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Gotteslehre - Entfaltung

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weltgeschichte nehmen kann. Gott respektirt die freiheit der geschˆpfe, damit aber auch deren<br />

unausbleibliche folgewirkungen. ist dieser bandbreite auch grenze gesetzt, die bandbreite als sol-<br />

che ist da, nicht selten unheimlich breit angelegt. so gesehen liegt grund und abgrund nicht im<br />

Gˆttlichen - das ist ein nonsens, da der absolute entweder absolutgrund ist oder, terribile dictu,<br />

absolutabgrund, jedenfalls sich grund und abgrund im urgrund absolut ausschliessen, absolut nur<br />

dieses oder jenes dasein kann - aber dieses abscheuliche gemisch liegt bereits im ¸bernat¸rlichen<br />

beieinander, nahm seinen anfang in der engel¸berwelt, um so vereint wirksamgewesenzusein<br />

gleich bei anhub unserer erbs¸ndenwelt mit deren analogien f¸r himmel und hˆlle, f¸r die es sich<br />

hienieden zeit- und raumlebens zu entscheiden gilt. - solcherart ist nun nicht das nichts einer natur<br />

mit unserer weltnatur, vielmehr das, was weniger ist als das nichts, darum aber doch seiend,<br />

n‰mlich die nichtigkeit und deren verderblichkeit, die schon zb. als nicht auszurottende krankheit<br />

vernichtend genug wirken kann, nichtigkeit als bed¸rftigkeit vom ersten atemzuge bis zum letzten<br />

eines tier- und menschenlebens. doch selbst wenn der mangel, der etwa die krankheit ist, uns<br />

vernichtet, indem er zum tode f¸hrt - zurzeit zb. als hungertod f¸r millionen menschen als folge<br />

einer ungerechten weltwirtschaftsunordnung - wir 'sind' nach dem tode des leibes immer noch<br />

existent, kˆnnen hoffen auf ausgleichende gerechtigkeit im jenseits eines absolut unbed¸rftigen<br />

himmels, m¸ssten imfalle der verdammung des reichen prassers zur ewigen hˆlle damit rechnen,<br />

in der aussernat¸rlichen nichtigkeit erfahrenzum¸ssen, wie all unser weltnat¸rlich nichtiges und<br />

abgr¸ndiges analogi nur war. wir m¸ssen erkennen, wie der beweisgang des Anselm von<br />

Canterburi umgekehrt auch gilt: eine so wesentliche menschheitliche einsicht wie die der hˆlle, auf<br />

die hin unsere weltlichen analogien reich und ¸berreich sind, ist nichts (!) freischwebend-<br />

unverbindliches, findet ihr realexistentes korrelat, ob wir das wollen oder nicht. ob diese<br />

tiefrelitgiˆse urerfahrung zu ihrer realit‰t findet, daran h‰ngt, mit Heidegger zu schreiben, "der sinn<br />

von sein." ist der Schˆpfergott absolute gerechtigkeit in person, ist glaubw¸rdig die hoffnung auf<br />

ausgleichende gerechtigkeit nach dem tode, die ja teilhabe an dieser absolutgerechtigkeit<br />

konsekwenterweise mitsichbringt. die menschliche Gott-ebenbildlichkeit, nicht zuletzt begr¸ndet in<br />

der freiheit, abverlangt ihren preis: wer einmal 'ist', ist in solcher verantwortung, dass er einf¸ralle-<br />

male da ist, so oder so. dass wir sind, ist gˆttliche vorsehung samt deren pr‰destinazionen, wie wir<br />

sind, was wir sind, ist nicht zuletzt sache unserer persˆnlichen freiheit, wie im verlaufe der welt-<br />

geschichte gilt: was - etwa an zeit- und raumstrˆmungen und deren ver‰nderungen innerhalb des<br />

bleibenden - kommen muss, naturgesetzlich geradezu, kommt, w‰hrend das 'wie' es kommt in der<br />

hand der freiheit der menschen liegt, die vermˆge ihrer freiheit nicht nur von der art der<br />

naturprozessualit‰t, sondern geschichtsm‰chtigen wesens, leider immer wieder auch unwesens<br />

sind. sterblichkeit hienieden vernichtet uns nicht, daher es garkeinen selbstmˆrder geben kann, da<br />

das selbst im frei-tod nicht auslˆschbar ist, aber sterblichkeit dokumentirt in letztmˆglicher sch‰rfe<br />

unsere nichtigkeit, ist daher beweis f¸r bed¸rftige nichtigkeit, keineswegs f¸r nichts. 'analogi' (!) f¸r<br />

unsere unzerstˆrbarkeit auch in form jenseitiger verfallenheit ist das gesetz der erhaltung der<br />

energi, die nur ver‰ndert, nicht jedoch vernichtet werden kann; wie die menschheit, so tollw¸tig<br />

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