Teil 5: C Bildung, Wissenschaft und Forschung - SPD-Fraktion im ...
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Analyse: <strong>Bildung</strong>, <strong>Wissenschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Forschung</strong><br />
Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer eingestellt werden, um die Unterrichtsversorgung an den<br />
Schulen <strong>im</strong> bisherigen Umfang sicherzustellen oder sogar zu verbessern.<br />
Da bereits heute in einigen Fächern ein Mangel an Fachlehrern besteht, der sich aufgr<strong>und</strong><br />
der zu erwartenden Absolventenzahlen bis auf weiteres nur schwer kompensieren<br />
lässt, kann sich das allerdings schwierig gestalten. Als problematisch kann sich<br />
insbesondere die Aufrechterhaltung der Lehrerversorgung <strong>im</strong> ländlichen Raum erweisen,<br />
da dort die erforderlichen oft spezifischen Fächerkombinationen von Fachlehrern<br />
fehlen, die Mehrzahl der Lehrkräfte eine Anstellung in den größeren Städten bevorzugt<br />
<strong>und</strong> die Nachfrage nach Stellen <strong>im</strong> ländlichen Raum bereits heute sehr gering ist.<br />
1.4.4 Aus- <strong>und</strong> Fortbildung der Lehrer<br />
Nicht alle Lehrer an den allgemeinbildenden Schulen sind den wachsenden <strong>Bildung</strong>sanforderungen<br />
sowie den Anforderungen, die sich aus zunehmender Interkulturalität<br />
<strong>und</strong> wachsenden sozialen Spannungen an der Schule ergeben, gewachsen. Die Ursachen<br />
hierfür werden vor allem darin gesehen, dass<br />
! Lehrer erst relativ spät in ihrem Studium den Schulalltag praktisch erleben <strong>und</strong> sich<br />
so auch erst zu einem fortgeschrittenen Zeitpunkt ihres Studiums auf die psychischen<br />
Anforderungen des Lehrerberufs einstellen können,<br />
! in der Ausbildung Theorie <strong>und</strong> Praxis zu wenig verzahnt sind,<br />
! zu viel Systematik <strong>und</strong> zu wenig problembezogenes Wissen vermittelt wird,<br />
! Lehrerfortbildung nicht konsequent genug betrieben wird <strong>und</strong> viele Lehrer daher<br />
auf dem Wissensstand ihres Studiums stehen bleiben, wodurch neue wissenschaftliche<br />
Erkenntnisse <strong>und</strong> Techniken nur sehr verzögert Einzug in den Schulalltag<br />
finden.<br />
Die Fachdiskussion <strong>und</strong> die Hochschulen haben unter stärkerer Beachtung der Didaktik<br />
mittlerweile eine ganze Reihe von Empfehlungen zur qualitativen Weiterentwicklung<br />
der Lehrerausbildung erarbeitet.<br />
Insgesamt findet die Lehrerausbildung in der aktuellen Exzellenzdiskussion jedoch<br />
wenig Beachtung <strong>und</strong> ist selbst zu selten Gegenstand wissenschaftlicher <strong>Forschung</strong><br />
<strong>und</strong> Entwicklung.<br />
1.5 Ausländische Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />
1.5.1 Schülerzahlen <strong>und</strong> Anteile<br />
Der Anteil ausländischer Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler an den allgemeinbildenden Schulen<br />
Niedersachsens hat sich in den zurückliegenden 20 Jahren kontinuierlich vergrößert<br />
<strong>und</strong> ist von gut 40 000 <strong>im</strong> Jahr 1985 auf knapp 74 000 <strong>im</strong> Jahr 2003 angewachsen,<br />
bevor die Zahl in den folgenden beiden Jahren wieder auf gut 68 000 gesunken<br />
ist (vgl. Abbildung 114).<br />
Von großer Bedeutung für die Schulen ist dabei, dass die Zahl der Schülerinnen <strong>und</strong><br />
Schüler mit Migrationshintergr<strong>und</strong> deutlich über der Zahl der Ausländer liegt. So hat<br />
der Mikrozensus 2005 für Niedersachsen gezeigt, dass bezogen auf die Gruppe der<br />
6- bis 18-Jährigen neben einem Ausländeranteil von 8 % noch ein Anteil von 15,4 %<br />
von Deutschen mit Migrationshintergr<strong>und</strong> hinzuzurechnen ist, um die Gesamtsituation<br />
von jungen, schulpflichtigen Menschen mit Migrationshintergr<strong>und</strong> in Niedersachsen zu<br />
erfassen, deren Anteil <strong>im</strong> Jahr 2005 somit bei 23,4 %lag. Da in den Schulstatistiken<br />
jedoch nur die Ausländer <strong>und</strong> nicht alle Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler mit Migrationshintergr<strong>und</strong><br />
geführt werden, kann in den weiteren zahlenmäßigen Darstellungen lediglich<br />
auf die Gruppe der ausländischen Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler Bezug genommen werden.<br />
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