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Teil 5: C Bildung, Wissenschaft und Forschung - SPD-Fraktion im ...

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Analyse: <strong>Bildung</strong>, <strong>Wissenschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Forschung</strong><br />

ges Ziel ist es daher, möglichst allen Kindern die Möglichkeit zum Besuch einer Kindertagesstätte<br />

zu geben.<br />

Im Bereich der Kindergärten sind das Angebot <strong>und</strong> die Nutzung in Niedersachsen<br />

aufgr<strong>und</strong> des bestehenden Rechtsanspruchs bereits vergleichsweise gut, dennoch<br />

besteht Handlungsbedarf. Vor allem in einigen ländlichen Regionen Niedersachsens<br />

sind das Angebot <strong>und</strong> auch die Inanspruchnahme relativ niedrig. Hier sollte daher eine<br />

Förderung der Nachfrage verb<strong>und</strong>en mit einem Ausbau des Angebotes auch <strong>im</strong><br />

Ganztagsbereich angestrebt werden. Der zukünftig zu erwartende weitere Rückgang<br />

der Kinderzahlen sollte nicht zum Abbau von Kindergartenplätzen, sondern zunächst<br />

zur Gewährleistung eines flächendeckenden <strong>und</strong> bedarfsgerechten Angebotes genutzt<br />

werden.<br />

Die Nutzung von Betreuungsangeboten in Krippen, Kindergartengruppen, altersübergreifenden<br />

Gruppen <strong>und</strong> kleinen Kindertagesstätten für Kinder unter 3 Jahre liegt<br />

landesweit nur bei 9,3 %. Darin sind Tagespflegeeinrichtungen nicht berücksichtigt.<br />

Hinzu kommt, dass die Angebote sich überwiegend auf die Städte konzentrieren. Der<br />

weitere Ausbau des Angebotes an Kinderkrippenplätzen in allen Regionen Niedersachsens<br />

ist daher eine wichtige Maßnahme, um die Möglichkeiten der frühkindlichen<br />

<strong>Bildung</strong> bereits in frühen Jahren einem größeren Nutzerkreis – auch außerhalb größerer<br />

Städte – zugänglich zu machen (vgl. AKJ STAT 2004: 9).<br />

Notwendig ist eine verstärkte Inanspruchnahme von Kindertagesstätten durch Familien<br />

mit Migrationshintergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> aus bildungsfernen Schichten, um deren Kindern<br />

bessere Chancen für eine erfolgreiche <strong>Bildung</strong>skarriere zu eröffnen. Möglichkeiten<br />

hierzu bieten sich etwa darin,<br />

! durch gezielte Informationsarbeit auf die Notwendigkeit frühkindlicher <strong>Bildung</strong> in<br />

den Tagesstätten hinzuweisen, um so möglichst viele Kinder zu erreichen,<br />

! den Kindergartenbesuch perspektivisch beitragsfrei zu gestalten,<br />

! Maßnahmen einzuführen, die einen Besuch des Kindergartens zumindest vor der<br />

Einschulung verpflichtend machen.<br />

Um <strong>im</strong> Einzelfall den Bedarf – insbesondere nach Sprachförderung – besser einschätzen<br />

zu können, sollte darüber hinaus die Feststellung der Sprachfähigkeit so früh wie<br />

möglich durchgeführt werden. Defizite könnten so rechtzeitig erkannt <strong>und</strong> bereits <strong>im</strong><br />

Vorfeld der Gr<strong>und</strong>schule gezielt behoben werden.<br />

2.2 Qualitative Verbesserung des <strong>Bildung</strong>sangebotes in den Kindertagesstätten<br />

Eine wichtige Voraussetzung zur Verbesserung des <strong>Bildung</strong>sangebotes in den Kindertagesstätten<br />

ist die verstärkte Wahrnehmung des <strong>Bildung</strong>sauftrages entsprechender<br />

Einrichtungen, der durch den niedersächsischen Orientierungsplan für <strong>Bildung</strong><br />

<strong>und</strong> Erziehung in seiner Bedeutung unterstrichen wird.<br />

2.2.1 Schaffung von Standards für frühkindliche <strong>Bildung</strong><br />

Die Einführung verbindlicher <strong>Bildung</strong>sstandards <strong>und</strong> Kerncurricula könnte dazu beitragen,<br />

die <strong>Bildung</strong>squalität in den Kindertagesstätten einander anzugleichen <strong>und</strong> die<br />

Standards insgesamt zu heben. Der „Orientierungsplan für <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> Erziehung“<br />

kann hierfür als eine erste Gr<strong>und</strong>lage genutzt werden (vgl. MK 2005). Bei der Entwicklung<br />

entsprechender <strong>Bildung</strong>sziele <strong>und</strong> Inhalte für den Elementarbereich bietet<br />

sich auch die Möglichkeit, europäische Normen <strong>und</strong> Standards zu berücksichtigen, um<br />

rein nationale Curricula zu überwinden <strong>und</strong> ein Zusammenwachsen der europäischen<br />

Gemeinschaft bereits durch vergleichbare Standards <strong>im</strong> Vorschulalter zu fördern.<br />

Entsprechende Vorgaben eines landesweit gültigen Curriculums sollten obligatorisch<br />

durch ein pädagogisches Konzept der Kindertageseinrichtung unterstützt werden, in<br />

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