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Hochgesangs Wandlungen des Dichtstils - Leben und Werk des ...

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Die Sprache<br />

Goetheso gut wie der Sprache Schillers. Bei Schiller freilich<br />

ist die sittlich-wertende Stellungnahme zur Welt viel<br />

aufdringlicher <strong>und</strong> unverhüllter, weil seine Ordnung als<br />

Maß <strong>und</strong> Ideal über den Dingen schwebt, während Goethe<br />

sie in den Dingen schon enthalten sieht. Friedrich G<strong>und</strong>olf 1)<br />

hat gerade diese Seite in Schillers Kunst <strong>und</strong> Sprache besonderscharf<br />

betont, <strong>und</strong> aus seiner Macbeth-Bearbeitung<br />

mit Beispielen belegt. ,,Mit welcher Meisterschaft hat es<br />

Schiller fertiggebracht, durch kleine Drücker die gesamte<br />

Diktion <strong>des</strong> Stückes zu versittlichen. Es ist eine Mustersammlung<br />

geworden, um die wesentlichen Unterschiede<br />

zwischen Schillers <strong>und</strong> Shakespeares Sprache zu vergegenwärtigen.<br />

Nirgends ergeht sich Schillers Trieb, alles, was<br />

bei Shakespeare Leidenschaft ist, als Moral zu lesen, was<br />

Ausdruck von Wesen ist, zur Beziehung auf das ldeal<br />

umzumünzen, freier <strong>und</strong> wohlgefälliger". Ich will die Belege<br />

G<strong>und</strong>olfs hier nicht wiederholen, sie nur durch wenige<br />

andere ergänzen.<br />

Sh. I/VII59. We fail!<br />

But screw your courage to the sticking-place,<br />

And we'll not fail.<br />

Sch. I/XV. Mißlingen! Führ es aus mit Männermut<br />

Und fester Hand, so kann es nicht mißlingen.<br />

Sh. I/VII 72. Bring forth men-children only:<br />

For thy <strong>und</strong>aunted mettle should conrpose<br />

Nothing but males.<br />

Sch. I/XV. Gebier mir keine Töchter! Männer nur<br />

Soll mir dein unbezwinglich Herz erzeugen!<br />

Sh. I I/l I | 142. To show an unfelt sorrow is an office<br />

Which the false nran does easy.<br />

l) Fr. C<strong>und</strong>olf, Shakespeare <strong>und</strong> der

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