o. Bericht - Stadt Biel
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-findliche Tarif für die Abgabe von elektrischer Kraft ist den<br />
Verhältnissen angemessen und darf sehr wohl mit den Strompreisen<br />
anderer Städte verglichen werden. Auf den Kriegsteuerungszuschlag<br />
von 30 0/0 kann die Gemeinde vorläufig noch<br />
nicht verzichten.<br />
Am meisten angefochten wurden die bei der Straßenbahn<br />
durchgeführten Sparmaßnahmen, weil durch die am 1. Januar<br />
1923 in Kraft getretene Fahrplanbeschränkung die Bevölkerung<br />
ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen wurde. Es ist ja so, daß<br />
man zwar die schlechten Betriebsergebnisse der Straßenbahn zum<br />
Gegenstand fortwährender Kritik macht, aber sich im übrigen<br />
gegen jede Maßnahme, die in alte, bequeme Gewohnheiten einbricht,<br />
sträubt. Wenn aber von der Straßenbahn wirtschaftliche<br />
Selbsterhaltung gefordert wird, so muß man sich auch zu einer<br />
Anpassung der Fahrleistungen an das schwankende Verkehrsbedürfnis<br />
verstehen. Der Umstand, daß sich in <strong>Biel</strong>, im Gegensatz<br />
zu andern Städten, der Verkehr stoßweise abwickelt, indem<br />
er jeweilen zu Beginn und Schluß der Arbeitszeiten, also am<br />
Morgen, Mittag und Abend, anschwillt und wiederum verebbt,<br />
legte den Verzicht auf die Durchführung des starren Fahrplans<br />
mit gleichbleibender Wagenfolge nahe. Deshalb wurde auf der<br />
Linie Bözingen-<strong>Biel</strong>-Nidau der 6-Minutenbetrieb zu den Tageszeiten<br />
mit schwachem Verkehr aufgegeben und der Kursabstand<br />
auf 12 Minuten vergrößert.<br />
Der neue Fahrplan hat sein Probejahr mit Erfolg bestanden.<br />
Der befürchtete Verkehrs- und Einnahmenausfall ist nicht eingetreten,<br />
das Betriebsergebnis hat sich dank der getroffenen<br />
Sparmaßnahmen bedeutend verbessert. Während das Jahr 1922<br />
noch mit einem Ausgabenüberschuß von Fr. 42,770.85 abschloß,<br />
können wir im Jahre 1923 auf einen Betriebsüberschuß von<br />
Fr. 44,818.70 hinweisen; seit dem Uebergang der Straßenbahn<br />
an die Gemeinde das beste Betriebsergebnis.<br />
Es ist das freilich insofern noch kein zufriedenstellendes<br />
Ergebnis, als die Verzinsung des Anlagekapitals immer noch<br />
von der allgemeinen Gemeindeverwaltung getragen werden muß.<br />
Eine Aenderung hierin ist jedoch nur von starken Verkehrszunahmen<br />
zu erwarten, die ihrerseits wiederum von der wirt-