Hochgesangs Wandlungen des Dichtstils - Leben und Werk des ...
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76 Die Sprache.<br />
bleibt Sprache imnter Succession <strong>und</strong> Spannung. Der tragische<br />
Untergr<strong>und</strong> klassischen Wollens tut sich hier auf :<br />
daß das Zeitlose doch nur in der Zeit, die plastische Vorstellung<br />
doch nur in Weg <strong>und</strong> Öffnung sich verkörpern läßt.<br />
Shakespeares Sprache bewegt sich fort in unendlicher<br />
Schwellung. Bei Schiller dagegen verwandelt sich nicht<br />
Form in Form, drängt sich nicht Bildung aus Bildung,<br />
sondern eins fügt sich geschlossen neben das andere, Baustein<br />
reiht sich an Baustein,<br />
stetiger Folge zum krönenden<br />
Abschluß, zum vollendeten Ganzen.<br />
Sh. I/V I I I ff. If it were done when'tis done, then<br />
'twere well<br />
It were done quickly: if the assassination<br />
Could trammel up the consequence, and catch<br />
With his surcease success: that but thi sblow<br />
Might be the be-all and the end-all here,<br />
But here, upon this bank and shoal of time,<br />
We'ld jump the life to come.<br />
Sch. I/14.<br />
Wär es auch abgetan, wenn es getan ist,<br />
Dann wär es gut, es würde rasch getan!<br />
Wenn uns der Meuchelmord auch aller Folgen<br />
Entledigte, wenn mit dem Toten alles ruhte,<br />
Wenn dieser Mordstreich auch das Ende wäre,<br />
Das Ende nur für diese Zeitlichkeit -<br />
Wegspringen wollt ich übers künftge <strong>Leben</strong>!<br />
Man beachte, wie das strömende, tiefenhafte Auseinander<br />
Shakespeares (lf the assassination could . . . and catch .. .<br />
that . . . ) in Schillers Fassung einer flächenhaften Koordi.<br />
nation (Wenn. . ., wenn . . ., wenn . . .) gewichen ist.<br />
Sh. I/lV 35. Sons, kinsmen, thanes,<br />
And you whose places are the nearest, know,<br />
We will establish our estate upon<br />
Our el<strong>des</strong>t, Malcolm ; w h o m we name hereaf ter<br />
Sch. I/V I I I.<br />
Schiller 77<br />
The Prince of Cumberland;which honour must<br />
Not unaccompanied invest him only,<br />
But signs of nobleness, like stars, shall shine<br />
On all <strong>des</strong>ervers. -<br />
Söhne ! Vettern, Thans !<br />
Und die zunächst an meinem Throne stehnl<br />
Wißt, daß wir Malcolm, unsern Altesten,<br />
Zum künftgen Erben unseres Reichs bestimmt<br />
Und ihn zum Prinzen Cumberlands ernennen,<br />
Der einzge Vorzug soll ihn kennbar machen<br />
Aus unsrer trefflichen Baronen Zahl,<br />
Die gleich Gestirnen unsern Thron umschimmern<br />
! -<br />
Sh. lll/l 76. Have you consider'd of my speeches? Know<br />
That it was he in the times past w h i c h held you<br />
So <strong>und</strong>er fortune, w h i c h you thought had been<br />
Our innocent self: this I made good to you<br />
In our last conference, pass'd in probation with<br />
YoU'<br />
How you wereborne<br />
in hand, how cross'd the<br />
instruments<br />
Who wroughtwith them, and all things else<br />
that might<br />
To half a souland to a notion crazed<br />
Say "Thus did Banquo".<br />
Sch. III/lV. Nun? Habt ihr meinen Reden nachgedacht?<br />
Ihr wißt nun, daß es Banquo war, der euch<br />
In vorgen Zeiten so im Weg gestanden;<br />
Ihr gabet fälschlich mir die Schuld ! Doch aus<br />
Der letzten Unterredung, die wir führten,<br />
Habt lhr es sonnenklar erkannt, wie schändlich<br />
Man euch betrog. -<br />
G.A. Bürger-Archiv<br />
G.A. Bürger-Archiv