Gotteslehre - Entfaltung
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'neigung' sichbekunden kann in vorgeneigter kˆrperhaltung. so gesehen ist uns menschen das<br />
verfahren der analogi in wortwˆrtlicher beziehung 'auf den leib geschrieben'. wir besprachen im<br />
kapitel ZUM STERNSIMBOL die lichtmetaf¸sik, verwiesen auf das erkennen als einen<br />
'lichtvorgang', da mir dabei 'ein licht aufgeht', analog gemeint, verstehtsich. dem ist in diesem<br />
unserem zusammenhang hinzuzuf¸gen: nicht zuletzt hir versorgt uns unsere sprache wiederum<br />
mit 'lichtvollen' bildungen, spricht sie von einem 'lichtblick im tr¸ber zeit, von einem hoffnungs-<br />
schimmer am horizont', davon, hir w¸rde etwas 'ins beste licht ger¸ckt' oder auch, wir w¸rden<br />
jemandem 'im licht stehen'. wir sagen auch, 'man steckt jemand ein licht auf', bescheinigen uns<br />
oder unseren mitmenschen, 'einen lichten augenblick zu haben', wie wir befinden, das leben habe<br />
seine 'licht- und schattenseiten', sagen teils zustimmend, teils skeptisch, da w¸rde die welt 'in<br />
rosigem licht gesehen'; ist etwas evident, betonen wir, das sei doch 'ein-leuchtend' f¸r jeden 'hellen<br />
kopf' und dessen 'klaren geist', wie wir von auf-kl‰rung sprechen, von ver-kl‰rung, darauf<br />
verweisen, wie da jemand 'freude-strahlend' sei, wie seine 'mienen sich aufheiterten', seine<br />
gesichtsz¸ge 'sicherhellten', wie wir einem humorigen menschen 'ein sonniges l‰cheln'<br />
bescheinigen, wie der verliebte von seiner geliebten spricht als von einer 'strahlenden und<br />
blendenden schˆnheit', der staatsb¸rger von einem karismatischen politiker als einer 'glanzvollen<br />
erscheinung', wie lt. volksmund aber auch die rede ist von 'flammendem zorn', von einem 'finsteren<br />
blick'. da erfolgen hinweise auf ein lichtes wesen und dessen bedeutungsgehalt, da bem¸hen wir<br />
die helle sonne als analogi, wobei zu beachten, wie seit menschengedenken an ekstatisch<br />
bewegten menschen leuchtungen wahrgenommen wurden, womit analogisirtes ¸berg‰nglich wird<br />
zur da auf-scheinenden realit‰t, womit - und jetzt kommen wir zum springenden punkt - diese im<br />
t‰glichen umgang g‰ngigen lichtanalogien ihre vollendung finden in der analogi zum EWIGEN<br />
LICHT, das Gottes ist, in der analogia entis also.<br />
wir sahen: religiˆser absolutheitserfahrung ist das Gˆttliche als realexistent apriori gegeben. die<br />
sichtbare natur wird erfahren als simbol der unsichtbaren ¸bernatur. damit erweistsich dieser<br />
analogischluss ineinem als eine art intuitiver kausalschluss; denn dem religiˆsen menschen er-<br />
scheint seit der fr¸hzeit, also seit menschengedenken, die weltnatur niemals als nur nat¸rlich fun-<br />
dirt. bereits der urspr¸ngliche mensch erf‰hrt ihre contingenz, ihre geschˆpflichkeit, um sie zum<br />
anderen zu erfassen als fingerzeig auch auf die ¸bernatur. die andacht religiˆs bewegter<br />
menschen zielte nicht auf anbetung blosser weltkr‰fte, wenngleich in den kr‰ften und m‰chten<br />
dieser welt mitanwesenheit des numinosen erlebt, also das erfahren wird, was die sp‰teren<br />
teologischen gelehrten panenteismus nennen. religiˆs bewegte schau der urelemente fasst die<br />
schˆpferkraft dieser naturkr‰fte als simbol f¸r die schˆpferkraft des ¸bernat¸rlichen ursprungs,<br />
wobei freilich unverkennbar, wie die altheidnischen religionen voll 'auch' sind des d‰monischen,<br />
voll der gˆtterfratzen, die unschwer erkennbar sind als ahnung des ebenfalls mitanunwesenden<br />
teuflischen im hinterabgrund unserer erbs¸ndenschˆpfung; was insofern nicht zu verwundern<br />
braucht, da unsere welt ja nicht nur als 'himmel auf erden' analogi f¸rs himmlisch Gˆttliche,<br />
sondern als nicht zu ¸bersehende 'hˆlle auf erden' analogisch ist dem teuflischen.<br />
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