Teil 5: C Bildung, Wissenschaft und Forschung - SPD-Fraktion im ...
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Analyse: <strong>Bildung</strong>, <strong>Wissenschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Forschung</strong><br />
hat, werden mit einem Minus von 35 % die stärksten Verluste für den Hauptschulsektor<br />
prognostiziert. Bei einem Rückgang von jeweils 22 % zeichnet sich für die Real<strong>und</strong><br />
Förderschulen eine nahe am Durchschnitt liegende Entwicklung ab. Etwas geringer<br />
würden die Verluste für die Gr<strong>und</strong>schulen (- 19 %) sowie die Gesamtschulen<br />
(- 18 %) ausfallen. Im Gymnasialbereich liegt der erwartete Rückgang mit - 11 %<br />
deutlich unter dem Gesamtverlust, obwohl mit der Reduzierung der Zeit bis zum Abitur<br />
auf 12 Schuljahre <strong>und</strong> dem damit verb<strong>und</strong>enen Ausscheiden zweier Abiturjahrgänge<br />
<strong>im</strong> Jahr 2011 ein Jahrgang weniger in die Berechnungen der Gymnasiastenzahlen<br />
einfließt.<br />
Legt man die Betrachtung des gesamten Zeitraumes von 1980 bis 2025 zugr<strong>und</strong>e,<br />
zeigt sich eine deutliche Erhöhung der <strong>Bildung</strong>sbeteiligung bei den höheren Schulformen<br />
<strong>und</strong> insbesondere <strong>im</strong> Gymnasialbereich: Während sich die Zahl der Hauptschüler<br />
in diesem Zeitraum nach der Prognose insgesamt halbieren <strong>und</strong> sich die Anzahl der<br />
Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler an den Förderschulen um ein Drittel verringern würde, hätten<br />
die Realschulen lediglich Schülerverluste von 14 % zu erwarten <strong>und</strong> bliebe die<br />
Zahl der Gymnasiasten weitgehend konstant.<br />
1.1.2 Regionale Betrachtung<br />
Die Entwicklung der Schülerzahlen weist innerhalb des Landes große Unterschiede<br />
auf. Dies wird <strong>im</strong> Weiteren anhand der Schülerzahlentwicklung <strong>im</strong> Pr<strong>im</strong>arbereich verdeutlicht.<br />
108 Dabei werden die beiden Zeiträume 1985 bis 1999 (<strong>im</strong> Landesdurchschnitt<br />
steigende Zahl von Gr<strong>und</strong>schülern) <strong>und</strong> 1999 bis 2005 (<strong>im</strong> Landesdurchschnitt<br />
sinkende Zahl von Gr<strong>und</strong>schülern) betrachtet (vgl. Abbildung 107 <strong>und</strong> Abbildung 108).<br />
Im Zeitraum von 1985 bis 1999 stiegen in jedem Landkreis <strong>und</strong> jeder kreisfreien Stadt<br />
in Niedersachsen die Schülerzahlen, wobei landesweit der Zugewinn gut 31 Prozentpunkte<br />
betrug. Die höchsten Zuwächse waren in den Landkreisen um Hamburg <strong>und</strong><br />
Bremen sowie in den Kreisen Oldenburg, Diepholz <strong>und</strong> Osnabrück zu registrieren.<br />
Dabei fiel der Anstieg der Schülerzahlen <strong>im</strong> Pr<strong>im</strong>arbereich mit knapp 66 % <strong>im</strong> Landkreis<br />
Gifhorn am höchsten aus. Bereits in diesem Zeitraum vergleichsweise geringe<br />
Anstiege hatten insbesondere die <strong>im</strong> südlichen Niedersachsen gelegenen Landkreise<br />
sowie der Kreis Wittm<strong>und</strong> zu verzeichnen. Aber auch die kreisfreien Städte Wilhelmshaven<br />
<strong>und</strong> Osnabrück lagen in ihrer Entwicklung deutlich hinter dem Landesdurchschnitt<br />
zurück. Den geringsten Zuwachs in dieser Zeitspanne erzielte die Stadt Wolfsburg<br />
mit einem Plus von knapp unter 10 %.<br />
In der anschließenden Phase des landesweiten Rückgangs der Schülerzahlen <strong>im</strong><br />
Pr<strong>im</strong>arbereich von 1999 bis 2005 um gut 7 % zeigte sich eine Verstärkung der regionalen<br />
Disparitäten. Wiederum waren es hauptsächlich die südlich gelegenen Landkreise<br />
– aber auch einige Landkreise <strong>im</strong> Osten <strong>und</strong> Nordwesten des Landes –, die die<br />
höchsten Verluste von Schülern <strong>im</strong> Pr<strong>im</strong>arbereich hinnehmen mussten, während die<br />
Landkreise <strong>im</strong> Umland von Hamburg <strong>und</strong> Bremen lediglich geringe Verluste <strong>und</strong> <strong>im</strong><br />
Falle Harburgs sogar einen Gewinn von über 5 % zu verzeichnen hatten. Bei den<br />
kreisfreien Städten musste die Stadt Wilhelmshaven mit einem Rückgang über 20 %<br />
den höchsten Verlust der Zahl der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler <strong>im</strong> Pr<strong>im</strong>arbereich registrieren.<br />
108<br />
Von einer regionalisierten Darstellung der Schülerzahlen <strong>im</strong> Sek<strong>und</strong>ar I- <strong>und</strong> Sek<strong>und</strong>ar II-Bereich wird<br />
Abstand genommen, da die Schüler am Schulort <strong>und</strong> nicht am Wohnort erfasst werden. Folglich würde<br />
durch die Konzentration weiterführender Schulen in den größeren Städten, die auch von Schülern aus<br />
dem Umland besucht werden, ein falsches Bild der regionalen <strong>Bildung</strong>sbeteiligung entstehen. Im Pr<strong>im</strong>arbereich<br />
ist dieses Problem weniger ausgeprägt, da die Gr<strong>und</strong>schulen flächendeckend wohnortnah<br />
oder zumindest <strong>im</strong> eigenen Landkreis vorhanden sind.<br />
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