o. Bericht - Stadt Biel
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Aeußerst scharf setzte die Krisis — und damit auch die Kritik<br />
— den Installationsabteilungen des Gas- und Wasserwerkes,<br />
wie des Elektrizitätswerkes zu. Die Aufträge gingen zurück und<br />
es machte sich bald ein empfindlicher Arbeitsmangel geltend,<br />
der in einem auffälligen Mißverhältnis zu den vorhandenen<br />
Arbeitskräften stand, ein Mißverhältnis, das durch die inzwischen<br />
eingetretene Personalverminderung nicht so rasch behoben<br />
werden konnte, wie es, vom kaufmännischen Standpunkt<br />
aus beurteilt, wünschbar gewesen wäre. Zu den bekannten ungünstigen<br />
Rechnungsabschlüssen der Installationsabteilungen trugen<br />
auch die durch den Rückgang der Preise gebotenen Abschreibungen<br />
auf den zum Teil stark angefüllten Lagern wesentlich<br />
bei. Ob und welche Verluste aus den Installationen erwachsen,<br />
ließ sich solange nicht zuverlässig ermitteln, als nicht die Rechnungen<br />
für diese Geschäftszweige von den Rechnungen der<br />
Werke vollständig abgetrennt und unter gewissenhafter Belastung<br />
aller Kostenaufwendungen geführt wurden.<br />
Der Unterdrückung der Installationsabteilungen könnte erst<br />
zugestimmt werden, wenn die zum Teil angewendeten, zum Teil<br />
noch im Gange befindlichen Reorganisations- und Sparmaßnahmen<br />
der Verlustwirtschaft nicht abzuhelfen vermöchten. Für<br />
die Führung dieser Geschäfte muß die Selbsterhaltung und die<br />
Leistung vorbildlicher Arbeit maßgebend sein. Eine derartige<br />
gesunde Geschäftsführung wird, wenn auch nicht der <strong>Stadt</strong>kasse<br />
namhafte Einnahmen zubringen, so doch der Allgemeinheit nützen.<br />
Die von den Behörden befolgte Tarifpolitik, das ist die<br />
Gestaltung der Gas-, Wasser- und Strompreise, hält an dem alten<br />
Grundsatz fest, daß die industriellen Unternehmungen der Gemeinde<br />
sich nicht allein selbst erhalten, sondern darüber hinaus<br />
durch Ablieferung von Reinerträgnissen die Ausgaben der allgemeinen<br />
Gemeindeverwaltung decken helfen sollen. Bedenken sozialpolitischer<br />
Natur müssen zurücktreten vor der harten Tatsache,<br />
daß die Gemeinde diese Einnahmequelle nicht entbehren kann.<br />
Einer weitern Ermäßigung des im November 1922 auf 40<br />
Rappen festgesetzten Gaspreises traten die zu Anfang des <strong>Bericht</strong>sjahres<br />
infolge der Ruhrgeschehnisse neuerdings anziehenden<br />
Kohlenpreise hindernd in den Weg. Der zur Zeit in Kraft be-