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Hochgesangs Wandlungen des Dichtstils - Leben und Werk des ...

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VIII<br />

Vorbemerkung<br />

Shakespeare-Übersetzungen von Wieland <strong>und</strong> Eschenburg.<br />

Auch das Original ward ergänzend zu Rate gezogen.<br />

Die romantische Macbeth-Übersetzung im Rahmen <strong>des</strong><br />

Schlegel-Tieckschen Shakespeare-<strong>Werk</strong>es entstammt der<br />

Feder von Dorothea Tieck. Zu beachten ist, daß aber<br />

auch Ludwig Tieck <strong>und</strong> Graf Wolf Baudissin daran<br />

gefeilt <strong>und</strong> gebessert haben. Zugr<strong>und</strong>e gelegt ist dieser<br />

Untersuchung die Ausgabe letzter Hand von 1840 (Shakespeares<br />

<strong>Werk</strong>e, übersetzt von August Wilhelm von Schlegel<br />

<strong>und</strong> Ludwig Tieck. XI. Band, Berlin 1840.) Abweichungen<br />

<strong>des</strong> Textes der Ausgabe von 1833 sind, soweit sie die zitierten<br />

Belegstellen betreffen, in einem Anhang aufgeführt'<br />

(Durch Stern neben dem Text soll je<strong>des</strong>mal auf diesen Anhang<br />

verwiesen werden.) Auch von August Wilhelnt Schlegel<br />

liegen einige kurze Burchstückeiner Macbeth-Übertragung<br />

vor, die gelegentlich ergänzend herangezogen werden.<br />

Der englische Orginaltext entspricht der Shakespeare-<br />

Ausgabe von C. H. Herf ord, London 1901.<br />

Als Abkürzungen stehen Sh. für Shakespeare, E. für<br />

Eschenburg, B. für Bürger, Sch. für Schiller <strong>und</strong> T. für<br />

Dorothea Tieck.<br />

Herrn Geheimrat Fr. lVluncker bin . für einige Verbesserungsvorschläge<br />

zu wärmstem Dank verpflichtet.<br />

Ganz besonderen Dank aber schulde ich Herrn Prof.<br />

Fr. Strich, auf <strong>des</strong>sen Anregung die vorliegende Schrift<br />

entstanden ist.<br />

Der Verf asser.<br />

Geschichte <strong>und</strong> Gegenwart.<br />

Kant gründet alle menschliche Erfahrung auf die zwei<br />

großen apriorischen Anschauungsformen von Raum <strong>und</strong><br />

Zeit. Geschichte ist Raum <strong>und</strong> Zeit, ihr Gegeneinanderwirken<br />

<strong>und</strong> Auseinandertreten. Wer Geschichte treibt, der<br />

muß auf irgendeine Weise rnit der Frage zu Ende kommen:<br />

wie verhalten sich Raum <strong>und</strong> Zeit zueinander, das Seiende<br />

<strong>und</strong> das Werdende. das Bleibende <strong>und</strong> das Sich-Verwandelnde.<br />

Weil diese Frage mit der Frage um das <strong>Leben</strong> <strong>und</strong><br />

seine Rätselhaftigkeit identisch ist, so hat jede Zeit eine<br />

andere Lösung gef<strong>und</strong>en. Wollte man die Geschichte<br />

menschlicher Welt- <strong>und</strong> Geschichtsauffassung schreiben,<br />

man würde bemerken, wie jede Periode die Akzente verlegt,<br />

wie bald die eine den Raum von der Zeit verschlingen läßt,<br />

so daß er, seine zeitlose Selbständigkeit verlierend, nur die<br />

Ausstrahlung zeitlicher Dynamik wird, wie bald die andere<br />

die unfaßbare irrationale Zeit zur Funktion einer rationalen<br />

zeitlos-gültigen Weltgesetzlichkeit erniedrigen möchte.<br />

Wenn man an unsere Zeit die große Frage richtet: wo<br />

liegt der Schwerpunkt ihres Weltblickes <strong>und</strong> <strong>Leben</strong>sgefühls,<br />

im Raum oder in der Zeit, im Bleibenden oder im Sichverwandelnden,<br />

man wird zunächst zweifelndie Antwort<br />

schuldig bleiben. Weder besitzt moderne Art Ceschichte<br />

zu sehen den großartigen, einseitig auf zeitlose Ordnung<br />

eingestellten Blick <strong>des</strong> Rationalismus, noch auch den alles<br />

in Zeit lösenden der Romantik. Nur eins scheint deutlich<br />

zu sein: eine bedeutsame Wurzel moderner Geschichtsgestaltung<br />

ruht in der Musik. Die große Identifizierung von<br />

Hochgesang, l\raadlungen <strong>des</strong> <strong>Dichtstils</strong>. I<br />

G.A. Bürger-Archiv<br />

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