Teil 5: C Bildung, Wissenschaft und Forschung - SPD-Fraktion im ...
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Niedersächsischer Landtag – 15. Wahlperiode Drucksache 15/3900<br />
2.3.2 Verbesserung der Lehre <strong>und</strong> der Betreuung <strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>studium<br />
Die Verbesserung der Lehre <strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>studium ist ein zentraler Ansatzpunkt zur Reduzierung<br />
des Studienabbruchs. Maßnahmen könnten z. B. Angebote, die schulische<br />
Defizite auszugleichen helfen (Brückenkurse), oder die Nutzung der Möglichkeiten des<br />
Projektstudiums sein.<br />
Von herausragender Bedeutung ist die verbesserte Betreuung der Studierenden. Dazu<br />
gehört die Rückmeldung auf erbrachte Leistungen durch die Lehrenden sowie der<br />
bessere Kontakt zwischen Studierenden <strong>und</strong> Lehrenden (z. B. durch Mentoring-<br />
Programme). Das MWK hat <strong>im</strong> Zuge der Umstellung der Studienstruktur auf Bachelor<br />
<strong>und</strong> Master die Curricularnormwerte (CNW) angehoben, um so eine höhere Betreuungsintensität<br />
zu gewährleisten <strong>und</strong> damit die Studienabbruchquote zu senken <strong>und</strong><br />
folglich die Studienerfolgsquote zu erhöhen. Damit verringerte sich die Zahl der Studienanfängerplätze<br />
an den Universitäten um r<strong>und</strong> 1 600 <strong>und</strong> an den Fachhochschulen<br />
um r<strong>und</strong> 1 000. Mit dem zwischen B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Ländern am 14.06.2007 zu vereinbarenden<br />
Hochschulpakt 2020 sollen zunächst bis zum Jahre 2010 Studienmöglichkeiten<br />
für 11 200 zusätzliche Studierende geschaffen werden. Dafür werden 107 Mio. Euro,<br />
jeweils zur Hälfte finanziert durch B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Land, in vier Jahren bereitgestellt.<br />
Sondervotum der Vertreterinnen <strong>und</strong> Vertreter der <strong>SPD</strong>-<strong>Fraktion</strong>:<br />
Der Vollständigkeit halber ist anzumerken, dass die B<strong>und</strong>esmittel aus dem Hochschulpakt<br />
nur für zusätzliche Studienplätze auf Basis des Angebotes <strong>im</strong> Jahr<br />
2005 zur Verfügung stehen. Da in Niedersachsen von 2005 allein bis 2006 r<strong>und</strong><br />
1 800 Studienplätze abgebaut wurden, müssen diese zunächst wieder eingerichtet<br />
werden, ohne dass dafür die B<strong>und</strong>esmittel des Hochschulpakts in Anspruch<br />
genommen werden können. Niedersachsen muss daher zunächst aus eigener<br />
Kraft wieder auf das Niveau des Jahres 2005 kommen, um von dem Hochschulpakt<br />
profitieren zu können. Neben der bisher fehlenden Finanzierung dieser<br />
Studienplätze verliert Niedersachsen <strong>im</strong> föderalen Wettbewerb um die Schaffung<br />
attraktiver Studienbedingungen <strong>und</strong> die verstärkte Ausbildung Hochqualifizierter<br />
zusätzlich an Zeit <strong>und</strong> Boden.<br />
Um das Ziel einer verbesserten Betreuung zu erreichen, sind verschiedenen Maßnahmen<br />
denkbar, die miteinander kombiniert werden müssen:<br />
! Verwendung der Einnahmen aus Studienbeiträgen in den Bachelorstudiengängen<br />
für die Erhöhung der Lehrkapazität <strong>und</strong> damit auch für die Erweiterung <strong>und</strong> Vertiefung<br />
des Regellehrangebots.<br />
! Erhöhung der Lehrverpflichtung. Dies würde allerdings das Lehrpersonal weiter<br />
belasten, was insbesondere für die Lehrenden an Fachhochschulen gilt, da diese<br />
bereits heute eine hohe Semesterwochenst<strong>und</strong>enzahl haben. Alternativ könnte ein<br />
Lehrdeputatskonto eingerichtet werden, sodass die Zeit einer individuell erhöhten<br />
Lehrverpflichtung ausgeglichen wird, wenn die Lehrnachfrage zurückgeht. Eine<br />
weitere Möglichkeit wäre die Gewährung von besonderen Leistungsbezügen für<br />
zusätzliche Lehrbelastungen.<br />
! Erhöhung der Lehrkapazität über die Maßnahmen des Hochschulpaktes hinaus:<br />
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Schaffung zusätzlicher Professuren. Diese Maßnahme ist mit erheblichen zusätzlichen<br />
Mitteln verb<strong>und</strong>en (Personalkosten, Ausstattung der Professuren).<br />
Vorzeitige Besetzung freiwerdender Professuren. In Anlehnung an das so genannte<br />
„Fiebiger-Programm“ könnten Professuren kurz vor dem Ausscheiden<br />
aus Altersgründen doppelt besetzt werden. Allerdings würde ein zusätzlicher<br />
Aufwand für Sachmittel <strong>und</strong> eventuell Mitarbeiterstellen notwendig.<br />
Verstärkter Einsatz von Berufspraktikern <strong>und</strong> <strong>Wissenschaft</strong>lern aus außeruniversitären<br />
<strong>Forschung</strong>sinstituten.<br />
Verstärkter (Wieder-)Einsatz von pensioniertem Lehrpersonal. Dafür sollten die<br />
pensionierten Hochschullehrerinnen <strong>und</strong> -lehrer einen angemessenen Zu-<br />
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