o. Bericht - Stadt Biel
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beibehaltenen Güter- und Rangierbahnhof wurde durch eine, das<br />
Dorf Madretsch auf der Südseite in großen Bogen umfahrende<br />
Linie hergestellt. Als Vorteile dieser Lösung sind zu nennen<br />
1. Der Personenbahnhof konnte auf freiem Feld erstellt<br />
werden, ohne den Betrieb zu beeinträchtigen ;<br />
2. Das Solothurner- und das Bernergeleise wurden aus dem<br />
<strong>Stadt</strong>innern an die Peripherie verlegt, womit die lästigen Uebergänge<br />
an der Zentral- und Neumarktstraße wegfielen ;<br />
3. Die neuen Straßenunterführungen gestalteten sich viel<br />
einfacher;<br />
4. Die Anfahrt in den Jura erhielt weniger Steigung.<br />
Nur ungern entschloß sich die Generaldirektion zur Prüfung<br />
des Projektes und erst auf Veranlassung des eidg. Eisenbahndepartementes<br />
ging sie an die Ausarbeitung des Ausführungsprojektes<br />
und Kostenvoranschlages. Da nach den Berechnungen<br />
der Bundesbahnen das <strong>Biel</strong>er Projekt mindestens eine Million<br />
Franken höher zu stehen kommen sollte als ihr eigenes Projekt,<br />
verlangte die Generaldirektion von der <strong>Stadt</strong>, daß sie für die<br />
Mehrkosten aufkomme. Langjährige und äußerst schwierige<br />
Unterhandlungen setzten ein, bis endlich im Dezember 1910 ein<br />
Abkommen auf folgender Basis zu Stande kam:<br />
1. Das <strong>Biel</strong>er-Projekt wird ausgeführt. 2. Die <strong>Stadt</strong> <strong>Biel</strong><br />
leistet einen Barbeitrag von Fr. 300,000.— 3. Sie verpflichtet<br />
sich, die den Betrag von Fr. 1,650,000. — übersteigenden Kosten<br />
für den Landerwerb zu bezahlen. 4. Das durch die Verlegung<br />
der Bahnhofanlage entbehrlich werdende Areal geht um den<br />
Kaufpreis von Fr. 1,800,000.— in den Besitz der <strong>Stadt</strong> <strong>Biel</strong> über.<br />
5. Die Gemeinde <strong>Biel</strong> gibt 9,600 m 2 Terrain unentgeltlich ab.<br />
Noch waren nicht alle Differenzen zwischen den schweiz.<br />
Bundesbahnen und der Gemeinde <strong>Biel</strong> aus der Welt geschafft;<br />
viel zu diskutieren gaben die Dimensionen der Unterführungen<br />
und die Höhe des Bahnhofplatzes, sowie die Zufahrtstraße zum<br />
Güterbahnhof.<br />
Im Juni 1911 wurde der Expropriationsplan für den Bahnhofumbau<br />
öffentlich aufgelegt und Ende des Jahres mit dem<br />
Bau des Güterbahnhofes begonnen; im Mai 1917 wurde er in<br />
Betrieb gesetzt.