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Gotteslehre - Entfaltung

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als ganzes. verg‰ngliches kann es nur geben, weil es gˆttlich unverg‰ngliches gibt, daher das ab-<br />

und ebenbidliche im verg‰nglichen schon bem¸ht werden muss, um urbildlich unverg‰ngliches<br />

abzubilden, in dem all unser verg‰ngliches zubesterletzt seine unverg‰nglichkeit finden darf - wie<br />

unvollkommen dieses verg‰ngliche bilden des unverg‰nglich vollkommenen sein muss, liegt auf<br />

der hand. da hat das anliegen der negativen teologi ihr volles recht. ganz in diesem sinne muss<br />

denn auch dringend gewarnt werden vor vorschnellen verabsolutirungen der einseitigkeiten<br />

unserer Gottesvorstellungen - siehe dazu das Gottesbild des Aristoteles, dar¸berhinaus das der<br />

abendl‰ndischen filosofi insgesamt. n‰heres dar¸ber in folgenden abhandlungen. bem¸htsich<br />

analogia entis auch um den absoluten, um absolutes, vor verabsolutirungen jeweiliger Gottesbilder<br />

ist zu warnen. so berechtigt der kerngehalt der jeweiligen anschauungen, so wichtig ist es auch,<br />

jederzeit und allerorts zu relativirenden modifizirungen bereitzusein, daher wir zb. in dieser schrift<br />

eine solche zu erbringen bem¸ht uns zeigen.<br />

doch noch ein anderes postulat ergibtsich: aus der bedingt- und begrenztheit menschlicher<br />

einsichten und deren kulturleistungen resultirt nicht in erster linie radikalskepsis, vielmehr davon<br />

das genaue gegenteil: forderung nach zusammenschau, nach grˆsstmˆglicher kat-holizit‰t, zuletzt<br />

weltweiter, und entsprechender sinopse der wahrheits- und wertgehalte der kulturen und deren<br />

religionen. freilich, analogia entis muss sich klarsein dar¸ber, wie jede einsicht, sei sie auch die<br />

katholischste, die allumfassendste, die universalste im universum, als ganzes ebenso<br />

menschenwerk ist und bleibt wie ihre teile, entsprechend schon dem polar- und entsprechendem<br />

spiegelverh‰ltnis von mikro- und makrokosmos. ein solches werk, zumal ein solches zur<br />

vorbereitung der anschauung Gottes, ist hienieden immer nur vorspiel zum letzten und<br />

eigentlichen. ist menschliches kulturwerk auch vollendung des universums, entsprechend universal<br />

- es vergeht, ist nur so bedingt universal g¸ltig, wie die raumzeitlichkeit des universums in ihrer<br />

weltgeistseeligkeit eben nur bedingt ¸berzeitlich und ¸berr‰umlich ist; halt nur ab- und ebenbildlich<br />

dem Schˆpfer, nicht gˆttlich urbildlich urschˆpferisch, hienieden nur bedingt teilhabend daran. wie<br />

vergehend in unserer verg‰nglichkeitswelt alles ist, zeigt ua. die tatsache, wie menschen<br />

verschiedener kulturepochen verschieden wert- und wahrheitssichtig sind. ¸bersehen wir ebenfalls<br />

nicht: was jeweils auf der einen seite an wert und wahrheit gewonnen wird, muss prompt mit<br />

verlusten dessen bezahlt werden, was den vorg‰ngern wesentlich war. fortschritt an geistigkeit hat<br />

verlust an seelensubstanz im gefolge usw. andererseits kann auch das mangelerlebnis<br />

scharfsichtig machen, um zb. zur korrektur des ¸berkommenen Gottesbildes mitbeizutragen usw.<br />

///<br />

Feuerbach wie Nietzsche erheben den vorwurf: in der Gottesvorstellung der religion wird der<br />

mensch zugunsten einer vorgespiegelten wirklichkeit um etwas gebracht, das ihm wesenhaft zu-<br />

gehˆrt. der mensch machtsicharm, indem er seine Gottesfikzion bereichert - wobei diese denker<br />

unerwartete assistenz bekommen von niemand geringerem als dem vˆlkerapostel Paulus, der be-<br />

tont: w‰re Kristus nicht von den toten auferstanden - was in letzter instanz besagt: w‰re in Ihm<br />

nicht Gott mensch geworden usw. - dann w‰ren Kristen die grˆssten toren der welt und entspre-<br />

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