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Gotteslehre - Entfaltung

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em sein hienieden von der natur der unzerreissbaren polarit‰t von statik und dinamik, vom be-<br />

harren der grundmelodi zum einen und der pausenlosen originel vielf‰ltigen variazion zum ande-<br />

ren. weil das ewige in tatsache das best‰ndige und unverg‰ngliche ist, resultirt daraus die gefahr<br />

einseitigen denkens, das immerzu sichgleichbleibende und miteinander identische, das logisch be-<br />

griffliche und matematische einerlei ungeb¸hrlich zu verabsolutiren, was auf ablehnung der per-<br />

sonalen Gottesbegriffes hinauslaufen muss. Gott ist von souver‰ner ruhe und gelassenheit, eben<br />

der Absolutsouver‰n, aber das kann er nur sein, weil er ineinem von absoluter lebendigkeit, wie<br />

etwas nur deshalb in sich statisch ruhen kann, weil es, vollendet als menschliches ich-selbst, die<br />

dazu erforderliche dinamik hat, wie andererseits dinamik ohne ruhelage sichverpulvert. zur passi-<br />

vit‰t zugehˆrt ebenso dinamik wie zur aktivit‰t, wie angestrengteste passivit‰t ‰usserster aktivit‰t<br />

gleichkommen kann. dabei ist noch einem irrtum zu wehren: der gegensatz von bleibendem sein<br />

und immer wechselnder mannigfaltigkeit ist bez¸glich der ewigkeit nicht gleich dem kontrast von<br />

beharren und vergehen, von lebensvoller entwicklung und verfall, eben dem von leben und tod.<br />

das ewige gˆttliche leben und unsere teilhabe daran ist ja eben als leben von entsprechender le-<br />

bendigkeit und vielfalt, in Gott als dreifaltigkeit, um eben deshalb vollendeter widerspruch zu sein<br />

zum tˆdlich verg‰nglichen, w‰hrend umgekehrt das beharrende rein f¸r sich, ohne seinen<br />

gegenpol, tˆdliche erstarrung ist. bleibendes und festes kann sich nur als ewig feststehendes blei-<br />

ben erweisen auf dem hintergrund gˆttlich ewiger beweglichkeit und auch wechselhaftigkeit, eben<br />

des wechsels von einer variazion in die andere. und des menschen geistseele mit ihrer astralleib-<br />

haftigkeit ist ebenbild dieses gˆttlichen urbildes, ist unverg‰ngliches, unsterbliches, aber eben<br />

deshalb auch als persˆnliches weiter-leben nach dem tode ewiges leben auch, ewiges pulsiren, le-<br />

bensstrom eben; ist immerzu das gleich-erf¸llte, aber eben deshalb auch ¸bernat¸rlich-¸berdimen-<br />

sionaler f¸lle; sie ist fertig in sich ruhendes, aber drum doch nicht ewige ruhe im sinne ewiger<br />

unflexibilit‰t, wenngleich absolut frei von kw‰lender unruhe. die personale geistseele als ebenbild<br />

des gˆttlichen urbildes ist zum einen in sich selbst verlaufende kreislaufbewegung, um ineinem<br />

von unbegrenzter fortfliessender zielstrebigkeit zu sein. erstrebenswert ist das gleichgewicht, das<br />

aber nur gefunden werden kann, wenn es kreative gegens‰tze gibt, die zum harmonischen aus-<br />

gleich gebracht werden kˆnnen, zum 'Ewigen Frieden', also zur befriedigung friedvollen mitein-<br />

anders von dem, was sich ewig gleichbleibt und ewig doch auch sicherneuert, entsprechend origi-<br />

nel wandlungsreich, das bei aller allgemein-g¸ltigkeit ganz persˆnlicher note ist. in der antike war<br />

es zun‰chst Parmenides, der unbegrenzte vielheit und schˆpferischen wandel einfach wegleugnet<br />

als sinnenschein, der nicht des 'wahren seins'. da beginnt der trend, das formhaft-feste zu verab-<br />

solutiren. und so ist auch dem Plato das wahre sein wandellos beharrend, ist ihm die idee in ihrer<br />

allgemeing¸ltigkeit garant f¸r einheit in der vielheit der erscheinungen, als solche wiederum das<br />

einzig wahre sein in der festigkeit ihrer ewigen gestalt. auch des Platonikers Plotin letztes seins-<br />

prinzip ist das Eine, das sich absolutsouver‰n hinausheben soll ¸ber jedes geschehnis, von abso-<br />

luter starrheit sein muss. vorher war dem Aristoteles bereits alle beweglichkeit lediglich mittel zum<br />

zweck des ¸bergangs zum absolut festen. der denker erkennt nicht die seinsnotwendige polarit‰t<br />

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