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o. Bericht - Stadt Biel

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schränkte), die trotz ihrer Gebrechen und Leiden nach erfolgter<br />

Konfirmation auf eigene Füße gestellt werden sollte, ist eher<br />

im Zu- als im Abnehmen begriffen. Zudem stund das wirtschaftliche<br />

Leben der Schweiz im Frühjahr 1923 noch im Stadium<br />

einer schweren Krise, was für die Ermittlung von guten Lehrstellen<br />

selbstredend nachteilig wirkte. Immerhin gelang es, allen<br />

der Schule, sowie aus der Anstaltspflege entlassenen Knaben<br />

und Mädchen geeignete Lehr- und Dienststellen zu verschaffen,<br />

• indem wir eben darauf dringen, daß., soweit als möglich, sämtliche<br />

Schutzbefohlenen, namentlich aber die Knaben, einen ihren<br />

Neigungen und Fähigkeiten entsprechenden Beruf erlernen.<br />

Dafür wird weder Zeit noch Geld gescheut. Die Berufserlernung<br />

der armengenössigen Jugend bildet die beste Prophylaxis gegen<br />

die allgemeine Verarmung. Die Großzahl der schulentlassenen<br />

Mädchen wurde auch wieder als Dienstboten plaziert. Diese<br />

finden, im Gegensatz zu den Fabrikarbeiterinnen und sonstigen<br />

weibl. Berufsarten, stets genügende und, wenn sie tüchtig sind<br />

auch relativ gut bezahlte Stellen. Pro 1923 mußten 6 schulentlassene<br />

Knaben und Mädchen infolge Arbeitsscheu und sittlicher<br />

Gefährdung in entsprechende Besserungsanstalten versetzt<br />

werden.<br />

Der Gesundheitszustand unserer Schutzbefohlenen war im<br />

<strong>Bericht</strong>sjahre ein normaler. Ernstliche Erkrankungen waren<br />

nicht zu verzeichnen. Dagegen haben wir leider ein Todesopfer<br />

zu beklagen. Sonntag, den 9. September 1923, fand ein hoffnungsvoller<br />

Gärtnerlehrling infolge Velounfalles in Oberhofen seinen<br />

frühen Tod. Dessen Beerdigung fand auf Gemeindekosten in<br />

<strong>Biel</strong> statt. Die an Ort und Stelle vorgenommene Untersuchung<br />

ergab, daß ein haftpflichtiger Unfall nicht vorlag. Dessen ungeachtet<br />

wird der Frage der Versicherung unserer sämtlichen<br />

Schutzbefohlenen gegen Unfälle jeglicher Art unsere volle Aufmerksamkeit<br />

geschenkt.<br />

Auf Ostern 1923 wurde den hiesigen Pfarrämtern zusammen.<br />

in 58 Fällen für dürftige Konfirmanden nach vorheriger Untersuchung<br />

auf Rechnung unserer Armenkasse, oder der betreffenden<br />

Heimatgemeinden, Anzüge, Rockstoffe und Schuhe verabfolgt.<br />

10 derartige Gesuche mußten abgewiesen werden.

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