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o. Bericht - Stadt Biel

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87 —<br />

Aeußerst scharf setzte die Krisis — und damit auch die Kritik<br />

— den Installationsabteilungen des Gas- und Wasserwerkes,<br />

wie des Elektrizitätswerkes zu. Die Aufträge gingen zurück und<br />

es machte sich bald ein empfindlicher Arbeitsmangel geltend,<br />

der in einem auffälligen Mißverhältnis zu den vorhandenen<br />

Arbeitskräften stand, ein Mißverhältnis, das durch die inzwischen<br />

eingetretene Personalverminderung nicht so rasch behoben<br />

werden konnte, wie es, vom kaufmännischen Standpunkt<br />

aus beurteilt, wünschbar gewesen wäre. Zu den bekannten ungünstigen<br />

Rechnungsabschlüssen der Installationsabteilungen trugen<br />

auch die durch den Rückgang der Preise gebotenen Abschreibungen<br />

auf den zum Teil stark angefüllten Lagern wesentlich<br />

bei. Ob und welche Verluste aus den Installationen erwachsen,<br />

ließ sich solange nicht zuverlässig ermitteln, als nicht die Rechnungen<br />

für diese Geschäftszweige von den Rechnungen der<br />

Werke vollständig abgetrennt und unter gewissenhafter Belastung<br />

aller Kostenaufwendungen geführt wurden.<br />

Der Unterdrückung der Installationsabteilungen könnte erst<br />

zugestimmt werden, wenn die zum Teil angewendeten, zum Teil<br />

noch im Gange befindlichen Reorganisations- und Sparmaßnahmen<br />

der Verlustwirtschaft nicht abzuhelfen vermöchten. Für<br />

die Führung dieser Geschäfte muß die Selbsterhaltung und die<br />

Leistung vorbildlicher Arbeit maßgebend sein. Eine derartige<br />

gesunde Geschäftsführung wird, wenn auch nicht der <strong>Stadt</strong>kasse<br />

namhafte Einnahmen zubringen, so doch der Allgemeinheit nützen.<br />

Die von den Behörden befolgte Tarifpolitik, das ist die<br />

Gestaltung der Gas-, Wasser- und Strompreise, hält an dem alten<br />

Grundsatz fest, daß die industriellen Unternehmungen der Gemeinde<br />

sich nicht allein selbst erhalten, sondern darüber hinaus<br />

durch Ablieferung von Reinerträgnissen die Ausgaben der allgemeinen<br />

Gemeindeverwaltung decken helfen sollen. Bedenken sozialpolitischer<br />

Natur müssen zurücktreten vor der harten Tatsache,<br />

daß die Gemeinde diese Einnahmequelle nicht entbehren kann.<br />

Einer weitern Ermäßigung des im November 1922 auf 40<br />

Rappen festgesetzten Gaspreises traten die zu Anfang des <strong>Bericht</strong>sjahres<br />

infolge der Ruhrgeschehnisse neuerdings anziehenden<br />

Kohlenpreise hindernd in den Weg. Der zur Zeit in Kraft be-

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