Teil 5: C Bildung, Wissenschaft und Forschung - SPD-Fraktion im ...
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Analyse: <strong>Bildung</strong>, <strong>Wissenschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Forschung</strong><br />
Abbildung 118: Regionale Verteilung des Anteils ausländischer Schülerinnen<br />
<strong>und</strong> Schüler in Niedersachsen 2005<br />
Quelle: NLS – Statistik allgemeinbildende Schulen.<br />
1.5.4 Qualitative Herausforderungen<br />
Ausländische Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler stellen bereits heute einen großen Anteil an<br />
der Gesamtzahl aller Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, der sich perspektivisch weiter vergrößern<br />
wird. Zählt man die Gruppe der deutschen Schulpflichtigen mit Migrationshintergr<strong>und</strong><br />
hinzu, so umfasst diese Gruppe bereits heute r<strong>und</strong> ein Viertel der Gesamtschülerzahl.<br />
Gleichzeitig sind ausländische Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler <strong>im</strong> deutschen<br />
Schulsystem sehr viel weniger erfolgreich als Deutsche <strong>und</strong> erlangen nur zu<br />
einem weitaus geringeren Anteil eine Hochschulzugangsberechtigung.<br />
Von wesentlicher Bedeutung für das Erlangen von Schulabschlüssen ist die Beherrschung<br />
der deutschen (<strong>Bildung</strong>s-)Sprache: Defizite <strong>im</strong> Bereich Lesen <strong>und</strong> Schreiben<br />
beeinträchtigen erheblich auch die Erfolgsaussichten in nahezu allen anderen Fächern.<br />
Festzustellen sind gravierende kleinräumige Unterschiede. Ein höherer Anteil von<br />
Kindern mit Migrationshintergr<strong>und</strong> geht jedoch nicht zwangsläufig mit einer Einschränkung<br />
der Unterrichtsqualität einher, da es bei einem größeren Anteil auch sehr viel<br />
leichter ist, eine gezielte Förderung dieser Gruppen zu realisieren.<br />
Dennoch können Konzentrationen von Kindern mit Migrationshintergr<strong>und</strong> eine soziale<br />
Segregation verstärken. Bereits heute besucht jedes vierte Kind mit Migrationshintergr<strong>und</strong><br />
eine Schule mit einem Anteil von mehr als 50 % Migranten, die darüber hinaus<br />
vielfach einen schwierigen sozialen Hintergr<strong>und</strong> aufweist. Bei den Deutschen<br />
ohne Migrationshintergr<strong>und</strong> ist dies nur bei jedem 20. Kind der Fall.<br />
Von großer Bedeutung ist auch die Tatsache, dass Kinder der zweiten Migrantengeneration,<br />
die ihre gesamte <strong>Bildung</strong>skarriere in Deutschland erleben, zumeist schlechter<br />
abschneiden als Kinder, die einen unmittelbaren Migrationshintergr<strong>und</strong> aufweisen.<br />
Dies muss als Indiz dafür gewertet werden, dass die Integration der Eltern nicht ge-<br />
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