Gotteslehre - Entfaltung
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pazit‰t hin angelegte geschˆpf ebenfalls in diesem punkte als ebenbild zum urbild. dar¸ber wird<br />
der engel und nachfolgend der mensch vermˆge der schˆpferkapazit‰t seiner persˆnlichen freiheit<br />
zu seines eigenen ewigen gl¸ckes oder ungl¸ckes schmied. der engel ist derart Gott-ebenbildlich<br />
und entsprechend schˆpferisch, dass sein freiheitsakt einmalig war, um dann ent-scheidend<br />
sichauszuwirken, als ewigliche scheidung in himmel oder hˆlle. anders imfalle des menschen, wie<br />
aufs trefflichste das gleichnis Kristi vom verlorenen sohne zeigt, der jederzeit wieder auf g¸tige<br />
aufnahme im vaterhaus rechnen kann, um sogar dem gerechten, ein wenig allzugerechten und<br />
entsprechend faris‰ischen bruder vorgezogenzuwerden. mit solcher nachsicht, die Gott ja auch<br />
bewog, mensch und als solcher sogar die menschheit erlˆsender kreuzessklave zu werden, damit<br />
beweist Gott, wie seine gerechtigkeit mit liebe verbunden ist, womit auch ausgewiesen, wie das<br />
gericht ¸ber die gefallenen engel und auch ¸ber menschen, die der hˆlle verfallen m¸ssen, ge-<br />
recht ist, kein willk¸rakt. Gott verstehtsich aufs vergeben, und wie! aber wenn er nicht vergibt, dann<br />
ist es wirklich unverzeihlich, was das geschˆpf verbrach. je g¸tiger und verzeihender Gott<br />
sichzeigt, desto mehr beweist er auch, wie gerecht seine gerechtigkeit ist, wenn sie bei aller liebe<br />
nicht am strafgericht vorbeikommen kann. es ist daher der passionsschmerz des gekreuzigten<br />
welterlˆsers die unwiderlegliche widerlegung der ewigen anklagen und fl¸che der verdammten in<br />
der hˆlle. aus liebe liess Gott geschˆpfe schˆpferisch werden. je mehr er sie liebt, desto gotte-<br />
benbildlicher wurden die geschˆpfe, umso schˆpferischer also auch. aber schˆpfertum hat folge,<br />
freiheit entl‰sst verantwortung, ewige. und Gott-ebenbildlichkeit ohne freiheit ist nun einmal nicht<br />
mˆglich. - andererseits zeigtsich einmal mehr: was des menschen schw‰che, ist imvergleich zum<br />
engel des menschen st‰rke. viele, vermutlich sehr viele menschen kˆnnen ihrer schw‰che und<br />
damit Gottes schier unendlicher nachsicht wegen doch noch zum himmel finden, der ihnen ewig<br />
verschlossen bleiben m¸sste, w‰ren sie gewaltigere geschˆpfe, w‰ren sie engel oder gar erzengel<br />
gewesen. ///<br />
die natur unserer weltschˆpfung zeugt ebenso vom sachlichkeitswillen des gˆttlichen urwissen-<br />
schaftlers wie von der lebenges‰ttigten kontemplazion des gˆttlichen urgenius. als Gottes<br />
absoluter allm‰chtiger wille zb. die gestirne ins dasein rief, da war Gott nat¸rlich in seiner gˆttlich<br />
¸bernat¸rlichen art auch t‰tig in der weise des rechnenden und berechnenden astronomen. die<br />
fragestellungen und forschungsweisen des wissenschaftlers sind ja, indem sie den spuren des<br />
gˆttlichen schˆpferintellekts nachzugehen versuchen, simbol gˆttlich-gesetzgeberischer<br />
verstandest‰tigkeit. es wird zwar nicht wie imfalle Gottes die erkannte welt durch das erkennen<br />
hervorgebracht, im grunds‰tzlichen jedenfalls nicht. der menschliche erkenntnisvorgang ist bedingt<br />
nur ein hervorbringen, in dem die welt f¸r uns entsteht, soweit die von uns ausgehenden<br />
gegenstandsformen durch ein entgegenkommendes material der erfahrung erf¸llt werden. das<br />
menschliche kollektivbewusstsein, das bewusstsein ¸berhaupt partizipirt zwar an der natur der<br />
weltgeistigkeit, ist auch als selbstbewusstsein dessen kulm, bringt damit jedoch das erkannte nicht<br />
in seiner essenz hervor. nur der gˆttlichen intellektualit‰t eigent weltaufbauende ordnungskraft,<br />
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