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Teil 5: C Bildung, Wissenschaft und Forschung - SPD-Fraktion im ...

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Niedersächsischer Landtag – 15. Wahlperiode Drucksache 15/3900<br />

sicht vielfach bestehende geringere Attraktivität entsprechender Räume gegenüber<br />

den größeren Städten auszugleichen. Gleichzeitig ergibt sich aus den zu erwartenden<br />

Engpässen der Lehrerversorgung <strong>im</strong> ländlichen Raum ein weiterhin bestehender<br />

Steuerungsbedarf für die Lehrereinstellung seitens des Landes, um die flächendeckende<br />

Lehrerversorgung weiterhin sicherzustellen.<br />

2.2.4 Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler mit Migrationshintergr<strong>und</strong><br />

Die entscheidende Voraussetzung für den schulischen Erfolg des wachsenden Anteils<br />

von Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern mit Migrationshintergr<strong>und</strong> <strong>im</strong> niedersächsischen<br />

Schulsystem ist das Beherrschen der deutschen <strong>Bildung</strong>ssprache. Ein systematischer<br />

Ausbau sprachlicher Förderprogramme gehört für diese Schülergruppe daher zu den<br />

vordringlichen Maßnahmen. Dabei sollte eine entsprechende Förderung bereits <strong>im</strong><br />

frühkindlichen Bereich einsetzen <strong>und</strong> <strong>im</strong> Bedarfsfall auch über den Pr<strong>im</strong>arbereich hinaus<br />

fortgeführt werden.<br />

Aufbauend auf der sprachlichen Förderung sind weitergehende Integrationsbemühungen<br />

notwendig, um Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen mit Migrationshintergr<strong>und</strong> eine gleichberechtigte<br />

<strong>Teil</strong>habe in der Gesellschaft <strong>und</strong> der späteren Berufswelt zu ermöglichen.<br />

Geeignete Maßnahmen hierfür sind etwa:<br />

! Förderung der interkulturellen Kompetenz aller Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler durch<br />

den bewussten <strong>und</strong> respektvollen Umgang mit ethnisch-kulturellen <strong>und</strong> religiösen<br />

Unterschieden <strong>im</strong> Rahmen des Schulunterrichts,<br />

! verstärkte Einbeziehung der Eltern von Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern mit Migrationshintergr<strong>und</strong><br />

in den schulischen Alltag, um die Integrationsbemühungen auch auf<br />

das Zuhause der Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen auszuweiten; beispielsweise durch gezielte<br />

Einzelberatungen, multikulturelle Feste oder Sprachförderungsangebote für<br />

die Eltern,<br />

! Einstellung von Lehrpersonal mit eigenem Migrationshintergr<strong>und</strong>, die als Ansprechpartner<br />

<strong>und</strong> Vertrauensperson für alle Kinder mit Migrationshintergr<strong>und</strong> fungieren<br />

<strong>und</strong> eine wichtige Vermittlerrolle <strong>im</strong> Schulalltag ausfüllen können.<br />

Darüber hinaus sollten Wege gef<strong>und</strong>en werden, die zu einer gleichmäßigeren Verteilung<br />

von Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern mit <strong>und</strong> ohne Migrationshintergr<strong>und</strong> führen. Die<br />

heute in einigen Schulen vor allem in den größeren Städten bestehende Konzentration<br />

von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen mit Migrationshintergr<strong>und</strong> wirkt sich kontraproduktiv<br />

auf laufende Integrationsbemühungen aus <strong>und</strong> verstärkt die Tendenzen sozialer Segregation.<br />

Entsprechende Maßnahmen können nur <strong>im</strong> Zusammenhang mit Überlegungen<br />

zur sozialräumlichen Stadtentwicklung umgesetzt werden, da die Konzentration<br />

von Kindern mit Migrationshintergr<strong>und</strong> in einzelnen Schulen das Ergebnis sozialer<br />

Segregation in den Wohnquartieren ist.<br />

2.2.5 <strong>Bildung</strong>spartnerschaften<br />

Die allgemeinbildenden Schulen nehmen aufgr<strong>und</strong> der bestehenden Schulpflicht eine<br />

zentrale Stellung für die <strong>Bildung</strong> der Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen ein, die sie auch zukünftig<br />

behalten werden. Allerdings gibt es darüber hinaus eine Reihe von weiteren<br />

Institutionen <strong>und</strong> Personengruppen, die einen Anteil an der <strong>Bildung</strong> der Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler besitzen oder ausbauen könnten.<br />

Schulen sollten sich daher verstärkt auch als Mittler für den Aufbau von <strong>Bildung</strong>spartnerschaften<br />

verstehen, wodurch die Qualität der <strong>Bildung</strong> der Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

insgesamt gestärkt werden kann. Hierfür ergeben sich beispielsweise folgende Möglichkeiten:<br />

Ausbau des Mitspracherechts der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler an Entscheidungen, die<br />

sie selbst oder den Schulalltag betreffen. Hierdurch können die Identifikation mit der<br />

Schule, Verantwortungsbewusstsein <strong>und</strong> Demokratieverständnis gefördert werden.<br />

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