Gotteslehre - Entfaltung
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nachtrag, schrieb ich:))<br />
gewiss, das ist solcherart nicht direkt ausgesprochen im Alten Testament, aber es kann uns im<br />
Lichte (!) christlicher Offenbarung klar-werden, wie eben Kristus eigener aussage zufolge kam,<br />
gesetz und profeten der alten nicht aufzuheben, sondern zu erf¸llen, das heisst nicht zuletzt, in ih-<br />
ren letzten gehalten aufzu-kl‰ren, welcher aufkl‰rungsprozess sichfortsetzt bis zum ende der<br />
heilsgeschichte, wiederum Kristi bescheid zufolge: "Ich kann euch nicht in die volle wahrheit ein-<br />
f¸hren, weil ihr sie jetzt noch nicht verkraften kˆnnt. zu spruchreifgewordener zeit wird der Heilige<br />
Geist kommen, euch zu inspiriren." - das ist nicht streng genug 'wissenschaftlich' gedacht? nun, da<br />
ist unserer teologi als 'wissenschaft' der vorwurf zu machen, sie denke zu razionalistisch einseitig,<br />
um eben deshalb nicht vollendet wissenschaftlich werdenzukˆnnen. anschauung geht dem begriff<br />
vorher, um immer mit dieser wurzel verbundenbleibenzum¸ssen, soll die begrifflichkeit nicht am<br />
eigenen allzuviel des rationalismus verdorren m¸ssen; wenn das irgendwo geltunghaben muss,<br />
dann doch wahrhaftig f¸r die welt des religiˆsen, die mutterboden aller anschauung in kunst und<br />
wissenschaft gewesen ist! eben das ¸bersehen originalit‰tss¸chtige katederhelden, die dar¸ber<br />
zu modernistischen teologenschw‰tzern verkommen. da erweistsich wahrhaftig eine<br />
parzialwahrheit des Ludwig Klages, hir ist der GEIST WIDERSACHER DER TEOLOGENSEELE<br />
und macht uns unweigerlich unser allerwertvollstes, unsere teologi kaput! allerdings sind sie<br />
insofern letzte frucht vom baume einer erkenntnis, die Gott als blosse reine form und geistigkeit,<br />
also als seelenlose intellektualit‰t und kommandowillen vorzustellen beliebte. Gott gilt halt<br />
immerzu als idealestes vorbild, dem es nachzustreben gilt. unsere <strong>Gotteslehre</strong> bleibt alles andere<br />
als bloss platonisch-akademisch. - wenn wir nun, wie's von der sache, der religiˆsen, der in un-<br />
serem falle sogar hoch- und tiefreligiˆsen sache her gefordert, wenn wir also die verwurzelung in<br />
urspr¸nglicher anschauungstiefe nicht ausserachtlassen d¸rfen, um der wahrheit soweit wie men-<br />
schenmˆglich gerechtzuwerden, ist nicht zuletzt geltendzumachen: es gibt bereits im weltlich-<br />
kulturellen bereich keine grosse dichtung, die nicht auch durchz¸ckt ist von hellseherischen blitzen,<br />
die dar¸ber mehr aussagt, als ihr schˆpfer bewusst hat sagen wollen und kˆnnen, eben weil es<br />
aus tiefen der seele dringt, jener seele, die den geist erst schˆpferisch werdenl‰sst. das nun gibt<br />
einmal mehr jene natur ab, die die ¸bernatur zu vollenden beliebt, last not least bei Heilig Geist<br />
inspirazionen. der 'wissenschaftlich' noch so korrekt durchgef¸hrte nachweis, dieser oder jener der<br />
profeten habe mit dieser oder jener seiner aussagen noch nicht einer bestimmten wahrheit - etwa<br />
der der allgemein zuerwartenden auferstehung des fleisches - ausdruckgeben wollen, entspricht<br />
damit nur halb der wahrheit. er hat sie seherisch bereits vorausgeahnt, aber sie sich und anderen<br />
noch nicht vollbewusst gemacht, um damit vorl‰ufer gewesenzusein, aber eben einer, der's intutiv<br />
doch schon gewusst hat, der auch als zwischenstufe zur volleren einsicht unentbehrlich war,<br />
durchaus analog wahrheits- und werteeinsichten, wie sie einem einzelnen menschen imverlaufe<br />
seines denkens und dichtens nach und nach immer tiefer und hˆher dann auch eingehen. der<br />
entwicklungsprozess des einzelnen analogisirt den der gemeinschaft, wie beide wechselwirken. -<br />
das gesagte g‰lte auch, wenn, was wir f¸r unwahrscheinlich halten, die apostel Johannes und<br />
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