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Hochgesangs Wandlungen des Dichtstils - Leben und Werk des ...

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82<br />

(omposition<br />

Geist aufopferungsvoller Erkenntnis heraus ist schließlich<br />

ihr großes Übersetzungswerk entstanden. Über alles Besondere<br />

dieser Übersetzung habe ich mich bereits an anderer<br />

Stelle ausgesprochen. Hier soll abschließend August Wilhelm<br />

Schlegel, der Mittelpunkt romantischen Übersetzertumes,<br />

selbst zu Worte kommen. Er mag, indem er von dem Sinne<br />

romantischer Dichtung kündet, jenen Geist noch einnral<br />

Iebendig werden lassen, aus dem heraus allein die Übersetzung<br />

vollendet werden konnte: ,,Die antike Kunst <strong>und</strong><br />

Poesie geht auf strenge Sonderung <strong>des</strong> Ungleichartigen, die<br />

romantische gefällt sich in unauflöslichen Mischungen;<br />

alle Entgegengesetzten: Natur <strong>und</strong> Kunst, Poesie <strong>und</strong><br />

Prosa, Ernst <strong>und</strong> Scherz, Erinnerung <strong>und</strong> Ahndung, Geistigkeit<br />

<strong>und</strong> Sinnlichkeit, das Irdische <strong>und</strong> Göttliche,<br />

<strong>Leben</strong> <strong>und</strong> Tod verschmelzt sie auf das innigste miteinander.<br />

Wie die ältesten Gesetzgeber ihre ordnenden Lehren <strong>und</strong><br />

Vorschriften in abgemessenen Weisen erteilten; wie dieses<br />

schon vom Orpheus, dem ersten Besänftiger <strong>des</strong> noch wilden<br />

Menschengeschlechts, fabelhaft gerühmt wird: so ist die<br />

gesamte alte Poesie <strong>und</strong> Kunst ein rhythmischer Nomos,<br />

eine harmonische Verkündigung der auf immer festsestellten<br />

Gesetzgebung einer schöngeordneten <strong>und</strong> die ewigen Urbilder<br />

der Dinge in sich abspiegelnden Welt. Die rornantische<br />

hingegen ist der Ausdruck <strong>des</strong> geheimen Zuges zu<br />

dem immerfort nach neuen <strong>und</strong> w<strong>und</strong>ervollen Geburten<br />

ringenden Chaos, welches unter der geordneten Schöpfung,<br />

ja in ihrem Schoße sich verbirgt: Der beseelende Geist der<br />

ursprünglichen Liebe schwebt hier von neuem über den<br />

Wassern"l).<br />

1) A. W. Schlegel, Über dramatische Kunst <strong>und</strong> Literatur.<br />

Heidelberg 1800. 2. Teil, 2. Abteilung,<br />

s. r3.<br />

Anhang.<br />

Abweichende Textfassungen nach der Ausgabe <strong>des</strong> D' Tieckschen<br />

Macbeth von 1833.<br />

(Die Seitenzahlen beziehen sich auf die Seiten dieses Buches.)<br />

S. 104. T. III/1. Mögen die Rosse schnell <strong>und</strong> sicher<br />

laufen.<br />

S. 105. T. I/Vl. Gastlich umfängt die leichte milde Luft<br />

Die heitern Sinne.<br />

S. 106 T. II/1. Du gehst mir vor den Weg, den ich will<br />

schreiten,<br />

Und solch ein <strong>Werk</strong>zeug wollt ich auch<br />

gebrauchen.<br />

s. ll0. T. IVlll. Getrieben auf empörtem wilden Meer,<br />

Nach allen Seiten hin <strong>und</strong> her.<br />

s. il2. T. I/ll. Der Sieg war unser.<br />

s. 113. T. IV/1. Entfesselt ihr den Sturm gleich daß er<br />

kämpfe<br />

Auf Tempel, <strong>und</strong> die schäumgen Wogen<br />

ganz<br />

Vernichten <strong>und</strong> verschlinP,en alle Schifffahrt.<br />

s. r25. T. I/ll.<br />

Sie stand zweifelhaft.<br />

s. r30. T. IV/lll. Das, was ich glaube,<br />

Will ich betrauern, glauben, was ich höre.<br />

s. 153. 1" IV/1. Entfesselt ihr den Sturm gleich, daß er<br />

kätnPfe<br />

Auf Tempel, <strong>und</strong> die schäumgen Wogen.<br />

G.A. Bürger-Archiv<br />

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