Gotteslehre - Entfaltung
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Gottes allm‰chtige schaukraft der seele erlˆschen vom immerw‰hrenden, ewig pr‰zisen abzielen<br />
seines absolutgeistes und dessen willentlichen bezweckungen. niemals ist andererseits gˆttliche<br />
geisteskapazit‰t irgendwie entseelt, niemals ist des gˆttlichen urbildes absolute bildertr‰chtigkeit<br />
gestˆrt, auch dann nicht, wenn der absolutgeist Gottes sich von ewigkeit zu ewigkeit als<br />
reagirende macht gegen die gˆttliche absolutseele bet‰tigt. was gˆttlich absolutunendlich ist, das<br />
ist ja eo ipso unerschˆpflich, unaufzehrbar, unverg‰nglich, eben ewig, aber eben deswegen auch<br />
alles andere als leblos und unbewegt, unoriginel und starr. so ist der Gottesgeist niemals lebens-<br />
und seelenzerstˆrender natur. gˆttliche sinn- und bedeutungsf¸lle erleidet in ewigkeit nicht<br />
geringste einbusse durch die allm‰chtig-gewaltige aneignunskraft gˆttlicher geisteskapazit‰t.<br />
niemals kann die seele Gottes durch den geist Gottes aufgesogen und verd¸nnt werden, niemals<br />
aber auch Gottes geist durch die seelentiefe des Schˆpfers in seiner klarheit und geradlinigkeit<br />
und pr‰zision geschw‰cht werden.<br />
so gilt: Gott ist absolut fried-fertige harmoni. in ihm sind versˆhnt und vertˆchtert die kontemplazion<br />
gˆttlich sinnbildlicher wahrheits- und werteintuizion zum einen und die akzion geistig begrifflichen<br />
erfassens und geistig willentlichen zufassens zum anderen. Gott ist actus purus wie Er<br />
contemplativa pura ist, und Er kann das eine sein, weil Er das andere ebenfalls ist. w‰re Er zb. nur<br />
actus purus, kˆnnte er nicht existiren. und so kann erneut gelten: f¸r Gott ist sowohl der<br />
sinnbildliche als auch der logische irrtum absolut unmˆglich. niemals kann gˆttliche weisheit und<br />
wahrheit umschlagen in irgendeinen wahn, nicht zuletzt deswegen nicht, weil der actus purus<br />
gˆttlichen scharfsinns sich niemals verkehren kann in seelenverneinenden stumpfsinn und techni-<br />
zistisches robotertum, und weil contemplativa pura im gˆttlich besinnlichen tiefsinn in ewigkeit nicht<br />
der finsternis geistlosen wahnsinns verfallen kann, und weil last not least gˆttlich allm‰chtige<br />
willenskraft willentlich genug, eigene setzungen auch praktisch-faktisch durchzusetzen, zb.<br />
schˆpfungen aus dem nichts hervorrufenzukˆnnen. nur gˆttliche begrifflichkeit kann gˆttliche<br />
seelentiefe ausschˆpfen, nur gˆttliche seelengehaltlichkeit kann gˆttliche begrifflichkeit ausf¸llen,<br />
nur gˆttliche willensallmacht gˆttliche einsicht unverz¸glich und ohne jede anstrengung realisiren.<br />
und so ist Gottes handeln absolut frei von jedem Hamletismus, von jedem zˆgern, das ja nicht<br />
zuletzt resultirt aus mangelnder einsicht, was nun jeweils das wirkliche gute und wahre ist, wie<br />
demgem‰ss gehandelt werden soll. erst recht gilt f¸r Gott nicht der kontrast zwischen wissen und<br />
handeln insofern, wie wir als s¸ndige menschen zwar nicht selten genau erkennen, was gut ist, um<br />
gleichwohl aus willensschw‰che nicht entsprechend zu handeln. Gott ist allm‰chtig nicht zuletzt<br />
deshalb auch, weil er von absoluter willenskapazit‰t, absolut sicher weiss, was er will, absolut will<br />
und kann, was er als richtig ein-sah und be-griff, intuitiv er-schaute und intellektuel er-fasste. so ist<br />
Gott auch 'der' politiker aller politiker, der Herr der Geschichte, als solcher unsere vor-sehung. -<br />
Gott ist die urspr¸nglichkeit aller urspr¸nglichkeiten: gˆttlicher seelenreichtum ist derart absolut<br />
unerschˆpflich und in ewigkeit nie versiegend, dass die schaukraft des Gottesseele niemals, also<br />
in ewigkeit nicht erblinden kann am gewohnten. gˆttliche lebens- und seelenf¸lle verf‰llt nie auch<br />
nur ann‰hernd jenem mechanismus und automatismus, jener gewˆhnung, die f¸r menschen<br />
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