Gotteslehre - Entfaltung
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dieses notwendig real, oder es ist eben nicht absolut ideal, nicht gˆttlich. und dieser unzer-<br />
reissbare naturzusammenhang, hir der von absolut-allgemeing¸ltiger absolutidealit‰t und absolut-<br />
persˆnlichkeit, dieser naturzusammenhang ist von anfang an da, also von ewigkeit her, die ¸ber-<br />
haupt keinen anfang kennt. er kann unmˆglich dasein im werdeprozess von geschˆpfen. die end-<br />
lichkeit der menschlichen individualit‰t bringt und bringt es doch nachweislich nicht zuwege, ab-<br />
solut unbedingtes zu realisiren, um pausenlos selbst am bedingt relatividealen zu scheitern. ob-<br />
wohl die idealit‰t als postulat in uns vorhanden, ist weltnatur, die weithin nur schein ohne sein, nur<br />
schaumschl‰gerei, bedingt nur real; weil idealit‰t bedingt nur real, ist sie unzul‰nglich, ungˆttlich,<br />
nicht einmal mehr paradiesisch. - die absolutindividualit‰t aber ist entweder realistische<br />
absolutidealit‰t und entsprechend ernstzunehmen, oder sie ist eben nicht vollendete idealrealit‰t,<br />
also auch nicht absolut.<br />
in unserer welt ist das ideale die mˆglichkeit, die danach verlangt, in realexistenz wirklichzuwer-<br />
den. Gott aber ist als absolutindividualit‰t jene absolut allm‰chtige wirklichkeit, in der alle gˆttli-<br />
chen, also absolut reichhaltigen mˆglichkeiten verwirklicht sind, in der weise ¸bernat¸rlicher<br />
¸berdimensionalit‰t, absolutideal real, absolutreal ideal. dabei ist die allerrealste idealit‰t die ide-<br />
alste realit‰t. daher ist das ens generalissimum notwendig auch ens individualis. die gattung in ih-<br />
rer ideellit‰t und idealit‰t wird sie selbst in der individualit‰t, die individualit‰t aber repr‰sentirt die<br />
gattung. Gott ist absolute zentralindividualit‰t. das sein wird es selbst im seienden, im trinita-<br />
rischen. die Gottheit ist gleichewig absoluttrinit‰t, als solche von gˆttlich mannigfaltiger<br />
gegens‰tzlichkeit, keineswegs als blosse identit‰t und deren einerleiheit.<br />
wir sahen: die entwicklung verlief konsekwent. die mit dem abendl‰ndischen Gottesbegriff gege-<br />
bene verabsolutirung der geistigkeit f¸hrte dazu, Gott unrealistisch und entsprechend unpersˆnlich<br />
und dementsprechend unverbindlich erscheinenzulassen. es erfolgte der versuch, dem indifferen-<br />
ten geistgott der matematiker realit‰t zu geben: Gott wird weltlich, verweltlicht, um auch weiterhin<br />
als verabsolutirte geistigkeit beibehaltenzuwerden. man erdichtetsich solcherart invollzug heilloser<br />
vers‰kularisirung kristlicher Offenbarung das zerrbild der menschwerdung Gottes, demzufolge<br />
menschen Gott erlˆsen sollen. nun erfolgt der letzte schritt, der ineinem - wie in der nachfolgenden<br />
schrift zu zeigen sein wird - der erste schritt ist zu einem abendl‰ndischen Buddhismus: auch die<br />
welt wird vor lauter 'idealismus' unrealistisch, bloss subjektivistisch, wie das einzelsubjekt als<br />
durchgangsmoment um seine wahre realit‰t gebracht wird usw.<br />
¸bersehen wir es nicht: Gott ist als sog. allgemeines welt-wesen ein unsinn; denn wenn wir uns nur<br />
ganz schlichte selbstverst‰ndliche grundtatsachen voraugenf¸hren, m¸ssen wir uns sagen: Gott ist<br />
Gott und nicht die welt, wie umgekehrt, so wie mensch mensch ist und nicht tier, und tiere nicht<br />
pflanzen, wobei allerdings simbolisch genug, wie der mensch in gewisser weise alles ist, teilhat am<br />
pflanzlichen und tierischen, um teilhabe gewinnenzukˆnnen am Gˆttlichen, eucharistische teilhabe<br />
sogar, womit der mensch nun tats‰chlich quodammodo omnia wird, um damit miterlˆsend t‰tig<br />
werdenzukˆnnen zu einer gewissen all-erlˆsung. durch das versagen der freiheit der menschen<br />
kam der fluch in die schˆpfung, deren hienieden schˆpferischstes geschˆpf der mensch ist, der die<br />
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