Gotteslehre - Entfaltung
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analoger weise auch in Gott, aber eben nur, soweit es nicht verg‰nglich und endlich, sondern eben<br />
unverg‰nglich ewig, absolut rein und vollkommen, absolut ungetr¸bt ist, sofern es heiliges und<br />
entsprechend heiles leben ist.<br />
schon die germanische urreligiosit‰t war eine religion des lebens - und die deutschen filosofen<br />
zumal sind in ihrem kontempliren und denken immer wieder um dieses problem des heiligen le-<br />
bens zentrirt. hir liegt die tiefste wurzel der filosofi selbst noch eines Nietzsche und Klages. auch ist<br />
wohl eine der tiefsten wurzeln der wiederum t¸pisch deutschen vorliebe f¸rs panteistische das<br />
verlangen nach einem lebendigen Gott, nach einem Gott absolut ¸berkwellender lebendigkeit und<br />
lebensfeuchte. - Gott ist, wie meister Eckehard richtig betont, ein fluss "verflossen in sich selber",<br />
ist "lebendig in sich selber kwellend". gleichewig ist er aber auch, das m¸ssen wir gegen Eckehard<br />
geltendmachen, in sich selber subsistirend, unverr¸ckbar festes ziel seiner selbst, absoluter halt,<br />
gˆttliche formvollendung. die ewig kwellende unerschˆpfliche absolutlebendigkeit Gottes ist zwar<br />
ewiges anvisiren seiner selbst, aber keine bewegung imsinne des zielsuchens, vielmehr immer<br />
auch anwesendes absolutziel seiner selbst, ist ein ewiges sich-selber-haben. Gott ruht in absoluter<br />
majest‰t und unbeirrbarer beharrung in sich selbst, ist mit gˆttlich totaler suwer‰nit‰t in sich selbst<br />
gegr¸ndet. aber obwohl die absolute lebendigkeit Gottes sich selber ewig als ihres zieles inne ist,<br />
kann sie doch in alle ewigkeit nicht in diesem ziel erlˆschen und erkalten, absolut originel lebendig<br />
wie sie ist von ewigkeit zu ewigkeit. in Gott ist nichts verg‰ngliches, gleichwohl ewig-pausenlose<br />
variazion. - ruhe und bewegung sind in Gott zu absoluter harmoni vereint. Gottes absolutdogmatik<br />
ist gleichewig auch Gottes absolutaktualit‰t. Gott ruht immer und ewig vollbefriedigt, gˆttlich-selig<br />
im absolutziel seiner selbst, und ist deshalb immer und ewig auch unbeendlicher auf sich selbst<br />
bezogener, in sich selbst kreisender, sich selbst gen¸gender absolutprozess unvorstellbarer<br />
m‰chtigkeit, wie Gott zielgerade und kreislauf ineinem ist, um vermˆge dieses gˆttlichen<br />
ineinsseins absolutzusein. abzielen und abrunden sind in Gott gleichewig, wie alles m‰nnliche und<br />
frauliche Gottes ebenbild bzw. abbild ist, daher als solche dienen kˆnnen zur verherrlichung und<br />
verfraulichung des Schˆpfers. Gott ist der punkt in der mitte der scheibe wie der kreislauf der<br />
scheibe, um so allen Gott-‰hnlichen geschˆpfen alfa und omega, mittel-punkt und periferi<br />
seinzukˆnnen. - weil nun Gott von absoluter beharrlichkeit, deshalb muss er auch von absoluter<br />
lebendigkeit sein; muss doch eins ohne das andere tˆdlich verderben. Gott ist von ewigkeit her<br />
fertig-fest-abgeschlossen, absolut selbstvollendet, gleichewig ist er daher aber auch absolutes<br />
selbstwerden, ewig-pausenlose selbsterneuerung, neusein, unentwegte prozessualit‰t, ein gˆttlich<br />
lebendiger lebensvorgang. dem gˆttlichen geschehnis eignet nichts unvollkommenes, unbetimmt-<br />
unfertiges, unbestimmt-unruhiges, da es gleichewig gˆttlich absolutes, wandelloses, gˆttlich<br />
feststehendes ideen- und idealsein ver'wirk'licht, also wirkt. Gott ist entsprechend der harmoni der<br />
vielheit in der einheit der gˆttlichen natur, der Gottheit, Gott ist sintese in der dialektik von<br />
absolutruhe und absolut unbeirrbarer festigkeit, weil er absolute wirkmacht, absolut unbeschr‰nkte<br />
allmacht, ewige t‰tigkeit ist, die ineinem ewig gewirkt schon ist. als absolutleben ist Gott von aller<br />
unerf¸lltheit abgelˆste volle wirklichkeit absoluter vollendung. in Gott gibt es kein ¸bergehen aus<br />
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