Teil 5: C Bildung, Wissenschaft und Forschung - SPD-Fraktion im ...
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Analyse: <strong>Bildung</strong>, <strong>Wissenschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Forschung</strong><br />
Tabelle 30:<br />
Übergangsquoten von der Schule zur Hochschule in<br />
Niedersachsen <strong>und</strong> Deutschland 1980 bis 2000<br />
Zusammen<br />
Allgemeine <strong>und</strong> fachgeb<strong>und</strong>ene<br />
Hochschulreife<br />
Fachhochschulreife<br />
Nds. D. Diff. Nds. D. Diff. Nds. D. Diff.<br />
1980 85,8 86,9 -1,1 89,3 91,7 -2,4 74,7 71,6 3,1<br />
1985 78,0 78,2 -0,2 84,0 84,4 -0,4 57,8 57,5 0,3<br />
1990 79,4 83,8 -4,4 85,1 91,3 -6,2 62,4 63,8 -1,4<br />
1995 76,3 75,7 0,6 82,8 81,1 1,7 57,1 58,2 -1,1<br />
2000 72,1 75,0 -2,9 89,7 84,1 5,6 37,4 48,9 -11,5<br />
Anmerkung: Die Übergangsquote zeigt die Studienanfängerinnen <strong>und</strong> -anfänger in Bezug zur Gesamtzahl<br />
aller Studienberechtigten eines Jahrganges. Dabei werden auch diejenigen berücksichtigt, die nicht <strong>im</strong><br />
Jahr des Erwerbs der Hochschulreife, sondern erst später ein Studium aufnehmen. Daher sind erst nach<br />
fünf Jahren annähernd vollständige Aussagen möglich, d. h. letztmalig für das Jahr 2000.<br />
Quelle: StBA – Hochschulstatistik (Fachserie 11, R 4.3.1, 1980-2005). Überarbeitete Darstellung.<br />
Allerdings betrifft der Rückgang der Übergangsquote vor allem die Studienberechtigten<br />
mit Fachhochschulreife: Lediglich 37,4 % der niedersächsischen Schulabgängerinnen<br />
<strong>und</strong> -abgänger des Jahrgangs 2000 mit Fachhochschulreife haben ein Studium<br />
aufgenommen (Deutschland: 48,9 %). Dagegen war die Übergangsquote der Schulabgängerinnen<br />
<strong>und</strong> -abgänger mit einer allgemeinen bzw. fachgeb<strong>und</strong>enen Hochschulreife<br />
des selben Jahrgangs mit 89,7 % in Niedersachsen wesentlich höher <strong>und</strong><br />
übertraf sogar den B<strong>und</strong>esdurchschnitt von 84,1 %. Folglich besteht insbesondere bei<br />
den Studienberechtigten mit Fachhochschulreife ein noch nicht ausgeschöpftes Potenzial<br />
für die Steigerung der Quote der hoch Qualifizierten. Allerdings eröffnen sich<br />
auch über Berufsakademien Ausbildungsgänge mit hoch qualifizierten Abschlüssen.<br />
Zwischen der Entscheidung für ein Studium <strong>und</strong> dem erreichten Schulabschluss bzw.<br />
der besuchten Schulart lässt sich dementsprechend ein Zusammenhang feststellen,<br />
der auch auf B<strong>und</strong>esebene greift (vgl. HEINE, SPANGENBERG, SOMMER 2006: 31). Insbesondere<br />
Studienberechtigte, die ihre Hochschulzugangsberechtigung auf dem<br />
zweiten <strong>Bildung</strong>sweg erworben haben (Abendgymnasium, Kolleg), weisen hohe<br />
Übergangsquoten zum Studium auf. Dagegen studieren Berufsfachschüler <strong>und</strong> Fachschüler,<br />
die eine Hochschulzugangsberechtigung erwerben, nur selten.<br />
Neben diesen institutionellen Einflussgrößen hängt die Aufnahme eines Studiums<br />
zudem von individuellen Faktoren ab (vgl. auch HEINE, SPANGENBERG, SOMMER 2006:<br />
28-29):<br />
! Geschlecht: Auch wenn alle anderen Einflussgrößen gleich sind, entscheiden sich<br />
Männer eher für ein Studium als Frauen. Obwohl <strong>im</strong>mer mehr Frauen eine Hochschulzugangsberechtigung<br />
erwerben, liegt ihre Übergangsquote durchgängig unterhalb<br />
des dargestellten Durchschnittes <strong>und</strong> ist somit niedriger als die der Männer.<br />
Aus dem Jahrgang 2000 entschieden sich lediglich 68,6 % der studienberechtigten<br />
Frauen in Niedersachsen für die Aufnahme eines Studiums. Hier besteht somit ein<br />
Ansatzpunkt, die Studierendenquote zu steigern.<br />
! Abschlussnote: Mit schlechter werdenden Abschlussnoten sinkt die Wahrscheinlichkeit<br />
einer Studienaufnahme.<br />
! Alter: Jüngere entscheiden sich öfter für ein Studium als ältere. Für Studienberechtigte<br />
in Deutschland gilt: „Ein 20-Jähriger beginnt mit einer Wahrscheinlichkeit<br />
von 82 % ein Studium, ein 30-Jähriger nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 57 %.“<br />
(HEINE, SPANGENBERG, SOMMER 2006: 28-29).<br />
! Studien- <strong>und</strong> Ausbildungsmotive: Studierberechtigte, deren Ziel die baldige finanzielle<br />
Unabhängigkeit ist, entscheiden sich mit hoher Wahrscheinlichkeit gegen ein<br />
Studium. Gleiches gilt – wenn auch auf niedrigeren Niveau – für das Ziel „sicherer<br />
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