Gotteslehre - Entfaltung
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des organischen als absolutnatur. da sind zwar gegenseitig voneinander abh‰ngige teile, solche<br />
aber, die nicht bedingt sind, weil sie ausdruck ja sind des unbedingten seins, trinit‰t sind der<br />
absolutnatur und deren nat¸rlichen miteinanders. das sein Gottes ist absolutunendlich,<br />
vollunendlich daher auch ihr seiendes; denn das seiende spiegelt sein sein, daher welt und<br />
mensch unmˆglich von sich selber aus gˆttlichen seins sein kˆnnen. das analogiverh‰ltnis von<br />
mikro- und makrokosmos wiederholtsich nocheinmal tiefergreifender in dem von sein und<br />
seienden. Gottes ¸bernatur ist absolutunendlich. daher gibt es in der ihr eigenen trinitarischen<br />
vielfalt, und zwar in ihr allein, nichts endliches. entsprechend der gˆttlichen absolutnatur ist jede<br />
potenz der gˆttlichen absolutdreifaltigkeit ebenfalls in sich absolut unendlich, um erst in dem<br />
ausgleich all ihrer gegens‰tzlichkeiten vollabsolut seinzukˆnnen. halten wir fest: Gott ist<br />
vollunendlich, sosehr, dass strenggenommen nur der absolutunendliche die karakterisirung<br />
'unendlichkeit' erfahren d¸rfte. aber damit ist Gott keineswegs gegensatzlos, muss vielmehr<br />
gerade deshalb gegens‰tzlich sein! absolutes, absolutnatur ist ja nat¸rlich dazu da,<br />
sichauszudr¸cken, sich absoluten ausdruck zu geben, um so im ausdruck, in der gegens‰tzlichkeit<br />
des trinitarischen, absolut seinzukˆnnen. absolutheit, die nicht ausgedr¸ckt ist, nicht absolut<br />
vollunendlichen ausdruck sichverschafft, ist nicht absolut. dr¸ckt sie sich aber aus, ist sie mit<br />
jedem ausdruck absolutunendlich, eben absolut ausgedr¸ckt, ist gˆttlich ausdr¸cklich. so ist jeder<br />
der trinitarischen gegens‰tzlichkeiten in sich voll unendlich, obwohl gleichewig zwischen den<br />
gegens‰tzen absoluter, unaufhebbarer unterschied besteht. jede der trinitarischen potenzen<br />
Gottes ist von jeder anderen grundverschieden, ist absolut gegens‰tzlich und absolut irreduzibel;<br />
gleichewig ist aber auch absolute organismuseinheit, dh. vollkommene, gˆttlich gelungene harmoni<br />
aller gˆttlich klar und scharf ausgebildeten und in sich absolut vollendeten gegens‰tzlichkeiten. -<br />
indem es in Gott vielfalt gibt, gibt es damit doch nicht die spur von verg‰nglichkeit in Gott. was sich<br />
absolut aus-dr¸cklich gibt, ist ewig unbedingt. ist hienieden unsere vielheitswelt vor¸bergehend, so<br />
deshalb nicht zuletzt, weil ihr weltsein, ihre weltnatur als ganzes sterblich ist, die einheit und die<br />
vielheit sich in ihrer endlichkeit analogisiren, w‰hrend sie sich in Gott in ihrer absolutunendlichkeit<br />
spiegeln. wie das individuelle und das generelle sich gegenseitig simbolisiren, auch und nicht<br />
zuletzt in ihrer sterblichkeit, so auch auch das natursein zum einen und dessen trinitarische vielfalt<br />
zum anderen. was aber sterblicher natur, ist sterblich in allem, wo sterblichkeit dessen, was<br />
sichausdr¸ckt, ist sterblich das, was ausgedr¸ckt. Gott aber ist als absolutnatur<br />
absolutdreifaltigkeit, als solcher der Ewige. so ist Gott ewig origineller wechsel, gˆttlich reiche<br />
originalit‰t und variazion, ohne verg‰nglichkeit dabei, ohne vergehen.<br />
Gott ist im unterschied zum zweisubstanzialen wesen einer substanz. in Gott gibt es nun ¸ber-<br />
haupt nicht den unterschied von substanz und akzidenz, sehr wohl aber den von einheit und viel-<br />
heit, von natur und trinit‰t, daher ja auch zb. die substanz der dreifaltigen menschenseele Gott-<br />
ebenbildlich ist. so gilt der unterschied der gegens‰tze auch in Gott. die kr‰fte der gˆttlich-trinita-<br />
rischen urpotenzen sind vollunendlich, weil sie teilhaben an der einheit der gˆttlichen absolutnatur,<br />
und die gˆttliche absolutnatur ist vollunendlich, weil ihre trinitarischen gegens‰tzlichkeiten<br />
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