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Teil 5: C Bildung, Wissenschaft und Forschung - SPD-Fraktion im ...

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Analyse: <strong>Bildung</strong>, <strong>Wissenschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Forschung</strong><br />

! die Umsetzung des Konzeptes des lebenslangen Lernens, welches neben dem<br />

berufsbegleitenden Lernen auch den Bereich der frühkindlichen <strong>Bildung</strong> einschließt,<br />

! die Entkopplung der <strong>Bildung</strong>sbeteiligung <strong>und</strong> <strong>Bildung</strong>schancen von der sozialen<br />

Herkunft,<br />

! die Stärkung der Zusammenarbeit <strong>und</strong> Koordination zwischen den unterschiedlichen<br />

Lernorten <strong>und</strong> Phasen der <strong>Bildung</strong>sbiografien, um die pädagogische, methodische<br />

<strong>und</strong> inhaltliche Konsistenz 100 <strong>im</strong> <strong>Bildung</strong>sverlauf zu verbessern,<br />

! die Erstellung <strong>und</strong> kontinuierliche Anpassung von <strong>Bildung</strong>s- <strong>und</strong> Lehrplänen für alle<br />

Lernorte <strong>und</strong> -formen,<br />

! die bessere Schulung <strong>und</strong> Weiterbildung des Lehrpersonals,<br />

! die kontinuierliche Qualitätsentwicklung <strong>und</strong> -sicherung an allen Lernorten sowie<br />

! eine steuernde Verantwortung auch der regional Verantwortlichen für einen systematischen<br />

Austausch zwischen Lernorten <strong>und</strong> <strong>Bildung</strong>strägern sowie für die Entwicklung<br />

<strong>und</strong> Evaluation von Zielen für „<strong>Bildung</strong> in der Region“.<br />

Sondervotum der Vertreterinnen <strong>und</strong> Vertreter der <strong>SPD</strong>-<strong>Fraktion</strong> <strong>und</strong> des Vertreters<br />

der <strong>Fraktion</strong> Bündnis 90/Die Grünen:<br />

Die Erkenntnisse zur Leistungsfähigkeit des heutigen Schulsystems sind umfangreich<br />

<strong>und</strong> deutlich. Im internationalen Vergleich bestehen erhebliche Defizite, deren<br />

Ursachen bekannt <strong>und</strong> in Fachkreisen unumstritten sind. Die bestehenden<br />

Mängel werden allein durch zentrale Leistungsüberprüfungen <strong>und</strong> die Einführung<br />

der eigenverantwortlichen Schule nicht behoben. Solange die <strong>Bildung</strong>schancen<br />

nicht von der sozialen Herkunft entkoppelt sind <strong>und</strong> das System der frühzeitigen<br />

Sortierung nicht aufgegeben ist, wird das Land seiner staatlichen Verantwortung<br />

für das <strong>Bildung</strong>swesen in keiner Weise gerecht, weil es die Benachteiligung ganzer<br />

Schülergruppen in Kauf n<strong>im</strong>mt <strong>und</strong> damit <strong>Teil</strong>habechancen weiter Bevölkerungsteile<br />

nicht gewährt.<br />

1.2 Flächendeckende <strong>Bildung</strong>sversorgung<br />

Ein entscheidender Faktor für die <strong>Bildung</strong>sbeteiligung ist die Zugänglichkeit <strong>und</strong> dabei<br />

vor allem die räumliche Erreichbarkeit von <strong>Bildung</strong>sangeboten.<br />

Bedingt durch die unterschiedliche Siedlungsdichte des Flächenlandes Niedersachsen<br />

weist das <strong>Bildung</strong>sangebot in den einzelnen Regionen deutliche Unterschiede auf.<br />

Während die wohnortnahe Versorgung <strong>im</strong> Pr<strong>im</strong>arbereich flächendeckend weitgehend<br />

gesichert ist, gibt es <strong>im</strong> ländlichen Raum in den übrigen <strong>Bildung</strong>sbereichen teilweise<br />

nur eingeschränkte Angebote. Hiermit verb<strong>und</strong>en sind vielfach längere Anfahrtswege.<br />

Die dadurch entstehenden Belastungen können die Entscheidung für best<strong>im</strong>mte <strong>Bildung</strong>sangebote<br />

beeinflussen. Spürbar wird dieser Zusammenhang insbesondere be<strong>im</strong><br />

Übergang der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler auf die unterschiedlichen Schulformen <strong>im</strong><br />

Sek<strong>und</strong>arbereich I: tendenziell fallen die Auswahlentscheidungen eher zugunsten der<br />

leichter erreichbaren Schulstandorte. Da insbesondere die Erreichbarkeit von Gymnasien<br />

in <strong>Teil</strong>en des ländlichen Raumes schwerer ist als die der Haupt- <strong>und</strong> Realschulen,<br />

ergibt sich dort eine geringere Gymnasialbeteiligung als in den größeren Städten.<br />

Durch den Rückgang der Zahl junger Menschen steigt das Risiko, dass sich diese<br />

Prozesse in vom Bevölkerungsrückgang besonders betroffenen Räumen zukünftig<br />

noch verstärken. Notwendig ist es daher, beizeiten das <strong>Bildung</strong>sangebot so auszu-<br />

100<br />

Der Begriff „Konsistenz“ steht hier für die inhaltliche <strong>und</strong> pädagogische Kontinuität zwischen den unterschiedlichen<br />

Lernorten <strong>und</strong> Lernphasen, wodurch die Übergänge zwischen den einzelnen <strong>Bildung</strong>sabschnitten<br />

erleichtert <strong>und</strong> ein ganzheitliches <strong>Bildung</strong>sverständnis gefördert werden soll (vgl. HESSISCHES<br />

SOZIALMINISTERIUM, HESSISCHES KULTUSMINISTERIUM 2005: 40).<br />

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