Teil 5: C Bildung, Wissenschaft und Forschung - SPD-Fraktion im ...
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Niedersächsischer Landtag – 15. Wahlperiode Drucksache 15/3900<br />
IV Berufsbildende Schulen<br />
1 Herausforderungen für das System der berufsbildenden<br />
Schulen<br />
Die Leistungsfähigkeit berufsbildender Schulen ist für die Qualität der Berufsbildung<br />
von erheblicher Bedeutung. Sie trägt nachhaltig zur Innovations- <strong>und</strong> Wettbewerbsfähigkeit<br />
der gesamten Wirtschaft bei. Das Berufsbildungssystem ist damit einer der<br />
wichtigsten strategischen Bausteine zur Zukunftssicherung. Infolge der zunehmend<br />
schnelleren Entwicklung neuer Technologien, neuer Berufe <strong>und</strong> neuer Strukturen<br />
steht die Anpassungsfähigkeit des Berufsbildungssystems vor großen Herausforderungen.<br />
Zudem erhöht die demografische Entwicklung aufgr<strong>und</strong> des erwarteten Rückgangs<br />
des Erwerbspersonenpotenzials die Notwendigkeit, das Potenzial der jungen Generation<br />
möglichst auszuschöpfen (vgl. Kapitel A.II.1.1.4). Die Erstausbildung muss dementsprechend<br />
auf hohem Niveau erfolgen – gleichzeitig wird <strong>im</strong>mer deutlicher, dass<br />
sie nicht mehr für ein ganzes Berufsleben vorhält, sondern das Wissen durch eine<br />
kontinuierliche Weiterbildung aktualisiert werden muss (vgl. Kapitel C.VI.2.2 in diesem<br />
Abschnitt). Darüber hinaus ist abzusehen, dass der Wettbewerb zwischen dem dualen<br />
System <strong>und</strong> dem Hochschulsystem um junge Menschen mit einer hohen schulischen<br />
Vorbildung zunehmen wird, da sich auch die Anforderungen in einigen Ausbildungsberufen<br />
erhöhen.<br />
Außerdem sieht sich das Berufsbildungssystem mit dem bestehenden Lehrstellenbzw.<br />
Ausbildungsplatzmangel konfrontiert. Immer mehr junge Menschen können keinen<br />
Platz <strong>im</strong> dualen System finden <strong>und</strong> weichen daher auf vollschulische <strong>Bildung</strong>sgänge<br />
aus. Dies erhöht aber die Ressourcenbelastung des Berufsbildungssystems.<br />
Gleichzeitig verstärkt sich ein Verdrängungseffekt: Schulabgänger mit einem niedrigen<br />
Schulabschluss können sich <strong>im</strong> Wettbewerb um einen Ausbildungsplatz nur selten<br />
gegen Schulabgänger mit einem höheren Schulabschluss durchsetzen.<br />
In Niedersachsen erreichte die Zahl der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler <strong>im</strong> System der<br />
berufsbildenden Schulen 1985 mit knapp 335 000 den höchsten Stand (vgl. Abbildung<br />
119). Danach sank sie bis zum Jahr 1995 auf 247 000 ab, um anschließend wieder zu<br />
steigen. 2005 gab es r<strong>und</strong> 279 000 Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler an berufsbildenden<br />
Schulen in Niedersachsen (261 000 an berufsbildenden Schulen in öffentlicher <strong>und</strong><br />
18 000 an Schulen in privater Trägerschaft).<br />
Für die Zukunft ist zu erwarten, dass die Zahl der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler an den<br />
berufsbildenden Schulen bis 2009 weiter steigen wird. Zwischen 2010 <strong>und</strong> 2017 wird<br />
sie leicht zurückgehen, allerdings auf hohem Niveau. Bis 2030 wird dann ein kontinuierlicher<br />
Schülerrückgang erfolgen.<br />
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