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Teil 5: C Bildung, Wissenschaft und Forschung - SPD-Fraktion im ...

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Analyse: <strong>Bildung</strong>, <strong>Wissenschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Forschung</strong><br />

1.3.2 Betriebliche Weiterbildung in Niedersachsen aus der Sicht der Betriebe<br />

Das Steigen der individuellen <strong>Teil</strong>nahmequote mit zunehmender Betriebsgröße lässt<br />

sich auch aus Sicht der Betriebe <strong>und</strong> deren Bereitschaft, Weiterbildung zu fördern,<br />

bestätigen. 134 Während <strong>im</strong> 1. Halbjahr 2003 lediglich 38 % der niedersächsischen<br />

Kleinstbetriebe mit bis zu 10 Mitarbeitern betriebliche Weiterbildung förderten, waren<br />

es bei den Kleinbetrieben (10 bis 49 Beschäftigte) 57 %, bei den mittleren Betrieben<br />

(50 bis 249 Beschäftigte) 84 % <strong>und</strong> bei den Großbetrieben (über 250 Beschäftigte)<br />

97 %.<br />

Insgesamt förderten r<strong>und</strong> 45 % der Betriebe der gewerblichen Wirtschaft in Niedersachsen<br />

<strong>im</strong> 1. Halbjahr 2003 betriebliche Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungsmaßnahmen<br />

(Deutschland: 41 %). Folglich hat über die Hälfte der Betriebe in diesem Zeitraum<br />

keine Weiterbildung gefördert. Jeder zweite Betrieb begründet dies damit, dass kein<br />

Qualifizierungsbedarf bestand; r<strong>und</strong> ein Viertel der Betriebe gab allerdings an, gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

keine Weiterbildungsmaßnahmen zu fördern.<br />

2 Sicherung <strong>und</strong> Förderung von Weiterbildung –<br />

Handlungsoptionen<br />

2.1 Sicherstellung des Zugangs zur Weiterbildung<br />

Vorrangiges Ziel muss die Sicherstellung eines flächendeckenden, bedarfsgerechten<br />

<strong>und</strong> bezahlbaren Weiterbildungsspektrums in pluralen Trägerstrukturen sein. Daher ist<br />

insbesondere die Finanzierung von Weiterbildung zu prüfen.<br />

Der Zugang zu Weiterbildungsmöglichkeiten hängt stark von der schulischen <strong>und</strong> der<br />

beruflichen Qualifikation ab. Insbesondere Personen ohne einen schulischen oder<br />

beruflichen Abschluss sind zudem häufig von Arbeitslosigkeit betroffen. Chancengleichheit<br />

bedeutet, dass die Zugangsmöglichkeiten zu den <strong>Bildung</strong>sabschlüssen auf<br />

dem zweiten <strong>Bildung</strong>sweg <strong>und</strong> auch die <strong>Bildung</strong>smöglichkeiten des beruflichen Aufstiegs<br />

verbessert werden. Aufbauend auf den guten Erfahrungen mit dem Gesetz zur<br />

Förderung der beruflichen Aufstiegsfortbildung (auch Meister-BAföG genannt), das<br />

sowohl finanzielle Zuschüsse als auch Darlehen gewährt, sollte z. B. eine Ausweitung<br />

auf andere Weiterbildungsmaßnahmen geprüft werden.<br />

Im Kern muss festgestellt werden, dass die Weiterbildungsbeteiligung umso geringer<br />

ausfällt, je niedriger die Arbeitsmarktchancen der betroffenen Personen sind. Das Ziel<br />

einer echten Chancengleichheit wird damit verfehlt, weil genau diejenigen besonders<br />

selten an Weiterbildungsmaßnahmen beteiligt sind, die es allem Anschein nach am<br />

nötigsten haben. Angesichts der demografischen Veränderungen <strong>und</strong> des künftig<br />

wachsenden Anteils älterer Beschäftigter sind daher sowohl auf individueller als auch<br />

auf betrieblicher Ebene erhebliche Anstrengungen notwendig, um die Erfordernisse<br />

des lebenslangen Lernens in der Praxis umzusetzen.<br />

2.2 Förderung von beruflicher Weiterbildung<br />

Berufliche Weiterbildung wird <strong>im</strong>mer bedeutender für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit<br />

der Unternehmen in Niedersachsen. Angesichts der steigenden Anforderungen<br />

an Qualifikation kommt es heute mehr denn je darauf an, dass Arbeitnehmerinnen <strong>und</strong><br />

Arbeitnehmer während ihres gesamten Berufslebens Zugang zu Weiterbildungsangeboten<br />

haben. Erst durch den Ausschluss von laufenden Lernmöglichkeiten entstehen<br />

134<br />

Die Förderung der Betriebe bezieht sich auf die zeitliche Freistellung <strong>und</strong>/oder auf die ganz oder teilweise<br />

Übernahme der Weiterbildungskosten. Es handelt sich dabei um Kurse (extern/intern), Lehrgänge,<br />

Seminare, <strong>Teil</strong>nahme an Vorträgen, Fachtagungen, Messeveranstaltungen, Weiterbildungen am<br />

Arbeitsplatz durch Unterweisungen.<br />

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