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Gotteslehre - Entfaltung

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eziehungen zwischen welt und ¸berwelt. 'gleich und gleich geselltsich gern', sagt das sprichwort<br />

treffend. eingehender untersuchung w‰re wert, wie das uralte doppelg‰ngermotiv immerzu ver-<br />

bunden war mit dem des schutzengels eines menschen oder auch dessen d‰mons. da zeigtsich<br />

besonders klassisch, wie der mensch als spitze der weltschˆpfung analog dem guten, engelhaft<br />

sein kann, in letzter instanz gottebenbildlich, doch durchaus bˆse, teuflisch werden kann. da<br />

analoges zusammenspielt, kann das auswachsen zur besitzergreifung des menschen durch den<br />

guten engel, freilich auch zur besessenheit durch den teufel, wobei sich sp‰testens damit<br />

herausstellt, wie das uns besch‰ftigende analogiproblem alles andere als nur akademischen<br />

karakters ist. weil es analogia entis gibt, ist so auch panenteismus mˆglich, im grade des<br />

ausgebildet-'seins' dieser analogi auch wirklich; aber eben damit ist auch mˆglich das dazu<br />

schlimme zerrbild, n‰mlich ein gewisser panluziferismus, wiederum auch wirklich nach massgabe<br />

jeweiliger analogi, ¸ber deren art und grad der mensch gemeinhin in freiheit wesentlich<br />

mitentscheiden kann. wenn menschen versagen, ziehtsich Gott zur¸ck, wenn wir Gott verlassen,<br />

sind wir bald gottverlassen, wie andererseits Luzifer entfesselt und hienieden sein hˆllisches<br />

unwesen treiben kann. alsdann ist - in diesem wie in jedem fall - zu beobachten, wie analogi und<br />

deren simbolik ausgerichtet sind auf wirklich mˆgliches, das im menschenbereich verwirklicht<br />

werden kann oder muss, wie bald schon ein vorspiel zum himmel oder zur hˆlle auf erden da zu<br />

sein pflegt, je realer desto simbolst‰rker. unheimlich ist in diesem zusammenhang der bescheid<br />

des Paulus, es sei der teufel "der gott und kˆnig dieser welt", was nicht zuletzt r¸ckschluss<br />

nahelegen muss darauf, wie wir menschen in mehrheit in unserer freiheit zu versagen pflegen, nur<br />

durch Gottes ¸berreiche gnadeng¸te trotzdem in mehrheit noch zum himmel finden kˆnnen, was<br />

freilich gerechterweise die notwendigkeit der wirklichkeit eines fegefeuers geradezu gebieterisch<br />

nahelegt.<br />

sprechen wir von Gott als von dem 'absoluten' - wie wir das soeben noch besorgten - kann das in<br />

wieder anderer hinsicht nur in gewisser beziehung g¸ltig sein, nur in dem sinne n‰mlich, wie es<br />

hinweis sein soll auf Gottes absolut welt¸berlegender souver‰nit‰t und entsprechender erhaben-<br />

heit. andererseits d¸rfen wir das wort 'absolut' nicht streng wˆrtlich nehmen; denn seinem wort<br />

nach ist das absolute das 'abgelˆste'. aber der Schˆpfergott ist ¸ber aller schˆpfung, abgelˆst von<br />

dieser, wie er im gleichen grade in allen schˆpfungen ist; wie ja das relativunendliche nur von<br />

gnaden des absolutunendlichen existiren kann. das ist analog dem, dass die Nirvana-teologi<br />

gleicherweise rechtens ist wie die der analogia entis. bem¸hen wir eine analogi! wir sahen im<br />

voraufgegangenen, wie es nicht mˆglich ist, das jeweilige allgemeing¸ltige gestaltungsprinzip<br />

isolirt, losgelˆst - also absolut! - von den individuellen und konkreten existenzen zu denken, wie<br />

umgekehrt das konkret-individuelle nicht dasein kann, wenn nicht immer generelles mitanwest, sei<br />

es im materiellen, sei es im seelisch-idealen geltungs- oder im geistig-intellektuellen ideenbereich,<br />

daher, so kˆnnen wir nunmehr weiter folgern: muss Gott person sein, dh. nicht zuletzt al-<br />

lerkonkreteste konkretheit, um die allerallgemeinstg¸ltigste allgemeinverbindlichkeit seinzukˆnnen.<br />

was aber heisst 'konkret' wˆrtlich? das, was nach ausweis der sprache zusammengewachsen,<br />

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