Gotteslehre - Entfaltung
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und seiendes geben muss, soll es beide geben. doch absolut harmonische und solche vom<br />
karakter der gleichewigkeit. argumentirt Fichte, personalit‰t sei ein endlichkeitsmotiv und daher<br />
von dem begriff der Gottheit abzustossen, ¸bersieht er, wie es neben der kwantitativen die noch<br />
wertvollere kwalitative unendlichkeit gibt, jene, die uns hienieden aufgipfelt in der<br />
unausschˆpflichen gehaltstiefe der menschlichen person, die ausreifen kann zur persˆnlichkeit.<br />
und so gibt es vollendet in Gott als persˆnlichkeit auch ein absolut unfehlbares<br />
sichselberdurchschauen und umsichselberwissen sowohl als auch ein absolutallm‰chtiges<br />
aufsichselberhandeln. der himmel, das ist nicht zuletzt die pragmatische geschichte der<br />
selbstanschauung und des selbstbewusstseins und der entsprechend handlungsvollen<br />
selbstbesitzergreifung Gottes. und dieses wunder der ichanschauung und des ichbewusstseins<br />
und der selbstverwirklichung des Ewigen ist ein ewiges sich-er-sehen und sich-er-fassen der<br />
gˆttlichen ichheit zum persˆnlichen ich. ichheit und ich sind gleichewig eins und einig analog wie<br />
sein und seiendes. Gott emf‰ngt auch impulse aus diesen seinen gˆttlichen wesensgr¸nden, sie<br />
sind durchschaut und vollbewusst, von ewigkeit her, nicht zuletzt deshalb, weil der Allm‰chtige bei<br />
seiner selbstbesitzergreifung ewig sich selber unfehlbar richtig im griff hat. wir wissen nicht, was es<br />
alles noch in Gott gibt, alles das, was ausserhalb der tragweite unserer analogia entis, aber wir<br />
kˆnnen wissen, wie es in Gott nicht die spur des unbewussten gibt, auch nicht in jenem spirituellen<br />
sinne, den, wie gezeigt, Fichte als f¸r unsere welt konstitutiv anerkennt. und dann gibt es<br />
naturgem‰ss, eben gottnaturgem‰ss in Gott erst recht nicht den geringsten trieb und drang. aber,<br />
wohlgemerkt, wenn wir die wesensstrukturen unserer weltnatur in absoluter und entsprechend<br />
absolutunendlicher weise auf die Gottnatur und deren trinit‰tsstruktur ¸bertragen denken, kommen<br />
wir zu dem schluss: Gott ist neben der hˆhe seiner geistigkeit auch tiefe seele und seeligkeit,<br />
wenngleich absolut durchhellte dunkeltiefe, wie durch dunkelwogende unfasslichkeiten vertiefte<br />
helle. und weiterhin: Gott ist auch himmelsleibhaftigkeit, wobei, wie gezeigt, festzuhalten ist, wie<br />
astralkorporeit‰t Dei in ihrer ¸berr‰umlichkeit nicht gegen Gottes allpr‰senz spricht. innerhalb<br />
unserer weltnatur ist trinit‰t, ist so auch weltkˆrperlichkeit, all¸berall, wo weltseele und weltgeist<br />
und umgekehrt. das gilt von der amˆbe bis zum grˆssten menschen, von dem kleinsten stern bis<br />
zum entferntesten nebelstreifen, was analogi ist daf¸r, wie es f¸r das dreifaltige geistseelische<br />
leben mit seiner immateriellen materialit‰t ebenfalls gilt.<br />
da Gott als absolutform auch gleichewig absolute f¸lle ist, kˆnnen wir den un¸bersehbaren<br />
reichtum der polarit‰ten unserer welt in analogischer, also in uneigentlicher weise auf die Gottnatur<br />
und deren trinit‰t ¸bertragen. so sind zb. die polaren potenzen des vatertums und des mut-<br />
terwesens die wesentlichen gestaltungsprozesse unseres kulturprozesses, woraus resultirt, es<br />
m¸sse sich in der Gottnatur vater- und muttertum zu einer alles endliche begreifen unendlich<br />
¸bersteigenden ganzheitsgestalt vereinen, womit dann auch Gottes schˆpfertum als v‰terlich und<br />
last not least m¸tterlich anteilnehmend zu karakterisiren ist, sowohl was die ewige selbsterschaf-<br />
fung Gottes angeht wie auch die erschaffung von geschˆpfen als ab- und ebenbilder Gottes.<br />
dementsprechend ist gˆttliches schˆpfertum schon anteilnehmend, wie schmerzlos es im ursprung<br />
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