Teil 5: C Bildung, Wissenschaft und Forschung - SPD-Fraktion im ...
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Niedersächsischer Landtag – 15. Wahlperiode Drucksache 15/3900<br />
Abbildung 140: Verteilung der Studierenden <strong>und</strong> Studienanfänger in<br />
Niedersachsen auf ausgewählte Fächergruppen <strong>im</strong><br />
Wintersemester 2005/2006 (in %)<br />
100<br />
90<br />
2,4<br />
1,7<br />
3,6 4,2<br />
4,5 3,6<br />
5,2 3,3<br />
Sonstiges<br />
80<br />
70<br />
17,2<br />
17,7<br />
Agrar-, Forst <strong>und</strong><br />
Ernährungsw issenschaften<br />
Kunst, Kunstw issenschaft<br />
in %<br />
60<br />
50<br />
40<br />
17,6 20,0<br />
17,7 16,1<br />
Humanmedizin /<br />
Ges<strong>und</strong>heitsw issenschaften<br />
Mathematik,<br />
Naturw issenschaften<br />
Ingenieurw issenschaften<br />
30<br />
20<br />
10<br />
31,9 33,4<br />
Sprach- <strong>und</strong><br />
Kulturw issenschaften<br />
Rechts-, Wirtschafts- <strong>und</strong><br />
Sozialw issenschaften<br />
0<br />
Studierende<br />
Studienanfänger<br />
Datengr<strong>und</strong>lage: NLS – Hochschulstatistik. Eigene Darstellung.<br />
Ingenieur- <strong>und</strong> Naturwissenschaften<br />
Obwohl die Studienanfängerzahlen seit 1996 insgesamt gestiegen sind (vgl.<br />
Abbildung 128), konnten die Ingenieur- <strong>und</strong> Naturwissenschaften davon nicht profitieren:<br />
ihre Studierendenzahlen sanken in den 1990er-Jahren (vgl. Abbildung 139). Insbesondere<br />
in den Ingenieurwissenschaften ging man davon aus, dass sich die Studiennachfrage<br />
stark an den Aussichten auf dem Arbeitsmarkt orientiert, d. h. dass<br />
hohe Gehälter oder allgemein gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu einer steigenden<br />
Zahl von Studienanfängern führen, die dann nach mehreren Jahren gleichzeitig<br />
auf den Arbeitsmarkt drängen. Die schlechteren Arbeitsmarktchancen schrecken sodann<br />
neue mögliche Studienanfänger ab. 124 Entgegen dieser Annahme sind die Studienanfängerzahlen<br />
allerdings nicht mit dem letzten Aufschwung am Arbeitsmarkt<br />
gestiegen.<br />
Entscheidende Voraussetzung für die Aufnahme eines Studiums dieser Fächergruppen<br />
ist die Selbsteinschätzung der fachlichen Stärke: Studienberechtigte, die ihre<br />
technische Leistungsstärke als hoch einschätzen, nehmen häufiger ein Ingenieursstudium<br />
auf als Studienberechtigte mit einer als durchschnittlich eingeschätzten technischen<br />
Begabung. Gleiches gilt auch für ein naturwissenschaftliches Studium oder –<br />
auf niedrigerem Niveau – für ein Studium der Informatik (vgl. HEINE, EGELN et al. 2006:<br />
14-15). Dabei fällt auf, dass Studienberechtigte mit berufsbildendem Schulhintergr<strong>und</strong>,<br />
insbesondere mit einem Schwerpunkt <strong>im</strong> technischen Bereich, eher ein technisches<br />
Studium ergreifen als Abiturienten.<br />
Frauen nehmen <strong>im</strong> Vergleich zu Männern deutlich seltener ein Studium dieser Fächer<br />
auf. Dies gilt selbst bei vergleichbarer Abschlussnote <strong>und</strong> technischer Leistungsstärke.<br />
So lag 2002 in Deutschland der Anteil der Frauen an den Studienanfängern <strong>im</strong><br />
124<br />
In den Wirtschaftswissenschaften wird dies als „Schweinezyklus“ bezeichnet.<br />
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