Gotteslehre - Entfaltung
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ungen zutiefst ¸bernat¸rlich Gˆttliches simbolisiren, nicht also 'nur' naturalistisch interpretirt<br />
werden kˆnnen. gleichwohl ist beidemal die gefahr des panteismus gegeben. die filosofi der<br />
katholizit‰t muss in ihrer <strong>Gotteslehre</strong>, wie unschwer erkennbar sein d¸rfte, um harmonisirung be-<br />
sagter anschauung und begrifflichkeit bedachtsein. dann erst kann auch die gefahr des<br />
panteismus wirklich gebannt und vorhandene zwei-deutigkeit ausgemerzt werden. ///<br />
wie ist nun der akt der weltschˆpfung vorzustellen? so, als habe Gott rein durch seinen willen und<br />
seinen gedanken die welt aus dem nichts herbeikommandirt? ist die christliche lehre von der<br />
creatio ex nihilo umschreibung, es sei der Gott des Kristentums lediglich sog. reiner intellekt und<br />
regelwille?<br />
um es vorweg zu sagen: Gott erschuf die welt nach art und weise seiner selbstschˆpfung, Gott er-<br />
schuf die welt analog (!) seiner selbst. das prinzip der analogia entis ist erneut fruchtbarzumachen.<br />
dass Gott die welt nicht erschaffen hat ohne vollbewusste freiheitlich-willentliche zustimmung<br />
seiner selbst, verstehtsich von selbst. aber, so sahen wir, einen absolut 'reinen', will sagen<br />
'blossen' willen gibt es nicht. der wird wird erst voll und ganz er selbst und entsprechend reif in<br />
seinem kernmoment, n‰mlich seiner persˆnlichen freiheit, in der harmoni von trinit‰t. der isolirte<br />
wille ist keineswegs causa sui, keineswegs ein schlechthin schˆpferisches prinzip. der sinngehalt<br />
des willens kann unmˆglich als rein im willen begr¸ndet vorgestellt werden. die freiheit Gottes wird<br />
dadurch erst voll und absolut sie selbst, wenn sie sich entscheidend mitbestimmenl‰sst durch<br />
intuizion und cognizion, nicht zuletzt, vor allem sogar durch die kreative liebe der seele, sodann<br />
durch ad‰kwates bet‰tigungsfeld, das realisirung gˆttlicher freiheit ermˆglicht, durch die realit‰t<br />
des wie immer gearteten leibhaftigen auch, sei es invollzug der selbstsetzung des Allm‰chtigen,<br />
sei es invollzug der schˆpfungstat als erschaffung von geschˆpfen. - wir sahen: die natur Gottes,<br />
die Gottheit, ist vollendet nat¸rlich in ihrer trinit‰t, in ihrem dreifaltigen ausdruck, wie umgekehrt<br />
trinit‰t vollendet ist in der einheit ihrer natur. absolutheit ist da, wo Gott ist, wo also die polarit‰t von<br />
der einen einzigen natur zum einen und dem dreifaltigen ausdruck zum anderen vollkommen ist.<br />
und dieses grosse grundgesetz gilt ebenfalls f¸r das verh‰ltnis der einzelnen teile untereinander,<br />
der polarit‰ten insgesamt, daher zb. 'freiheit' da nur gelingt, wo der wille im insgesamt seiner kr‰fte<br />
steht, um freilich als wille dominirendzusein f¸r 'freiheit'. so gilt weiter: der Gotteswille gibtsich nicht<br />
selber seine pl‰ne und gesetze und deren vorsehungen. unser menschlicher wille ist nicht zuletzt<br />
deshalb schwer gef‰hrdet, weil unsere erkenntnis ungemein begrenzt ist. Gottes wille jedoch ist<br />
nicht zuletzt deswegen absolutallm‰chtig, weil er im kreativen austausch steht mit gˆttlich<br />
schˆpferischer seelenmacht und gˆttlich absolutem begriffs- und formkraft-vermˆgen und f‰higkeit<br />
der realisirung des idealen und ideellen und materiellen vorhabens. gˆttlicher willensakt, der<br />
kreat¸rliche fakten schafft, l‰sstsichnormiren aus der tiefe der seele und von der sch‰rfe des<br />
hohen intellekts Gottes. und so ger‰t solche schˆpfung ab- und bei personen wie engeln und<br />
menschen ebenbildlich dem schˆpferakt des urbildes.<br />
Augustinus lehnt es ab, in der frage nach der herkunft der nichtgeistigen potenzen unserer welt-<br />
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