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Teil 5: C Bildung, Wissenschaft und Forschung - SPD-Fraktion im ...

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Niedersächsischer Landtag – 15. Wahlperiode Drucksache 15/3900<br />

Lernbarrieren, die den Wiedereinstieg ins Lernen erschweren. Dies bedeutet zum<br />

einen, dass Lernmöglichkeiten verstärkt in den Arbeitsprozess integriert (Lernen am<br />

Arbeitsplatz), <strong>und</strong> zum anderen, dass zukünftig wiederkehrende Weiterbildungsphasen<br />

<strong>im</strong> Erwerbsleben eingeplant werden müssen (Wechsel von Arbeit <strong>und</strong> systematischem<br />

Lernen). Eine so verstandene berufliche Weiterbildung verfolgt einen präventiven<br />

Ansatz, der Qualifizierungsdefizite ausschließt <strong>und</strong> nicht erst handelt, wenn Defizite<br />

erkennbar werden. Dabei muss berufliche Weiterbildung <strong>im</strong>mer auf die spezifischen<br />

Anforderungen des Einzelnen reagieren <strong>und</strong> darf nicht zum „zwanghaften Phasenlernen“<br />

werden. Zudem muss die individuelle Kompetenz gestärkt werden, eigene<br />

Qualifizierungsdefizite zu erkennen <strong>und</strong> eine Lösung in einer Weiterbildungsmaßnahme<br />

zu sehen.<br />

Da heute best<strong>im</strong>mte Gruppen von Weiterbildung weitgehend ausgeschlossen sind, ist<br />

kurz- <strong>und</strong> mittelfristig neben der Präventionsstrategie des berufsbegleitenden Lernens<br />

auch eine Kompensationsstrategie erforderlich, die geeignet ist, die Weiterbildungsbeteiligung<br />

dieser Gruppen zu erhöhen.<br />

Ältere Erwerbstätige<br />

Die Weiterbildungsbeteiligung von älteren Erwerbspersonen muss signifikant gesteigert<br />

werden, um deren <strong>Teil</strong>habechancen am Erwerbsleben zu erhalten. Dafür ist es<br />

notwendig, die Bereiche zu identifizieren, in denen ältere Beschäftigte einen erhöhten<br />

Qualifizierungsbedarf haben (z. B. den generationsbedingten Nachholbedarf in den<br />

neuen Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologien). Bei ausschließlich auf ältere<br />

Erwerbstätige fokussierten Kursen besteht allerdings die Gefahr der Diskr<strong>im</strong>inierung.<br />

Zudem würde ein möglicher Wissens- <strong>und</strong> Erfahrungsaustausch zwischen jüngeren<br />

<strong>und</strong> älteren <strong>Teil</strong>nehmern verhindert.<br />

In Wilhelmshaven hat die Volkshochschule <strong>im</strong> Auftrag des Job-Center Wilhelmshaven<br />

das Projekt „arbeitsmarkt50.de“ ins Leben gerufen, das <strong>im</strong> September 2005 <strong>im</strong> b<strong>und</strong>esweiten<br />

Ideenwettbewerb „Beschäftigungspakte für ältere Arbeitnehmerinnen <strong>und</strong><br />

Arbeitnehmer in den Regionen“ unter 260 Bewerbern mit dem 1. Preis ausgezeichnet<br />

worden ist. Mit verschiedenen Maßnahmen sollen ältere Arbeitnehmerinnen <strong>und</strong> Arbeitnehmer<br />

gezielt auf künftige Anforderungen vorbereitet <strong>und</strong> ihre beruflichen Kernkompetenzen<br />

gefördert <strong>und</strong> ausgebaut werden. Ältere Arbeitslose sollen wieder in den<br />

ersten Arbeitsmarkt integriert werden. Darüber hinaus sensibilisiert das Projekt die<br />

Betriebe <strong>und</strong> Unternehmen der Region für den demografischen Wandel <strong>und</strong> dessen<br />

Folgen.<br />

Frauen<br />

Weiterbildungsangebote müssen verstärkt auf die vielfach diskontinuierlichen Erwerbsverläufe<br />

von Frauen reagieren. Erforderlich sind z. B. mehr Angebote für <strong>Teil</strong>zeitbeschäftigte,<br />

bei denen Frauen den überwiegenden Anteil stellen (vgl. Kapitel<br />

A.II.1.3.4), oder Weiterbildungsangebote mit Kinderbetreuungsmöglichkeiten. Berufliche<br />

Weiterbildung ist auch in <strong>und</strong> nach der Erziehungszeit von großer Bedeutung, um<br />

so die (Re-)Integration ins Berufsleben zu erleichtern.<br />

Beschäftigte in kleinen <strong>und</strong> mittelständischen Unternehmen<br />

Beschäftigte in kleinen <strong>und</strong> mittelständischen Unternehmen (KMU) haben seltener<br />

Zugang zu Weiterbildungsmöglichkeiten als Beschäftigte in Großbetrieben. KMU haben,<br />

da sie oftmals nicht über eine eigene Personalabteilung verfügen, einen hohen<br />

Bedarf an externer Weiterbildungsberatung <strong>und</strong> der Entwicklung von passgenauen<br />

Personalentwicklungsmaßnahmen.<br />

Ein möglicher Ansatz, um die Weiterbildungsteilnahme von Beschäftigten in KMU zu<br />

erhöhen, ist das seit Ende 2004 laufende Programm „Individuelle Weiterbildung in<br />

Niedersachsen (IwiN)“. Durch passgenaue Qualifizierungen kann auf den individuellen<br />

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