Teil 5: C Bildung, Wissenschaft und Forschung - SPD-Fraktion im ...
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Niedersächsischer Landtag – 15. Wahlperiode Drucksache 15/3900<br />
könnten, um den Anforderungen des lebenslangen Lernens gerecht zu werden. Darüber<br />
hinaus ist zu prüfen, wie Senioren aktiver in die Lehre einbezogen werden können<br />
(Beispielsweise selbstorganisierte Studiengänge von <strong>und</strong> für Senioren).<br />
Obwohl Weiterbildungsstudien gr<strong>und</strong>sätzlich gebührenpflichtig sind, werden Gebührensätze<br />
auf der Basis einer Vollkostenkalkulation nicht <strong>im</strong>mer realisierbar sein. Da<br />
die Weiterbildungsstudiengänge zukünftig eine notwendige Ergänzung der Erstausbildung<br />
sein werden, gehört auch ihre Gr<strong>und</strong>finanzierung zu den öffentlichen Aufgaben.<br />
Höhere Gebühren können deshalb nur mit der besseren Kalkulierbarkeit des<br />
privaten Vorteils der Weiterbildung gegenüber der Gr<strong>und</strong>bildung begründet werden.<br />
Daraus folgt, dass die Hochschulen für diejenigen Weiterbildungsprogramme eine<br />
staatliche Gr<strong>und</strong>finanzierung erhalten müssen, die sie in unmittelbarer Verbindung mit<br />
der gr<strong>und</strong>ständigen Lehre anbieten können.<br />
2.5 <strong>Wissenschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Forschung</strong> <strong>im</strong> Zeichen des demografischen<br />
Wandels<br />
Die Herausforderungen <strong>und</strong> Chancen des demografischen Wandels für Wirtschaft <strong>und</strong><br />
Gesellschaft sollten verstärkt in den Mittelpunkt der Lehre <strong>und</strong> der <strong>Forschung</strong> gerückt<br />
werden. In allen Studiengängen sollten die demografische Entwicklung <strong>und</strong> ihre Konsequenzen<br />
in den Lehrplänen berücksichtigt werden. Voraussetzung hierfür ist ein<br />
Ausbau der Gr<strong>und</strong>lagenforschung zu den Fragestellungen des demografischen Wandels.<br />
Bereits heute befassen sich niedersächsische Hochschulen mit den demografischen<br />
Auswirkungen <strong>und</strong> möglichen Handlungsoptionen. Beispielhaft sollen hier erwähnt<br />
werden:<br />
! Der <strong>Forschung</strong>sschwerpunkt „Gerontologie/Soziale Dienstleistungen“ an der<br />
Hochschule Vechta setzt sich interdisziplinär mit den Problemen <strong>und</strong> Chancen einer<br />
alternden Gesellschaft aus soziologischer, psychologischer, pädagogischer<br />
<strong>und</strong> ökonomischer Perspektive auseinander. Mit dem Aspekt der „Organisationellen<br />
Gerontologie“ wird insbesondere die Frage in den Blick genommen, wie sich<br />
Organisationen <strong>und</strong> Arbeitswelt auf eine älter werdende Beschäftigtenpopulation<br />
einstellen sollen. Auch werden die wechselnden (<strong>Bildung</strong>s-)Bedürfnisse <strong>im</strong> Verlauf<br />
der Lebensspanne in den Blick genommen.<br />
! Im Rahmen der Exzellenzinitiative arbeiten niedersächsische <strong>Wissenschaft</strong>ler an<br />
Projekten, die für eine alternde Gesellschaft von zentraler Bedeutung sind: Zum<br />
einen das Exzellenzcluster „Hearing and its Disorders“ (Oldenburg), das sich mit<br />
Hörforschung befasst, <strong>und</strong> zum anderen das Cluster „From Regenerative Biology<br />
to Reconstructive Therapy“ (MH Hannover) mit dem Fokus Regenerative Medizin.<br />
Beide Bereiche sind nicht nur international wichtige Themen der Gr<strong>und</strong>lagenforschung<br />
der Gegenwart; unter den Bedingungen einer alternden Gesellschaft mit<br />
einem hohen Interesse an einem aktiven Leben können sie zukünftig enorme<br />
Wertschöpfungen erzeugen.<br />
Insbesondere in folgenden Bereichen sollte ein Ausbau der Gr<strong>und</strong>lagenforschung<br />
weiter vorangetrieben werden:<br />
<strong>Forschung</strong>sbereiche, die künftig Gr<strong>und</strong>lage für Innovationen <strong>und</strong> Wettbewerbsfähigkeit<br />
der Wirtschaft sein können, wie z. B.<br />
! Produktinnovationen aus dem Bereich Mobilität (Fahrerassistenzsysteme, Mobilitätshilfen<br />
etc.),<br />
! Innovationen <strong>im</strong> Bereich der ges<strong>und</strong>en Ernährung (Functional Food),<br />
! Kommunikationssysteme (Intelligente Häuser, Notfall-Systeme, Informations- <strong>und</strong><br />
Kommunikationstechnologien),<br />
! Anpassungen in der Arbeitswelt <strong>im</strong> Hinblick auf eine älter werdende Belegschaft<br />
(ergonomische Arbeitsplätze).<br />
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