Teil 5: C Bildung, Wissenschaft und Forschung - SPD-Fraktion im ...
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Niedersächsischer Landtag – 15. Wahlperiode Drucksache 15/3900<br />
rechtlichen Voraussetzungen sind durch die Wiedereinführung des <strong>Teil</strong>zeitstudiums<br />
durch die Novellierung des NHG geschaffen worden.<br />
Bereits durch die Befreiung der Studierenden mit Kindern von der Studienbeitragspflicht<br />
hat das Land einen Beitrag zur Vereinbarkeit von Familie <strong>und</strong> Studium geleistet.<br />
Zudem unterstützt das Land Hochschulen be<strong>im</strong> Ausbau von Kindertagesstätten <strong>und</strong><br />
bei der Einführung neuer Studiengänge. Ein gutes Beispiel ist das in Deutschland<br />
einzigartige Modellprojekt der HAWK Hochschule für Angewandte <strong>Wissenschaft</strong> <strong>und</strong><br />
Kunst – Fachhochschule Hildeshe<strong>im</strong>/Holzminden/Göttingen. B<strong>und</strong>esweit bieten bisher<br />
weniger als zehn Hochschulen die schon lange geforderte akademische Ausbildung<br />
für Erzieherinnen <strong>und</strong> Erzieher an. Dazu gehört ab dem kommenden Wintersemester<br />
2006/2007 die HAWK. Der Studiengang „<strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> Erziehung <strong>im</strong> Kindesalter“ ist<br />
jetzt auflagenfrei akkreditiert. Dieser Studiengang ist mit einer Modellkinderkrippe<br />
kombiniert, in der ein pädagogisches Modellkonzept auf der Basis von international<br />
anerkannten Standards realisiert wird. Solche Konzepte müssen aufgr<strong>und</strong> der Erfahrungen<br />
dieses Modellprojektes weiter ausgebaut <strong>und</strong> unterstützt werden.<br />
2.8 Sicherung der Finanzierung der Hochschulen<br />
Mit dem Zukunftsvertrag <strong>und</strong> der Einführung von Studienbeiträgen, die den Hochschulen<br />
zur Verbesserung der Qualität der Lehre verbleiben, hat das Land den niedersächsischen<br />
Hochschulen erstmals nachhaltige finanzielle Planungssicherheit<br />
gegeben. Die Hochschulpolitik muss auch künftig für förderliche Rahmenbedingungen,<br />
mehrjährig verlässliche Finanzierung, Ziel- <strong>und</strong> Leistungsvereinbarungen <strong>und</strong><br />
Qualitätssicherung an den Hochschulen sorgen.<br />
Leistungsstarke, renommierte Hochschulen erhöhen die Attraktivität des Standortes<br />
für in- <strong>und</strong> ausländische Studierwillige.<br />
Für den tertiären <strong>Bildung</strong>sbereich müssen auch neue Finanzierungsquellen erschlossen<br />
werden, da insgesamt mehr Finanzmittel – ob von Privaten oder durch die öffentliche<br />
Hand - zur Verfügung gestellt werden müssen, um dem zunehmend höheren<br />
Stellenwert der <strong>Bildung</strong> gerecht zu werden. Die Anforderungen des Beschäftigungssystems<br />
werden langfristig zu einer Zunahme der Nachfrage nach Hochschulabsolventen<br />
führen. Jede Erhöhung der Staatsausgaben sollte von einer weit überproportionalen<br />
Steigerung der privaten Aufwendungen begleitet werden. In diesem Zusammenhang<br />
sind Möglichkeiten für attraktive Steuervergünstigungen für private Zuwendungen<br />
<strong>und</strong> Stiftungen zu prüfen.<br />
Sondervotum der Vertreterinnen <strong>und</strong> Vertreter der <strong>SPD</strong>-<strong>Fraktion</strong>:<br />
Zentrale Gr<strong>und</strong>lage zur Erreichung der genannten Ziele hinsichtlich Verbesserung<br />
von Studienbedingungen, Erhöhung von Absolventen- <strong>und</strong> Erfolgszahlen<br />
sind mehr Mittel für die Hochschulen. Es wird nicht gelingen, <strong>im</strong> nationalen <strong>und</strong><br />
internationalen Innovationswettbewerb zu bestehen, geschweige denn aufzuholen<br />
<strong>und</strong> mehr hoch Qualifizierte auszubilden, wenn zusätzliche Investitionen an<br />
<strong>und</strong> in Hochschulen unterbleiben. Die Erhebung von Studiengebühren ist kontraproduktiv<br />
<strong>und</strong> sollte abgeschafft werden, weil <strong>Teil</strong>en der Bevölkerung der Zugang<br />
zu den Hochschulen verwehrt <strong>und</strong> die Studierbereitschaft gemindert wird, was zu<br />
sinkenden Studierendenzahlen führt.<br />
Sondervotum des Vertreters der <strong>Fraktion</strong> Bündnis 90/Die Grünen:<br />
Die Kürzungen der Landesmittel für die Hochschulen <strong>im</strong> Rahmen des Hochschulopt<strong>im</strong>ierungskonzeptes<br />
haben der niedersächsischen Hochschulentwicklung<br />
erheblichen Schaden zugefügt. Die Fortschreibung der Kürzungen über den sogenannten<br />
Zukunftsvertrag muss beendet werden. Zur Finanzierung von dringend<br />
notwendigen zusätzlichen Studienanfängerplätzen bedarf es zusätzlicher<br />
Landesmittel.<br />
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