Gotteslehre - Entfaltung
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unseren forschern erkundeten weltgesetze w¸rden tragen. aber es w‰re grundfalsch, daraus zu<br />
schlussfolgern, ein ungreifbares, ein ¸ber menschenmass hinaustreibendes kˆnne es nicht geben<br />
in unserer welt. dieses unfassliche bereits innerhalb unseres weltnaturbereiches ist ebenfalls<br />
tauglich zur analogia entis, besonders gut sogar, da es simbolisch ist f¸r die unerforschlichkeit der<br />
¸berwelt Gottes.<br />
Spinoza zufolge schiebtsich die grenze unserer welt kraft gˆttlicher produktivit‰t immer weiter<br />
hinaus. es soll das die art sein, wie sich das absolutunendliche offenbare. es zeuge dies von<br />
einem unendlichen wesen, das in keinem endlichen produkt sicherschˆpfe, sondern in eben<br />
diesen produkten seine unendlichkeit kundgebe. - vergleichen wir damit die lehre heutiger<br />
materiewissenschaft, dehntsich dieser zufolge das weltall tats‰chlich immer weiter aus. aber, und<br />
das ist aufschlussreich, just aus dieser von dem panteistischen filosofen vorbereiteten erkenntnis<br />
¸ber die 'flucht der nebel', ¸ber das unentwegte sich-hinaus-schieben der weltsisteme, eben aus<br />
dieser tatsache, so werden wir belehrt, resultire die notwendigkeit der --- endlichkeit der welt! denn<br />
aus der tatsache der nebelflucht erg‰besich die weitere, es m¸sse irgendwann einmal einen<br />
'weltanfang' gegeben haben. wenn n‰mlich die ausdehnung der welt immer mit der gleichen ge-<br />
schwindigkeit stattgefunden habe, dann liessesichnachrechnen, wie der radius der welt vor einigen<br />
milliarden jahren den wert null gehabt haben muss. - damit sehen wir, wie die teile und das ganze<br />
polar sichverhalten wie konkret und allgemein, individuel und generel. ist das ganze, das univer-<br />
sale, das das universum ist, endlich, so sind endliche wesen auch all jene menschen, die im uni-<br />
versum auf wohnplaneten leben mˆgen. das ganze sagt entscheidendes aus ¸ber die teile, wie<br />
umgekehrt nat¸rlich nicht minder. die endlichkeit der erdbewohner steht t¸pisch f¸r die geschˆpf-<br />
lichkeit des weltalls.<br />
die welt ist so etwas wie eine endliche unendlichkeit. wir sind gut beraten, greifen wir zur¸ck auf<br />
den doppelten unendlichkeitsbegriff, der der filosofi immer schon gel‰ufig war, daher sie seit alters<br />
den begriff der matematischen unendlichkeit als den der sog. schlechten unendlichkeit kannte. -<br />
was die meisten kirchenv‰ter die totale endlichkeit und begrenztheit der welt lehrenliess, das war<br />
die sorge, es w¸rde der unterschied zwischen Gott und welt, zwischen Schˆpfer und schˆpfung<br />
verwischt. erst durch die christliche Offenbarung ist erst eigentlich der fundamentale unterschied<br />
zwischen natur und ¸bernatur herausgekommen. aber die christlichen kirchenv‰ter haben auch<br />
das prinzip der analogia entis ausbauen kˆnnen wie niemand vor ihnen. nat¸rlich sind die<br />
kirchenv‰ter mit ihrem grundanliegen vˆllig in recht, betonen sie, die gˆttliche ursache m¸sse<br />
absolut grˆsser und vollkommener sein als jede kreat¸rliche welt, eben absolutunendlich. aber<br />
andererseits gilt: die analogia entis, die lehre von der welt als abbild des urbildes, die muss ernst-<br />
genommen und nun auch vollendet konsekwent gehandhabt werden! als spiegelbild des<br />
Schˆpfers muss das geschˆpfliche leben jene gˆttliche kwalit‰t simbolisiren, die Gottes absolute<br />
einzigartigkeit begr¸ndet, Gottes absolutunendlichkeit n‰mlich. just das ist fall, wenn wir diese<br />
unsere schˆpfung als relativunendlichkeit erkennen kˆnnen!<br />
die ewigkeit Gottes, erscheint die uns nicht einfach unvorstellbar? nat¸rlich, kreatur-natur, die wir<br />
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