strong> auch jegliches anderweitige<br />

Musizieren mit einem anderen Instrument als dem iama. kann immer<br />

nur eine Notlösung sein, denn nur das iama verleiht den lielstcn Zugang<br />

zu den Klängen der Umwelt.<br />

Der Verlust des iama ist ein fürchterliches Erlebnis, vergleichbar mit<br />

dem Tod eines langjährigen Gelahrten, <strong>und</strong> in der Regel kann ein Elf<br />

nur in der eigenen Sippe ein Ersatzinstrument erhalten. (Siehe hierzu<br />

die Expertenrcgcl in MWW 48.)<br />

So mögen sich beispielsweise in der Verzierung eines Harfcnbogens<br />

die Isdira-Zeichen des Scclcnliedes des Sängers zwischen den reinen<br />

Ornamenten verbergen.<br />

Magic <strong>und</strong> Gesang fließen in beinahe jede Fertigung clfischer Kunstwerke<br />

mit ein. Beide können helfen, die genaue Form des Darzustellenden<br />

erst zu ergründen - denn die eifische Ornamentik entspricht<br />

nicht selten einer bestimmten Melodielinie, die in den Augen des Formenden<br />

sein Wesen oder seinen Gebrauchszweck besehreibt. Die Lieder<br />

der Kunstfertigkeit wiederum verleihen dazu noch jene besondere<br />

Geschicklichkeit <strong>und</strong> Fingerfertigkeit, die die außerordentliche Schönheit<br />

oder die besonders filigranen Verzierungen eines Werkstückes erst<br />

ermöglichen.<br />

ORHAmEIITIK.VnD IÜATERJALIEn<br />

»Die Verzierungen des Bogensgleichen dem Efeu, denn wie dieser den Baum,<br />

so soll deine Hand den Bogen umschließen. Die ältesten Lieder berichten,<br />

dass schon Serlcen solch einen Bogen fertigte, als er in das Bannland zog,<br />

Lafadicl zu befreien.«<br />

•—die Auelfe Shanari Silbertau zu ihrer abenteuerlustigen Tochter Mhadalin<br />

Eifische Ornamentik verwendet zumeist eher floralc <strong>und</strong> organische<br />

Formen, die Blüten, Blättern, Ranken <strong>und</strong> gew<strong>und</strong>enem Wurzclwerk<br />

nachempf<strong>und</strong>en sind; bei den Fimelfcn finden sich vor allem die filigranen<br />

Abbilder von Eiskristallen. Diese Schmuckornamentc, die zuweilen<br />

so verschlungen sind, dass man ihrem Lauf eine Viertelst<strong>und</strong>e<br />

folgen kann, ohne an den <strong>Aus</strong>gangspunkt zurückzukehren, werden

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